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Bildquelle: Sina Hoffmann

Mykotoxine

Mykotoxine sind sekundäre Stoffwechselprodukte aus Schimmelpilzen, die bei Tieren und Menschen bereits in geringsten Mengen giftig wirken können. Aufgrund möglicher gesundheitsgefährdender Auswirkungen wird der Eintrag von Mykotoxinen aus Lebensmitteln pflanzlicher und tierischer Herkunft kontrolliert. Dazu bedarf es analytischer Testsysteme, mit denen Mykotoxine aus vielen verschiedenen Matrizes nachgewiesen werden können. Der Schwerpunkt der Untersuchungen liegt auf der Anwendung einfacher, schnell durchzuführender, praxistauglicher Verfahren (Enzyme-linked Immunosorbent Assay, ELISA), die eine kostengünstige Detektion von Mykotoxinen ermöglichen.

 

Ansprechpartner:

Prof. Dr. Madeleine Plötz

Telefon: + 49 511 856 7256

Email: Madeleine.Ploetz@tiho-hannover.de

Hemmstofftests

Auf Grundlage der EU (VO) Nr. 37/2010 ist jeder Lebensmittelunternehmer zur Einhaltung festgelegter Rückstände pharmakologisch wirksamer Stoffe (Maximum Residue Limits - MRLs) in Lebensmitteln tierischen Ursprungs verpflichtet. In Milch werden dazu Tests zur Untersuchung auf Antibiotikarückstände (Hemmstofftests) durchgeführt. Wir erforschen die Nachweisempfindlichkeiten unterschiedlicher Hemmstofftests in Bezug auf die verschiedenen Substanzgruppen der Antibiotika. Hierbei untersuchen wir nicht nur Kuhmilch, sondern auch die Milch anderer Tierarten, wie zum Beispiel Büffeln und Pferden.

 

Ansprechpartner:

Dr. Theresa Kain

Telefon: + 49 511 856 7456

Email: Theresa.Kain@tiho-hannover.de

Mikrobiologische Sicherheit thermisierter Milch und Milchprodukte

Die Thermisierung von Milch ist im Gegensatz zur Pasteurisierung nicht über eine gesetzlich vorgeschriebene Temperatur-Zeit-Kombination definiert. Das Wort „thermisiert“ könnte im allgemeinen Sprachgebrauch als Synonym für „pasteurisiert“ aufgefasst werden und dem Verbraucher suggerieren, dass es sich um ein ähnlich sicheres Produkt handelt. Dies kann insbesondere für empfindliche Verbrauchergruppen wie Schwangere und ältere Menschen relevant sein, denen dringend vom Verzehr nicht pasteurisierter Milchprodukte abgeraten wird. Daher erforschen wir, bei welchen Temperatur-Zeit-Kombinationen humanpathogene Mikroorganismen sicher abgetötet werden, um Empfehlungen für die Herstellung von Milchprodukten aus thermisierter Milch zu geben.

 

Ansprechpartner:

Dr. Johanna Vahle

Telefon: + 49 511 856 7435

Email: Johanna.Vahle@tiho-hannover.de

Beta-Casein in Milch und Milchprodukten

Das Morphinderivat Betacasomorphin-7 (BCM-7) entsteht aus A1 beta-Casein durch enzymatische Spaltung beim Verdau von Kuhmilch. Im Rahmen des FEI Projekts 21953 / N 1 „Beta-Casein in Milch und Milchprodukten: physiologische und technologische Bedeutung“ wird erforscht, ob und inwiefern sich BCM-7 auf den menschlichen Organismus (Darmtrakt) auswirkt. Außerdem wird ein Schnellnachweissystem für BCM-7 entwickelt und validiert. Darüber hinaus wird der Eintragsweg und die damit zusammenhängende Eintragsmenge von BCM-7 in verschiedene Milchprodukte untersucht. Hiermit tragen wir dazu bei, den hohen Qualitätsstandard von Milchprodukten zu sichern und die gesundheitliche Unbedenklichkeit von A1-Milch zu bestätigen.

