Institut für Biochemie

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Institutsleitung

Institutsleitung

Prof. Dr. Gisa Gerold

Prof. Dr. Gisa Gerold
Universitätsprofessorin, Institutsleiterin
Durchwahl   +49 511 953-8781 

Gisa.Gerold@tiho-hannover.de

Gisa Gerold studierte Biochemie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, wo sie 2003 ihr Diplom im Fach Biochemie (Nebenfächer physikalische Chemie und Mikrobiologie) absolvierte. 2008 erwarb sie den Dr. rer. nat. in Biologie und Biochemie an der Humboldt Universität Berlin, wobei sie ihre Forschungsarbeiten am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie unter der Leitung von Professor Arturo Zychlinsky durchführte. In ihrer Promotionsarbeit beschäftigte sie sich mit der angeborenen Immunantwort auf Bakterien. Diese Arbeiten wurden mit der Otto Hahn Medaille der Max-Planck-Gesellschaft ausgezeichnet.

Während Ihrer dreijährigen Forschungstätigkeit als Postdoc am "Center of Hepatitis C" an der Rockefeller Universität, New York, USA unter der Leitung von Professor Charles M. Rice arbeitete sie an verschiedenen Aspekten der Hepatitis C Virus (HCV) Infektion, darunter am Wirtstropismus und an HCV-verwandten Viren im Tier. Von 2012 bis 2017 arbeitete Sie am Twincore, einer gemeinsamen Einrichtung der Medizinischen Hochschule Hannover und des Helmholtzzentrums für Infektionsforschung. Dort untersuchte sie Mechanismen des HCV-Eintritts in Hepatozyten mittels einer Kombination aus massenspektrometrischer Proteomanalytik und virologischen Methoden. Für Ihre Postdoc Tätigkeit warb sie unabhängige Stipendien der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, des Human Frontiers Science Programs (HFSP) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ein. Die Arbeiten wurden 2017 mit dem Robert Koch Preis für Postdoktoranden im Fach Virologie ausgezeichnet.

Von 2017 bis 2020 leitete sie die Forschungsgruppe „Virale Proteomik“ am Institut für Experimentelle Virologie des Twincore und hat seit 2018 eine Gastprofessur an der Umeå Universität in Schweden inne. Die Arbeiten am schwedischen Wallenberg Center for Molecular Medicine (WCMM) werden von der Knut und Alice Wallenberg Stiftung und der Kempe Stiftung gefördert. Ihr deutsch-schwedisches Team beschäftigt sich mit dem Eintritt humanpathogener Viren wie HCV, Noroviren und Chikungunyavirus in die Wirtszelle sowie mit der angeborenen Immunität der Wirtszelle auf die Virusinfektion. Mittels neuartiger Technologien darunter die markierungsfreie Proteinquantifizierung möchte ihr Team grundlegende Prinzipien des Viruseintritts und der Viruserkennung aufklären.

Seit 2019 ist Gisa Gerold Vorstandsmitglied des Zentrums für Infektionsbiologie (ZIB) und seit 2020 assoziiertes Mitglied des Exzellenzclusters RESIST der Medizinischen Hochschule Hannover. Von 2017 bis 2018 leitete Gisa Gerold gemeinsam mit Dr. Pierre-Yves Lozach (Universität Lyon) den jährlichen “Cell Biology of Viral Infections” Workshop der Deutschen Gesellschaft für Virologie (GfV), in der sie 2020 als Mitglied des Beirats und 2023 in den Vorstand gewählt wurde. 2021 rief sie den neuen GfV Arbeitskreis „One Health und zoonotische Viren“ ins Leben, den sie gemeinsam mit Dr. Yvonne Börgeling von der Universität Münster leitet.

Im Jahr 2020 wurde Gisa Gerold als Professorin für Biochemie - Schwerpunkt Molekulare und Klinische Infektiologie - an die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover berufen. Dort forscht ihr Team als Mitglied des Instituts für Biochemie am „Research Center for Emerging Infections and Zoonoses“ (RIZ) an Viren, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden und Erkrankungen im Menschen und Tier auslösen. Der Fokus liegt auf Stechmücken-übertragbaren Viren des Alphavirus Genus, auf hämorrhagisches Fieber auslösenden Arenaviren und auf gastrointestinalen Viren wie Noroviren. Methodisch nutzt das Team um Gisa Gerold modernste Proteomikansätze, um neue Wirtsfaktoren potentiell Epidemie-auslösender Viren zu entdecken und somit zu verstehen, welche Wirte von den Viren infiziert werden und wie die Viren in spezifischen Geweben von Menschen und Tier Erkrankungen auslösen.

