Mit den steigenden Anforderungen an die Veterinärmedizin mit immer komplexeren chirurgischen Eingriffen sind auch die Anforderungen an das Anästhesiemanagement, sowie die perioperative Intensivmedizin und Schmerztherapie bei Tieren gestiegen. Die Veterinäranästhesie hat sich von der reinen Ruhigstellung von Tieren zu einem Fachgebiet, welches fundiertes pharmakologisches und technisches Wissen erfordert, entwickelt.

Basis einer sicheren Anästhesieführung sind eine ausgiebige Voruntersuchung mit anschließender Risikoabschätzung und Besitzeraufklärung, Auswahl eines geeigneten Anästhesieverfahrens für den individuellen Patienten und eine engmaschige Überwachung der lebenswichtigen Herz-Kreislauffunktionen sowie der Atemfunktion. Diese Anästhesieverfahren werden auf der Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse ausgewählt und angepasst.

An der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover werden in Zusammenarbeit verschiedener Tierartenkliniken junge Tierärztinnen und Tierärzte im Rahmen eines europaweit anerkannten Ausbildungsprogramms innerhalb von 3 Jahren zu Spezialisten auf dem Gebiet der Veterinäranästhesie ausgebildet (European College of Veterinary Anaesthesia and Analgesia). Weiterhin besteht die Möglichkeit eine Weiterbildung zum Fachtierarzt für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie zu absolvieren.

Aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen der Veterinäranästhesiologie befassen sich mit der Entwicklung und Evaluierung von neuen, gut steuerbaren Anästhesieverfahren bei der Katze und der Behandlung von neuropathischen Schmerzen nach der operativen Behandlung des Bandscheibenvorfalls beim Hund.

Was genau passiert bei der Narkose?

Der Film So verläuft die Narkose beim Hund erklärt alle Schritte der Narkose - von der Voruntersuchung bis zur Entlassung.

Um Ihnen zu zeigen, was mit Ihrem Hund passiert, wenn er in Narkose gelegt wird, haben wir einen Film gedreht. Professorin Dr. Sabine Kästner, Fachärztin für Anästhesiologie und Professorin für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie an der TiHo, erklärt, was vor, während und nach der Anästhesie wichtig ist. Wir zeigen Ihnen das Vorgehen von der Voruntersuchung über die Beruhigungsspritze bis hin zu den allgemeinen OP-Vorbereitungen, der Anästhesieüberwachung und der Entlassung der Patienten.

Sichere Anästhesie dank moderner Überwachung - Ihr Tier in besten Händen

Eine Anästhesie beeinflusst viele lebenswichtige Körperfunktionen - bei Tieren wie beim Menschen. Deshalb ist uns eines ganz besonders wichtig: Eine kontinuierliche und fachkundige Überwachung - während der gesamten Narkose und der Aufwachphase.
In der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztlichen Hochschule Hannover sorgen erfahrene Fachtierärzt*innen für Anästhesie und Schmerztherapie sowie speziell geschulte Tiermedizinische Fachangestellte für maximale Sicherheit in jedem Moment der Narkose.

Was passiert mit dem Körper während einer Anästhesie?

Anästhetika und Schmerzmittel bewirken gezielt:

  • Entspannung der Muskulatur
  • Reduzierte Atmung und Herzleistung
  • Senkung des Blutdrucks
  • Geringerer Sauerstoff- und Energiebedarf (das schützt den Körper)

Gleichzeitig kann es zu einer Unterkühlung kommen - vor allem bei kleinen Tieren oder längeren Eingriffen. Deshalb ist Wärmemanagement bei uns ein zentraler Bestandteil jeder Narkose.

Wie wird Ihr Tier bei uns überwacht?

Wir nutzen eine Kombination aus menschlicher Erfahrung und moderner Technik, um die Sicherheit Ihres Tieres jederzeit im Blick zu haben.
Manuelle Kontrollen durch unser Fachpersonal:

  • Beurteilung der Schleimhautfarbe
  • Kontrolle des Pulses und der Reflexe
  • Beobachtung von Atmung, Verhalten und Körpertemperatur

Apparative Überwachung (wie in der Humanmedizin):
Mit sogenannten Multiparameter-Monitoren messen wir fortlaufend:

  • Herzrhythmus (EKG)
  • Sauerstoffsättigung im Blut (Pulsoxymetrie)
  • Atemfrequenz und -tiefe, CO₂-Gehalt der Atemluft
  • Blutdruck (nicht-invasiv)
  • Körpertemperatur
  • Gaskonzentrationen der Narkosemittel in Ein- und Ausatemluft

All diese Werte werden regelmäßig dokumentiert - und bei kleinsten Abweichungen sofort angepasst oder behandelt. Damit auch im Nachhinein jeder Schritt transparent nachvollziehbar bleibt.

