Können wir durch Umstellung unserer Ernährung die Welt retten? – der Klimawandel schreitet voran und auf allen Ebenen wird versucht, die Hauptverursacher zu detektieren und rasche und nachhaltige Veränderungen herbeizuführen. Dies führt in vielen Bereichen des täglichen Lebens zu angeregten Diskussionen über mögliche bzw. nötige Veränderungen. Auch der Bereich der Ernährung und der Lebensmittelerzeugung wird hierbei genau betrachtet. Im Schwerpunkt der Diskussion der letzten Jahre findet sich vor allem die tierhaltende Landwirtschaft wieder. Neben der Entstehung von Treibhausgasen spielt auch der Verbrauch immer knapper werdender Ressourcen eine große Rolle. Die Reduktion des Fleischkonsums wird als Lösungsvorschlag diskutiert, mit der Begründung, dass Ressourcen geschont und weniger CO2 produziert werden. Zusätzlich wird auch immer wieder der gesundheitliche Mehrwert der Reduktion des Fleischkonsums angesprochen.
Wo auf tierische Erzeugnisse verzichtet wird, wird auch vermehrt auf Ersatzstoffe zurückgegriffen. Viele Informationen über Ersatzprodukte für tierische Erzeugnisse gibt es bisher nicht, was beim Verbraucher zu Verunsicherungen führen kann. Bis alle Fragen durch wissenschaftliche Untersuchungen und vor allem langfristigen Konsum von Ersatzprodukten geklärt sind, wird es in Deutschland eine rege Diskussion geben. Bei alledem spielt eine hinreichende Information die zentrale Rolle: Welche Art von Lebensmittel sind Ersatzprodukte? Welchen Beitrag leisten sie zur ökologischen Stabilisierung? Wie fügen Sie sich in die Stoffströme der Lebensmittelproduktion ein? Was macht sie für Konsumenten attraktiv und was für diese abstoßend?
Wir interessieren uns für einen informationsbasierten Ansatz, um allen die Möglichkeit zu geben mit ausreichender Information für sich und die Gesellschaft zu entscheiden. In diesem Projekt soll der Diskurs um unsere Ernährung für die Wissenschaft dienlich gemacht werden.
Sollen wir durch Umstellung unserer Ernährung die Welt retten? Bzw. dürfen wir anderen einen Ernährungsstil aufzwingen? In einer freien, individualistischen Gesellschaft darf niemand gezwungen werden, seine Ernährung umzustellen. Dieses Modell hat aber da seine Grenzen, wo wir es mit Konstellationen zu tun haben, in denen Menschen über die Ernährung von anderen Menschen entscheiden können oder müssen: in der Erziehung, in der Ganztagsschule, in der Mensa oder Kantine. Hier wird die Frage nach dem moralischen Vorrang schnell dringlicher.
Was meinen Sie?
Nehmen Sie an unserem Diskursprojekt teil und diskutieren Sie mit verschiedenen Expert:innen.
Gefördert durch Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Zukunftsdiskurse 11-76251-1226/2023