Seit 2022 ist die Biochemikerin und Virologin Direktorin des Instituts für Biochemie. Im Jahr 2023 wurde sie zur stellvertretenden Sprecherin des Graduiertenkollegs VIPER ernannt. 

Die deutschen Arbeiten werden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK), das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert.

Die schwedischen Arbeiten werden durch die Knut und Alice Wallenberg Stiftung, die Kempe Stiftung und die Erling-Persson Stiftung ermöglicht.

Forschungsschwerpunkte

Arbeitsgruppe Molekulare und Klinische Infektiologie (Professorin Dr. Gisa Gerold)

  • Molekulare Grundlagen der Infektion mit zoonotischen RNA Viren und speziesspezifischen RNA Viren
  • Erforschung von Wirtsproteinen und Protein-Netzwerken, die Wirtswechsel erklären und antivirale Therapieansatzpunkte darstellen

AG Gerold

Arbeitsgruppe Infektionsbiochemie (Professorin Dr. Maren von Köckritz-Blickwede)

  • Bedeutung extrazellulärer Netze bei der angeborenen Immunantwort gegen Zoonoseinfektionen
  • Erforschung neuer Therapieansätze, die das Immunsystem gegen Infektionen stärken

AG von Köckritz-Blickwede

Arbeitsgruppe (Patho-)Biochemische Grundlagen der Proteinzielsteuerung (Professor Dr. Hassan Y. Naim)

  • Molekulare Grundlagen intestinaler Erkrankungen wie Kohlenhydratmalabsorption und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Colitis)
  • Lysosomale Speicherkrankheiten

AG Naim

Junior-Arbeitsgruppe Host-Virus Interaktion (Dr. Imke Steffen)

  • Neue RNA-Viren und ihre Interaktion mit dem menschlichen und tierischen Wirt
  • Die Rolle von Flavivirus-NS1-Proteinen bei der viralen Pathogenese
  • Die Rolle von MAVS in ZNS-residenten Zellen

AG Steffen

Geschichte des Instituts für Biochemie

Das Institut für Biochemie der Tierärztlichen Hochschule Hannover wurde 1965 mit Prof. Niesar als ersten Direktor und Institutsleiter als Institut für Physiologische Chemie gegründet. Die Büro- und Laborräume des Instituts befanden sich zunächst im Gebäude des Physiologischen Instituts am Campus Bischofsholer Damm. Als Nachfolger von Prof. Niesar wurde im Jahre 1969 Prof. Jürgen Schole neuer Direktor und Institutsleiter.

1977 zog das Institut für Physiologische Chemie in neue Büro- und Laborräume auf zwei Etagen im Gebäude 218 am neu errichteten Campus am Bünteweg im Stadtteil Kirchrode. Zum Personal des Instituts am neuen Standort gehörten drei Professoren, fünf wissenschaftliche Mitarbeitende, sieben technische Assistierende sowie mehrere Doktoranden. Zusätzlich zu den Lehrveranstaltungen in Biochemie für Studierende der Tiermedizin umfassten die hauptsächlichen Forschungsschwerpunkte des Instituts die Untersuchung von Stoffwechselwegen von Kohlehydraten und Fetten bei Tieren. Nach der Pensionierung von Prof. Schole (Prof. em.) wurde die Institutsleitung von 1992 bis 1997 zwischenzeitlich von Prof. Hans-Peter Sallmann übernommen.

1997 nahm der Biochemiker und Zellbiologe Prof. Dr. Hassan Y. Naim den Ruf der Tierärztlichen Hochschule Hannover als neuer Direktor und Institutsleiter an. Die Forschungsinteressen erweiterten sich nun auf die Untersuchung der molekularen Mechanismen des Protein- und Membrantransports im gesunden Körper und bei Krankheiten. Die Forschungsschwerpunkte liegen hierbei auf gastrointestinalen Krankheiten, lysosomalen Speicherkrankheiten und Prostatakrebs. Auch die Lehrtätigkeiten wurden erweitert um den gesamten Lehrplan der Pflicht- und Wahlpflichtkurse im Fach Biochemie für Studierende der Tiermedizin zu umfassen. Des Weiteren wurden von nun an auch Lehr- und Ausbildungsveranstaltungen in Zell- und Molekularbiologie sowie in Pathobiochemie für Studierende der Biologie und Biochemie angeboten.

2004 wurde Prof. Sallmann in den Ruhestand verabschiedet und der Biotechnologe Prof. Bernd Otto vom Fraunhofer Institut wurde assoziierter Mitarbeiter des Instituts. Prof. Otto war Inhaber des Lehrstuhls für Biotechnologie und Molekularbiologie, der vom Land Niedersachsen gegründet worden war. Bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2010 beteiligte er sich an den Lehr- und Ausbildungsveranstaltungen des Instituts für Physiologische Chemie.

