Ein Nutria am Gewässer
Nutria (Myocastor coypus) Foto Scott Younkin Pexels.com
Projektleitung: Dr. Friederike Gethöffer
Wissensch. Bearbeitung: Lilja Fromme, Claudia Maistrelli
Projektlaufzeit: 01.09.2019-01.09.2023
Förderung: EU LIFE, Kofinanzierung durch DJV und Landesjagdverbände

Projektbeschreibung

Invasive gebietsfremde Arten
Im Zuge der Globalisierung etablieren sich gebietsfremde Arten zunehmend außerhalb ihres ursprünglichen Verbreitungsgebiets. Solche Arten werden als invasiv bezeichnet, wenn sie in ihren neuen Habitaten die Biodiversität bedrohen oder wirtschaftlichen Schaden anrichten.

In der EU-Verordnung Nr. 1143/2014 zu gebietsfremden invasiven Arten wurden Maßnahmen zur Prävention von Einbringung und zum Management von bereits etablierten Arten festgelegt und 2017 im Bundesnaturschutzgesetz umgesetzt. Auf einer Unionsliste werden invasive Arten von EU-weiter Bedeutung geführt: unter anderem Nutria (Myocastor coypus) und Bisam (Ondatra zibethicus).
Beide Arten sind semiaquatische Säugetiere, die ursprünglich aus Süd-bzw. Nordamerika stammen und sich in Europa durch Auswilderungen im 20. Jahrhundert ansiedeln konnten.
Die Tiere sind in ganz Deutschland etabliert und verbreiten sich zunehmend auch in den Niederlanden und Belgien. Sie schaffen Erdbauten an Ufern pflanzenreicher Gewässer und fressen die Ufervegetation, Feldfrüchte oder auch Muscheln.
Ihre Schadwirkung kann seltene Tier- und Pflanzenarten, Wasserbauanlagen (Deiche!) und landwirtschaftliche Nutzflächen betreffen. Insbesondere die Unterhöhlung von Deichen und Uferrändern führen zunehmend zu Problemen.
Das Projekt hat zum Ziel, grenzübergreifende Managementstrategien zu erkennen und neue Methoden zu testen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Intelligente Kamerafallen, die mit Bilderkennungssoftware arbeiten, die ein automatisches  Selektieren von Aufnahmen von Nutria und Bisam erlaubt.
  • Intelligente Lebendfallen, die mit einem Bilderkennungssystem ausgestattet sind, so dass die Fallen nur bei der Zieltierart Nutria schließen und der Beifang von geschützten Tierarten wie Otter oder Biber verhindert wird.
  • Umwelt-DNA-Analyse aus Gewässerproben, mit deren Hilfe die Präsenz von unentdeckten Nutria-oder Bisampopulationen nachgewiesen werden kann.
  • DNA-Mapping, das durch genetische Analysen gefangener Tiere das Nachvollziehen von Migrations-und Zuwanderungsrouten ermöglicht.

Wie für alle LIFE Projekte gibt es eine mehrsprachige Internetseite dafür

 

Kontaktperson

Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Bischofsholer Damm 15
30173 Hannover

 

Dr. Friederike Gethöffer
Tel.: +49 511 856-7579
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