Warum ist diese Überwachung so wichtig?

Moderne Studien zeigen: Bereits der Einsatz eines einzigen Messverfahrens (z. B. Pulsoxymetrie) kann das Anästhesierisiko um das Vierfache senken.
Unsere kontinuierliche Überwachung schützt Ihr Tier vor:

  • Sauerstoffmangel
  • Kreislaufproblemen
  • Herzrhythmusstörungen
  • Unterkühlung
  • und anderen Komplikationen, die sonst unbemerkt bleiben könnten

Gut zu wissen: Alle eingesetzten Geräte sind nicht-invasiv - sie beeinträchtigen Ihr Tier nicht. Die Sauerstoffsättigung z. B. wird über einen kleinen Clip an der Zunge gemessen.

Unser Versprechen: Aufmerksamkeit bis zum letzten Augenblick - und darüber hinaus

Auch nach dem Eingriff bleibt Ihr Tier unter sorgfältiger Beobachtung, bis es wieder vollständig wach, stabil und schmerzfrei ist. Denn:

Die Aufwachphase ist genauso wichtig wie die Narkose selbst.
Sie dürfen sich sicher fühlen - und Ihr Tier ist bei uns in besten Händen.
Klinik für Kleintiere - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Sicherheit durch Erfahrung. Vertrauen durch Fürsorge.

Wie verläuft der Tag meines Tieres in der Anästhesie?

Eine Narkose ist für viele Tierbesitzer ein Moment großer Sorge. Das verstehen wir - denn Ihr Tier ist für Sie ein Familienmitglied. Genau deshalb legen wir in der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztlichen Hochschule Hannover größten Wert auf Sicherheit, liebevolle Betreuung und transparente Abläufe.
Damit Sie wissen, was Ihr Tier bei uns erwartet, erklären wir Ihnen hier den Tagesablauf - Schritt für Schritt.

Ankommen in der Klinik

Sie kommen zum vereinbarten Termin an die Anmeldung. Anschließend begrüßt Sie eine Tierärztin oder ein Tierarzt persönlich, führt ein kurzes Vorgespräch mit Ihnen und eine Untersuchung Ihres Tieres durch.
Je nach Gesundheitszustand, Temperament und Eingriff erhält Ihr Tier ggf. bereits ein leichtes Beruhigungsmittel, damit es möglichst stressfrei in die weitere Vorbereitung geht.

Vorbereitung auf die Narkose

Ihr Tier wird dann auf unsere Anästhesiestation gebracht. Dort:

  • legen wir einen venösen Zugang, über den Medikamente und Infusionen sicher verabreicht werden können
  • bereiten wir alles für die Narkoseeinleitung vor
  • erhält Ihr Tier eine individuell angepasste Narkose – abgestimmt auf Alter, Gesundheitszustand und Eingriff

Zur Sicherung der Atemwege legen wir meist einen Beatmungsschlauch (Tubus) – so kann Ihr Tier sicher atmen, auch wenn es tief schläft.
Ihr Tier wird dann auf unsere Anästhesiestation gebracht. Dort:

  • legen wir einen venösen Zugang, über den Medikamente und Infusionen sicher verabreicht werden können
  • bereiten wir alles für die Narkoseeinleitung vor
  • erhält Ihr Tier eine individuell angepasste Narkose - abgestimmt auf Alter, Gesundheitszustand und Eingriff

Zur Sicherung der Atemwege legen wir meist einen Beatmungsschlauch (Tubus) - so kann Ihr Tier sicher atmen, auch wenn es tief schläft.

Während der Narkose - lückenlose Überwachung

Während der gesamten Anästhesie ist Ihr Tier nie allein. Unsere speziell geschulten Mitarbeiter*innen der Anästhesie begleiten es kontinuierlich und überwachen:

  • Herzfrequenz und EKG
  • Blutdruck und Atmung
  • Körpertemperatur
  • Sauerstoffversorgung

Da Tiere in Narkose leicht auskühlen, sorgen wir durch Wärmematten oder warme Luft für eine stabile Körpertemperatur - alles wird auf Ihr Tier abgestimmt.

