Diagnostik und Behandlung verschiedener Erkrankungen des Verdauungssystems.
Beispiele:
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
- Bauchspeicheldrüsenunterfunktion
- Bauchspeicheldrüsenentzündung
- Lebererkrankungen

Diagnostik
Für die Erkennung dieser Erkrankungen stehen verschiedenste Untersuchungsmethoden zur Verfügung.
Hierzu zählen:
- Blutuntersuchung
- Mikroskopische Zelluntersuchung (Zytologie)
- Spezielle Funktionstests
- Bildgebende Verfahren (Röntgen, Durchleuchtung, Ultraschall, CT/MRT)
- Endoskopie (Spiegelung) Magen, Zwölffingerdarm, Enddarm

Behandlung
Die Behandlung dieser Erkrankungen ist vielfältig und richtet sich nach der Ursache der einzelnen Erkrankung sowie dem individuellen Patienten.
Die Therapieoptionen werden intensiv mit der Patientenbesitzerin/dem Patientenbesitzer besprochen und erklärt. Bei schwerwiegenden Erkrankungen (bspw. schwerer Bauchspeicheldrüsenentzündung) kann eine intensivmedizinische Behandlung notwendig sein.
Diabetes mellitus beim Hund - Wenn der Zuckerstoffwechsel aus dem Gleichgewicht gerät
Diabetes mellitus - umgangssprachlich auch „Zuckerkrankheit“ genannt - ist eine häufige Stoffwechselerkrankung beim Hund, die unbehandelt lebensbedrohlich sein kann. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Therapie und guter Zusammenarbeit zwischen Tierarzt und Besitzer können viele Hunde mit Diabetes ein langes, gutes Leben führen.
Was ist Diabetes mellitus beim Hund?
Bei Diabetes mellitus handelt es sich um einen dauerhaften Insulinmangel oder eine gestörte Insulinwirkung im Körper. Insulin ist ein lebenswichtiges Hormon, das Zucker (Glukose) aus dem Blut in die Körperzellen schleust. Fehlt es, bleibt der Zucker im Blut – die Zellen aber „verhungern“.
Welche Ursachen gibt es?
Beim Hund entspricht Diabetes meist dem Typ 1 beim Menschen – das heißt:
- Die Bauchspeicheldrüse produziert zu wenig oder gar kein Insulin mehr
Mögliche Ursachen:
- Autoimmunerkrankung
- Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)
- Hormonelle Störungen (z. B. Cushing)
- Tumoren
- Übergewicht und falsche Ernährung
- Hündinnen sind häufiger betroffen - v. a. bei hormonellen Schwankungen (Läufigkeit)
Welche Symptome zeigt ein Hund mit Diabetes?
- Starkes Trinken (Polydipsie)
- Häufiges Urinieren (Polyurie)
- Großer Appetit bei gleichzeitigem Gewichtsverlust
- Müdigkeit, Mattigkeit
- Später: Erbrechen, Apathie, schlechte Wundheilung
Wie wird Diabetes beim Hund diagnostiziert?
- Blutuntersuchung:
- Erhöhte Blutzuckerwerte (Glukose)
- Fructosamin-Wert zur Beurteilung des Langzeit-Zuckerwerts
- Harnuntersuchung:
- Nachweis von Glukose im Urin
- Eventuell Ketone (Anzeichen für entgleisten Diabetes)
- Prüfung auf Harnwegsinfektionen
- Bauchultraschall:
- Ausschluss anderer Ursachen (z. B. Tumoren, Pankreatitis)
- Zusatzdiagnostik:
- Hormonstatus, Pankreasenzyme (cPLI, TLI)
Wie wird Diabetes beim Hund behandelt?
Die wichtigste Säule ist die Insulintherapie - lebenslang, regelmäßig und individuell angepasst.
Therapiebausteine:
- Zweimal täglich Insulin (meist Schweine-Insulin) nach der Fütterung
- Feste Fütterungszeiten, 2x täglich vor der Insulininjektion
- Spezielle Diätfuttermittel für Diabetiker (langsame Glukosefreisetzung)
- Verzicht auf Leckerli, Zwischenmahlzeiten und Tischreste
Zur Überwachung eignet sich ein Blutzuckermessgerät oder ein Glukosesensor, den Sie auch zu Hause nutzen können.
Wichtig: Unkastrierte Hündinnen sollten kastriert werden, da hormonelle Schwankungen die Insulinwirkung beeinflussen können.
Welche Komplikationen kann es geben?
1. Unterzuckerung (Hypoglykämie)
Lebensbedrohlich!
- Symptome: Zittern, Schwäche, Krämpfe, Bewusstlosigkeit
- Erste Hilfe: Sofort Honig oder Traubenzucker ins Maul reiben und Tierarzt aufsuchen
2. Diabetische Ketoazidose
- Entsteht bei unbehandeltem oder entgleistem Diabetes
- Symptome: Apathie, Erbrechen, Azetongeruch (süßlich, „Nagellackentferner“)
- Notfall! Sofort tierärztliche Vorstellung erforderlich
Wie ist die Prognose bei Diabetes?
Mit frühzeitiger Diagnose, guter Einstellung und Ihrer Mithilfe ist ein langes, beschwerdearmes Leben möglich. Die Lebensqualität Ihres Tieres steht dabei immer im Mittelpunkt - wir begleiten Sie individuell, fachlich und menschlich.
Ihr Hund hat Diabetes? Gemeinsam schaffen wir das
Unser Team der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztlichen Hochschule Hannover steht Ihnen und Ihrem Tier mit Herz, Fachwissen und einem strukturierten Behandlungsplan zur Seite.