Im Jahre 2010 wurde Dr. Maren von Köckritz-Blickwede neue Mitarbeiterin des Instituts. Sie hatte an der University of California in San Diego und am Helmholtzzentrum für Infektionsforschung in Braunschweig bereits mehrjährige Berufserfahrung in der Erforschung von Infektionskrankheiten gesammelt. Frau Dr. von Köckritz Blickwede initiierte zusammen mit Herrn Prof. Naim neue Forschungsprojekte zur Untersuchung von den biochemischen Grundlagen bei Infektionen sowie bei der Immunabwehr. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Untersuchung von den sogenannten extracellulären traps (ETs) von phagozytischen Zellen. Diese Projekte begründeten den neuen Forschungsschwerpunkt Infektionsbiochemie innerhalb des Lehrstuhls für Biochemie. Im Februar 2015 nahm Frau Dr. von Köckritz-Blickwede den Ruf auf eine W2-Professur an der Tierärztlichen Hochschule Hannover an und wurde Leiterin der neuen Arbeitsgruppe Infektionsbiochemie des Instituts für Biochemie.

2020 nahm die Biochemikerin und Virologin Prof. Dr. Gisa Gerold den Ruf der Tierärztlichen Hochschule Hannover im Rahmen einer Vorgriffsprofessur als zukünftige Direktorin und Institutsleiterin an. Die Berufung wurde durch das Professorinnenprogramm III von Bund und Land Niedersachsen unterstützt. In 2022 übernahm Prof. Gerold die Leitung des Instituts. Ihre Forschungsinteressen umfassen die Untersuchung von Proteininteraktionen während der Infektion mit humanpathogenen und zoonotischen Viren. Hierzu werden hochauflösende quantitative massenspektrometrische Methoden eingesetzt. Besonderer Augenmerk liegt auf der Untersuchung molekularer Mechanismen von Pathogenese, Speziestropismus und zoonotischem Potential von Viren. Lehrtätigkeiten in der Biochemie wurden im Bereich der Zell- und Molekularbiologie weitergeführt, sowie um die moderne Proteomanalytik und die Virus-Wirt-Interaktion erweitert. Prof. Gerold ist Preisträgerin des Postdoktorandenpreises der Robert Koch Gesellschaft sowie der Otto Hahn Medaille der Max-Planck-Gesellschaft und Beiratsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Virologie.

Kontakt

Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Institut für Biochemie

Bünteweg 17, Gebäude 218
30559 Hannover
Tel.: +49 511 953-8781
Fax: +49 511 953-8585
Institut für Biochemie

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Wegbeschreibung

Navi-Adresse: Bünteweg 17, 30559 Hannover

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Vom Hauptbahnhof mit den U-Bahn-Linien 1 (Richtung Laatzen/Sarstedt), 2 (Richtung Rethen) oder 8 (Richtung Messe/Nord) zwei Stationen bis zum Aegidientorplatz fahren. Am Aegidientorplatz umsteigen und mit der Linie 6 (Richtung Messe/Ost) bis zur Haltestelle Bünteweg/Tierärztliche Hochschule fahren. Die Haltestelle befindet sich direkt vor dem Verwaltungsgebäude (TiHo-Tower, Bünteweg 2) der Hochschule. Die Einfahrt zum Bünteweg 17 befindet sich vom TiHo-Tower aus nach etwa 600 Metern auf der rechten Straßenseite.

Anreise mit dem Auto

von Norden/Westen/Osten

Auf dem Messeschnellweg (A37) Richtung Süden (Messe) fahren und an der Ausfahrt Bult den Schnellweg verlassen. Danach links abbiegen und dem Straßenverlauf Richtung Bemerode folgen. Der Bünteweg zweigt hinter der Eisenbahnunterführung nach links ab. Der TiHo-Tower befindet sich an der Ecke Bemeroder Straße/Bünteweg. Die Einfahrt zum Bünteweg 17 befindet sich vom TiHo-Tower aus nach etwa 600 Metern auf der rechten Straßenseite.

von Süden

Auf dem Messeschnellweg (A37) Richtung Celle an der Ausfahrt Bult rechts Richtung Bemerode abbiegen. Der Bünteweg zweigt hinter der Eisenbahnunterführung nach links ab. Der TiHo-Tower befindet sich an der Ecke Bemeroder Straße/Bünteweg. Die Einfahrt zum Bünteweg 17 befindet sich vom TiHo-Tower aus nach etwa 600 Metern auf der rechten Straßenseite.