Vorbereitung auf den Eingriff

Bevor es in den OP geht, wird Ihr Tier in einem separaten Vorbereitungsraum geschoren, gewaschen und desinfiziert- ganz in Ruhe und mit geschulten Händen. Erst danach folgt der Transport in den eigentlichen Operationsraum.

Aufwachphase - behütet und unter Kontrolle

Nach der Narkose lassen wir Ihr Tier in einem ruhigen Bereich, unter engmaschiger Überwachung aufwachen. Unsere Mitarbeitenden beobachten:

  • Atmung
  • Kreislauf
  • Verhalten
  • Schmerzempfinden

Gerade ältere oder sehr kranke Tiere sowie Tiere mit Atemwegserkrankungen (z. B. Französische Bulldoggen, Möpse oder Perserkatzen) benötigen hier besonders viel Aufmerksamkeit - und bekommen sie auch.

Sicherheit durch Zuwendung und Kompetenz

Für uns steht fest: Jedes Tier ist einzigartig. Und genauso individuell gestalten wir auch die Anästhesie. Unser Ziel ist, dass Ihr Tier so sanft wie möglich schläft - und sicher wieder aufwacht.
Wenn Sie möchten, zeigen wir Ihnen gerne auch unseren Informationsfilm zum Narkoseablauf - mit echten Einblicken aus dem Klinikalltag.

Klinik für Kleintiere - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Tierliebe. Verantwortung. Sicherheit. Jeden Tag.

 

Was ist der Unterschied zwischen einer Sedation und einer Anästhesie?


Wenn bei Ihrem Tier eine Untersuchung oder ein Eingriff bevorsteht, stellt sich oft die Frage:
Reicht ein Beruhigungsmittel - oder ist eine Narkose nötig?
Wir erklären Ihnen hier den Unterschied zwischen Sedation (Beruhigung) und Anästhesie (Vollnarkose) - damit Sie wissen, was Ihr Tier erwartet.

Sedation - sanft beruhigt, aber noch ansprechbar

Bei einer Sedation erhält Ihr Tier ein individuell angepasstes Beruhigungsmittel, das angstlösend und entspannend wirkt. Je nach Dosierung kann dies von leichter Dämpfung bis hin zu einem tiefen, schlafähnlichen Zustand reichen.
Sedation eignet sich z. B. für:

  • Röntgen- oder Ultraschalluntersuchungen
  • Fellpflege oder kleinere Eingriffe
  • Beruhigung sehr ängstlicher, unruhiger oder aggressiver Tiere

Wichtig zu wissen:
Das Bewusstsein bleibt meist erhalten - Ihr Tier kann also durch Geräusche oder Berührungen geweckt werden. Sedationen eignen sich deshalb nicht für schmerzhafte oder längere Eingriffe.

Anästhesie - tiefer, schmerzfreier Schlaf

Bei einer Anästhesie (Vollnarkose) wird das Bewusstsein Ihres Tieres vollständig ausgeschaltet. Es spürt nichts, erinnert sich an nichts - auch nicht bei starken Reizen.
Anästhesie ist notwendig für:

  • Operationen (z. B. Kastrationen, Tumorentfernungen)
  • Endoskopien
  • MRT- oder CT-Untersuchungen
  • Schmerzintensive oder länger dauernde Eingriffe

Ablauf:
Ihr Tier erhält eine Kombination aus Medikamenten zur Beruhigung, Schmerzausschaltung und Muskelentspannung - meist über einen venösen Zugang. Zur Sicherung der Atmung wird ein Beatmungsschlauch (Tubus) in die Luftröhre eingeführt. Die Narkose wird in der Regel mit Narkosegas aufrechterhalten.

Sicherheit hat bei uns oberste Priorität

Egal ob Sedation oder Anästhesie - Ihr Tier wird durchgehend überwacht:

  • Herzfrequenz, Atmung, Kreislauf und Temperatur
  • Individuell angepasstes Monitoring durch erfahrenes Fachpersonal
  • Engmaschige Betreuung bis zum vollständigen Erwachen

Unser Ziel: So viel wie nötig - so sanft wie möglich.
Für Ihr Tier. Für seine Sicherheit. Für Ihre Beruhigung.