 

Ansprechpartner:

Prof. Dr. Madeleine Plötz

Telefon: + 49 511 856 7256

Email: Madeleine.Ploetz@tiho-hannover.de

Pathogenitätsmechanismen von Bacillus cereus

Bacillus cereus ist ein weit verbreiteter Bodenkeim, der für zwei verschiedene Arten von Lebensmittelvergiftungen verantwortlich ist. Gegenstand unserer Forschung ist die sogenannte Toxiko-Infektion mit dem Leitsymptom Diarrhö. Diese wird durch porenformende Enterotoxine ausgelöst, welche von den mitverzehrten Bakterien im Darm produziert werden. Zum einen wird der Mechanismus der Porenbildung in der Zielzellmembran durch die Drei-Komponenten Enterotoxine im Detail untersucht. Zum anderen werden auch weitere Pathogenitätsfaktoren erforscht, wie z.B. das Überleben der Bakterien in der Magenpassage, das Auskeimungsvermögen von Sporen, die Fähigkeit zur aktiven Fortbewegung, die Adhäsion an das Darmepithel, und die Fähigkeit zur Enterotoxinproduktion unter intestinalen Bedingungen. Ziel der Forschungen ist eine möglichst detaillierte Vorhersage zum Gefährdungspotential von mit B. cereus kontaminierten Lebensmitteln.

 

Ansprechpartner:

PD Dr. rer. nat. Nadja Jeßberger

Telefon: + 49 511 856 7547

Email: Nadja.Jessberger@tiho-hannover.de

Mikrobiologische Sicherheit pflanzlicher Milchersatzprodukte

Pflanzenbasierte Fleisch- und Milchersatzprodukte spielen in unserer Ernährung eine immer wichtigere Rolle. Im Jahr 2020 wurden in Deutschland z.B. bereits 224 Millionen Liter pflanzliche Trinkmilchalternativen mit einem Umsatz von ca. 351 Millionen Euro verkauft. Dem zum Trotz gibt es bislang nur sehr wenige Arbeiten, die sich mit der mikrobiologischen Sicherheit von pflanzenbasierten Milch-, Käse- oder Joghurtalternativen beschäftigen. Daher untersuchen wir zunächst die mikrobiologische Beschaffenheit der auf dem Markt befindlichen Produkte und klären grundsätzlich, wie sich relevante pathogene Bakterien wie Listeria monocytogenes oder Bacillus cereus in diesen Produkten verhalten. Überlebens-, Wachstums- und auch Toxinbildepotential werden Produkt- sowie Spezies-spezifisch während der Haltbarkeits- und Lagerdauer überprüft. Ziel ist die Verbesserung der mikrobiologischen Sicherheit der Produkte, was zu einer Minimierung des Verbraucherrisikos und zu einer Erhöhung des Verbrauchervertrauens in diese neuartigen Lebensmittel führt.

 

Ansprechpartner:

PD Dr. rer. nat. Nadja Jeßberger

Telefon: + 49 511 856 7547

Email: Nadja.Jessberger@tiho-hannover.de

Vorkommen und Toxizität von Schimmelpilzen und Bakterien in Edelpilzkäsen

In dieser Studie werden vornehmlich seltene bzw. außergewöhnliche Schimmelpilzkäse untersucht, die teilweise nur schwer definierbare Schimmelpilzkulturen beinhalten. Diese werden zunächst isoliert und charakterisiert. Anschließend erfolgt die Überprüfung ihres Vermögens zur Bildung von Mykotoxinen wie Aflatoxin B1, Sterigmatocystin, Paxillin und Ergonovin mittels enzymimmunologischer Nachweisverfahren. Außerdem wird das zytotoxische Potential dieser Mykotoxine mittels Zellkulturverfahren getestet. Abschließend werden die Käse gemäß aktueller ISO-Richtlinien hinsichtlich ihres Gehalts an Listerien, Salmonellen, koagulase positive Staphylokokken, Escherichia coli, Enterobacteriaceae sowie Bacillus cereus getestet.

 

Ansprechpartner:

Daniela Schale

Telefon: +49 511 856 7637

Email: Daniela.Schale@tiho-hannover.de