Klinik für Kleintiere - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Tierliebe. Sicherheit. Vertrauen.

Anästhesie bei älteren Tieren - sicher, individuell und mit viel Fürsorge

Viele Tierbesitzer machen sich Sorgen, wenn ihr älteres Tier eine Narkose benötigt. Das ist völlig verständlich - schließlich sind unsere Haustiere Familienmitglieder. Die gute Nachricht: Auch ältere Hunde und Katzen können heute dank moderner Anästhesie sicher operiert werden - wenn wir sie gut vorbereiten.

Ab wann gilt mein Tier als „alt“?

Ab ca. 75 % der erwarteten Lebensdauer zählen Tiere zu den sogenannten geriatrischen Patienten. Dabei gilt:

  • Große Hunde (z. B. Doggen) altern schneller
  • Kleine Hunde und Katzen leben oft länger
  • Jeder Patient wird individuell eingeschätzt

Warum steigt das Narkoserisiko im Alter leicht an?

Mit zunehmendem Alter verändert sich der Körper - ähnlich wie beim Menschen:

  • Versteckte Erkrankungen (z. B. Herz, Niere, Leber, Stoffwechsel) können das Risiko erhöhen
  • Medikamente werden langsamer abgebaut, Nebenwirkungen können eher auftreten
  • Manche Probleme zeigen sich erst bei der Narkosevorbereitung

Deshalb setzen wir in unserer Klinik auf gründliche Vorsorge und individuelle Planung - denn Vorbereitung ist die beste Sicherheit.

So bereiten wir Ihr Tier optimal vor

Bevor Ihr Tier in Narkose geht, führen wir:

  • Eine gründliche Allgemeinuntersuchung durch
  • Ein Blutprofil, um Organfunktionen und Stoffwechsel zu prüfen

Wenn wir Auffälligkeiten feststellen, besprechen wir mit Ihnen mögliche Zusatzuntersuchungen, z. B.:

  • Herzultraschall (Kardiologie)
  • Bauchultraschall
  • Erweiterte Blutwerte

All diese Informationen helfen uns, den optimalen Anästhesieplan zu erstellen - maßgeschneidert für Ihr Tier.
 

Moderne Narkose - individuell, sanft, gut überwachbar

Wir verwenden in unserer Klinik moderne, gut steuerbare Narkoseverfahren, die speziell auf Alter, Gesundheitszustand und Eingriff abgestimmt sind. Während der gesamten Anästhesie wird Ihr Tier engmaschig überwacht, u. a. mit:

  • Herz- und Kreislaufmonitoring
  • Sauerstoff- und CO₂-Überwachung
  • Wärme- und Flüssigkeitstherapie

Sollte es zu einer unerwarteten Reaktion kommen, können wir sofort und gezielt reagieren - weil wir vorbereitet sind.

Unser Versprechen: Sicherheit durch Wissen und Tierliebe
Eine Narkose bei einem älteren Tier ist keine Entscheidung, die man leichtfertig trifft. Wir nehmen Ihre Sorge ernst – und begleiten Sie mit Kompetenz, Erfahrung und Herzenswärme. Gemeinsam entscheiden wir, was medizinisch sinnvoll und für Ihr Tier zumutbar ist. Ihr Vertrauen ist unsere Verantwortung.

 

 

Was muss ich vor und nach einer Anästhesie bei meinem Tier beachten?

Was muss ich vor und nach einer Anästhesie bei meinem Tier beachten? Damit eine Narkose für Ihr Tier möglichst sicher und stressfrei verläuft, ist eine gute Vorbereitung ebenso wichtig wie eine ruhige Nachsorge. Hier finden Sie alle wichtigen Hinweise im Überblick.

Vor der Anästhesie: Das ist zu beachten

Am Abend vorher:

  • Futterpause: Ihr Tier sollte 6–8 Stunden vor dem Eingriff nichts mehr fressen.
  • Wasser darf und soll jederzeit angeboten werden.
  • Freigängerkatzen bitte ab dem Vorabend nicht mehr rauslassen, damit sie keine Nahrung mehr aufnehmen und zuverlässig auffindbar sind.
  • Gewöhnen Sie Ihre Katze rechtzeitig an Transportkorb und Autofahrt, um Stress zu minimieren.

Am Morgen der Anästhesie:

  • Medikamente, die Ihr Tier regelmäßig erhält (z. B. Insulin, Herzmittel), dürfen meist weiterhin gegeben werden – bitte stimmen Sie dies individuell mit Ihrem Tierarzt ab.
  • Hunde dürfen kurz Gassi gehen, idealerweise ohne große Aufregung oder körperliche Anstrengung.
  • Halten Sie Ihre Katze ruhig und in Reichweite.

Wichtig:
Bei sehr jungen, alten oder erkrankten Tieren (z. B. bei Diabetes) können die Fütterungsempfehlungen abweichen. Ihr betreuender Tierarzt informiert Sie bei Bedarf individuell.

Nach der Anästhesie: So unterstützen Sie die Erholung

Nach der Anästhesie wird Ihr Tier entlassen, sobald es:

  • wach und gehfähig ist
  • eine stabile Körpertemperatur hat
  • keine unmittelbaren Risiken bestehen

Zu Hause gilt:

  • Ruhiger Rückzugsort: Sorgen Sie für eine warme, stressfreie Umgebung (ohne Kinderlärm, andere Tiere etc.)
  • Leichte Benommenheit, Zittern oder Müdigkeit sind normal – die Wirkung der Medikamente klingt in der Regel innerhalb von Stunden ab.
  • Spaziergänge nur wenn nötig und dann kurz und ruhig
  • Wasser darf angeboten werden, Futter zunächst nur in kleinen Portionen – wenn Ihr Tier das Futter verweigert, ist das in den ersten Stunden unbedenklich

Nachbesprechung und Betreuung

Vor der Entlassung erklärt Ihnen Ihr Tierarzt oder Ihre Tierärztin genau:

  • Was zu Hause zu beachten ist
  • Welche Medikamente Ihr Tier bekommt
  • Worauf Sie achten sollten (z. B. bei der Wundkontrolle)
  • Wann eine Nachkontrolle nötig ist

Sollten Sie später Fragen oder Unsicherheiten haben:
Sie dürfen uns jederzeit kontaktieren - wir sind für Sie da.

Klinik für Kleintiere - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover  Sicher durch die Narkose. Gemeinsam für eine gute Erholung.

 

Nebenwirkungen einer Anästhesie - was Sie wissen sollten

Eine Narkose ist heute dank moderner Technik und individueller Betreuung sehr sicher - auch für ältere oder vorerkrankte Tiere. Dennoch möchten wir Ihnen offen und transparent erklären, welche möglichen Nebenwirkungen oder Komplikationen im Rahmen einer Anästhesie auftreten können. Denn: Vertrauen beginnt mit Wissen.
In unserer Klinik arbeiten speziell ausgebildete Anästhesieteams mit modernster Überwachungstechnik – so können wir Risiken früh erkennen, gezielt vorbeugen und schnell handeln, falls es doch zu unerwünschten Ereignissen kommt.

Warum können Nebenwirkungen auftreten?

Jedes Tier reagiert unterschiedlich auf Medikamente - je nach Alter, Rasse, Gesundheitszustand oder genetischer Veranlagung. Deshalb legen wir großen Wert auf eine umfassende Narkosevorbereitung, einschließlich gründlicher Untersuchungen und Blutchecks.

Häufige (und seltene) Nebenwirkungen - verständlich erklärt

1. Absenkung der Körpertemperatur
Während der Narkose sinkt die Körpertemperatur – besonders bei kleinen Tieren oder langen Eingriffen. Das kann zu verzögertem Aufwachen oder seltener zu Wundheilungsproblemen führen.
Unser Wärmemanagement schützt aktiv davor.

2. Veränderungen im Herz-Kreislauf-System
Viele Narkosemittel senken den Blutdruck oder die Herzleistung. Bei gesunden Tieren ist das meist kein Problem.
Bei vorbelasteten Tieren planen wir die Medikamente besonders sorgfältig.

3. Beeinträchtigung der Atmung
Einige Mittel verlangsamen die Atmung. Deshalb erhalten alle Tiere Sauerstoff, und bei Bedarf können wir jederzeit beatmen.

4. Reaktionen an der Injektionsstelle
Gelegentlich kommt es zu leichten Schwellungen, Blutergüssen oder Reizungen an der Stelle, wo Medikamente oder Katheter gesetzt wurden.

5. Allergische Reaktionen
Selten, aber möglich: Hautreaktionen, Schwellungen, Kreislauf- oder Atemprobleme. In sehr seltenen Fällen kann ein allergischer Schock auftreten.
Wir sind vorbereitet und reagieren sofort.

6. Übelkeit und Erbrechen
Tritt meist nach der Narkose auf. Durch die Intubation (Beatmungsschlauch) schützen wir Ihr Tier während der Anästhesie so gut wie möglich vor dem Einatmen von Erbrochenem.

7. Reizung durch den Beatmungsschlauch (Tubus)
Manche Tiere zeigen nach dem Eingriff Heiserkeit oder Schluckbeschwerden – diese verschwinden in der Regel schnell. Schäden im Maulbereich sind sehr selten.

8. Lagerungskomplikationen
Sehr selten können durch Druck oder ungünstige Lagerung Nerven gereizt oder geschädigt werden. Deshalb achten wir besonders auf weiche Polsterung und schonende Positionierung.

9. Aufwachverhalten
Viele Tiere wachen ruhig und schnell auf. Manche brauchen länger oder zeigen kurzzeitig Unruhe, Orientierungslosigkeit oder Muskelzuckungen – das klingt meist schnell ab und kann mit Medikamenten gelindert werden.
Auch in der Aufwachphase bleibt Ihr Tier unter unserer engen Betreuung.

Unser Fazit: Sicherheit durch Vorbereitung, Erfahrung und Herz

In der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover tun wir alles dafür, dass die Narkose für Ihr Tier so sicher, sanft und stressfrei wie möglich verläuft.

  • Gründliche Vorbereitung schützt vor vielen Komplikationen
  • Individuell angepasste Narkosepläne berücksichtigen Alter, Vorerkrankungen und Temperament
  • Moderne Überwachung und geschultes Personal sorgen für maximale Sicherheit - vom Einschlafen bis zum Aufwachen

Ihr Tier ist bei uns in den besten Händen.

Lokalanästhesie bei Hund und Katze – gezielt schmerzfrei, individuell schonend

Viele Eingriffe in der Tiermedizin erfordern eine effektive Schmerztherapie – nicht nur während der Operation, sondern auch zur Vermeidung von Folgeschmerzen. Eine besonders sanfte und gezielte Methode ist die Lokalanästhesie, also die örtliche Betäubung bestimmter Körperregionen.
Die gute Nachricht: Ihr Tier ist dabei bei vollem Bewusstsein oder schläft durch eine sanfte Narkose – aber es spürt keinen Schmerz.

Was ist eine Lokalanästhesie?

Bei der Lokalanästhesie werden gezielt Nerven oder Gewebe betäubt, sodass der Schmerzreiz nicht bis ins Gehirn gelangt – und das Tier keinen Schmerz empfindet. Das Prinzip kennt man z. B. vom Zahnarzt.
In der Tiermedizin wird die Lokalanästhesie häufig in Kombination mit einer Allgemeinnarkose eingesetzt. So können wir sicherstellen, dass sich Ihr Tier während des Eingriffs nicht bewegt und vollständig stressfrei versorgt wird.

Vorteile für Ihr Tier

  • Effektive Schmerzvermeidung direkt am Ursprungsort
  • Weniger zusätzliche Schmerzmittel nötig
  • Schonung von Kreislauf, Atmung und Stoffwechsel
  • Kürzere Aufwach- und Erholungszeit
  • Weniger Risiko für die Entwicklung eines Schmerzgedächtnisses

Welche Formen der Lokalanästhesie gibt es?

Je nach Eingriff wählen wir die passende Technik:
Periphere Nervenblöcke
Gezielte Injektion nahe eines Nervs – verhindert die Weiterleitung des Schmerzes.
Einsatzgebiete: Zahnextraktionen, Eingriffe an Gliedmaßen

Epiduralanästhesie (Periduralanästhesie)
Injektion in den Raum um das Rückenmark. Schmerzausschaltung z. B. der Hinterbeine, des Beckens oder der Blase.
Einsatzgebiete: Operationen an Knie, Hüfte oder Becken, Kaiserschnitt

Infiltrationsanästhesie
Betäubung direkt im Unterhautgewebe, z. B. für oberflächliche Eingriffe.
Einsatzgebiete: Hautbiopsien oder kleine Wundversorgungen

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?

Lokalanästhesien sind in der Regel sehr gut verträglich. Mögliche, aber seltene Risiken sind:

  • Reaktionen an der Injektionsstelle (z. B. Blutung oder Entzündung)
  • In sehr seltenen Fällen: Reizung oder Schädigung eines Nervs
  • Bei Hautentzündungen oder Allergien: ggf. keine Anwendung empfohlen

Wir besprechen alle Optionen und Besonderheiten individuell mit Ihnen – ganz in Ruhe.

Fazit: Schmerzarm durch den Eingriff – schonend zurück ins Leben

Lokalanästhetika ermöglichen eine gezielte Schmerzausschaltung und tragen wesentlich dazu bei, dass sich Ihr Tier schneller erholt und weniger belastet fühlt. In der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztlichen Hochschule Hannover verbinden wir modernste Technik mit echter Fürsorge – für eine schmerzfreie und stressfreie Behandlung.

Denn jedes Tier verdient es, sanft und sicher versorgt zu werden.

Schmerzmanagement bei Hund und Katze – weil Wohlbefinden an erster Stelle steht


Ob nach einer Operation, bei akuten Erkrankungen wie Bauchspeicheldrüsenentzündungen oder chronischen Problemen wie Arthrose oder Bandscheibenvorfällen – Schmerzen sind für Tiere belastend. Sie beeinträchtigen nicht nur das emotionale Wohlbefinden, sondern auch die Wundheilung, das Immunsystem und die Futteraufnahme.
Deshalb ist für uns klar: Jedes Tier hat das Recht auf eine wirksame und individuell abgestimmte Schmerztherapie.

Warum Schmerzmanagement so wichtig ist

Früher glaubte man, Schmerzen hätten einen „natürlichen Schutzfaktor“. Heute wissen wir:
Schmerzen verursachen Stress – und Stress verzögert die Heilung. Tiere, die gut versorgt sind, erholen sich schneller, fressen besser, schlafen ruhiger und bewegen sich früher.

Wie erkennen wir Schmerzen bei Tieren?

Tiere zeigen Schmerzen oft sehr subtil. Unsere Mitarbeitenden sind speziell geschult, auch feine Veränderungen im Verhalten zu erkennen. Zusätzlich nutzen wir standardisierte Schmerzfragebögen („Schmerzscores“), um die Schmerzintensität regelmäßig zu erfassen – und die Therapie laufend anzupassen.
 

Wie behandeln wir Schmerzen? – Unser multimodales Konzept

In der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztlichen Hochschule Hannover setzen wir auf ein sogenanntes multimodales Schmerzmanagement. Das bedeutet: Wir kombinieren verschiedene Methoden, um Schmerzen wirksam und möglichst nebenwirkungsarm zu behandeln.
Dazu gehören:

  • Tabletten oder Tropfen zur täglichen Gabe
  • Injektionen oder Infusionen mit stärkeren Schmerzmitteln während des Klinikaufenthalts
  • Lokalanästhesien (Nervenblockaden) – z. B. vor oder während Operationen
  • Bewegungsmanagement & Physiotherapie – gezielte, sanfte Mobilisation bei orthopädischen oder neurologischen Problemen
  • Individuelle Anpassung je nach Erkrankung, Alter und Allgemeinzustand

Unser Ziel: Schmerzen vermeiden, bevor sie entstehen – und sie lindern, sobald sie auftreten.

Was bedeutet das für Sie als Tierbesitzer?

Ihr betreuendes Behandlungsteam bespricht mit Ihnen ausführlich:

  • Welche Schmerzmittel sinnvoll sind
  • Wie die Schmerzbehandlung zu Hause weitergeführt werden kann
  • Welche unterstützenden Maßnahmen helfen – z. B. spezielle Lagerung, Bewegung, Ernährung
  • Was Sie selbst tun können, um das Wohlbefinden Ihres Tieres zu fördern

Gemeinsam für Lebensqualität – mit Herz und Wissen

Jedes Tier verdient eine schmerzfreie Genesung. In der Klinik für Kleintiere arbeiten wir mit modernsten Verfahren, viel Erfahrung und echter Tierliebe daran, dass Ihr Tier sich schnell besser fühlt – und sich gut betreut weiß.
Denn Fürsorge endet nicht nach der Operation – sie beginnt mit dem ersten Schmerz.