
Die Arbeitsschwerpunkte der Wildtierforschung sind Grundlagenforschung, angewandte Forschung und Monitoring. Ziel ist es, die Biologie und Ökologie der Wildtiere zu erforschen und den Einfluss von anthropogenen Aktivitäten auf die Tiere. Sowie ihre Gesundheit und ihren Bestand zu beurteilen. Die wissenschaftlichen Schwerpunkte sind:
1.) Untersuchungen zur Gesundheit
Klinische und morphologische Pathologie von verschiedenen Wildtieren


Gehörforschung: audiometrische Messungen, CT, Schädigungen und Erkrankungen des Gehöres aufgrund von Belastungen durch Lärm, Schadstoffen und Pharmazeutika


Infektionserkrankungen/Zoonosen: Auswirkungen von parasitären, bakteriellen und viralen Infektionen (besonders: Staupeinfektionen bei Robben), Infektionsträger, Resistenzen


Endokrinium, Immunsystem, Reproduktionssystem, Lunge, Magen-Darm-Trakt, Ernährungszustand


Auswirkungen von chemischer und akustischer Umweltverschmutzung Ermittlung des „Good Environmental Status“ (Natürliche Einflüsse versus anthropogenen Einflüssen Epidemiologie
2.) Untersuchungen zur Habitatnutzung
Bestandserhebung mariner und terrestrischer Säuger v.a. durch Flug- und Schiffszählungen, Scheinwerferzählungen, Fotofallen, Infrarotkamera etc.


Einsatz von Schlepphydrophonen und stationären T-PODs (akustische Klickdetektoren), Erfassung von Umgebungslärm


Besenderung von Wildtieren zur Aufklärung von Aktivitätsmustern, Orientierung , akustischen Einflüssen und Nahrungsaufnahme


Nahrungsökologie (Mageninhalt, Fettsäureanalysen, Analyse stabiler Isotope, Kotproben, Telemetrie, Erfassung von Nahrungsverfügbarkeit)


3.) Auswirkungen anthropogener Eingriffe
Akustische und chemische Umweltverschmutzung


Fischerei, Tourismus, Schiffahrt, Land - und Forstwirtschaft, Tierproduktion und Jagd


Strassen- und Wasserbau: Zerschneidung von Habitate, Grünbrücken Biogas und Windkraftanlagen
Offshore-Aktivitäten (z.B. Bau von Windkraftanlagen, seismische und militärische Aktivitäten)


Kumulative Effekte der genannten Eingriffe

4.)Wiederansiedlung, Rückkehr, Auswilderung von Wildtieren
Wiederansiedlung von ausgestorbenen Wildtierarten (z.B. Wiildkatze, Wolf)


Auswirkungen von Auswilderungs- und Rehabilitationsprogrammen auf die Wildtierpopulationen

5.) Daten - und Probenbanken
Der überwiegende Anteil dieser Arbeiten finanziert sich durch Drittmitteleinwerbung bei Landes- und Bundesministerien, der Europäischen Union und diversen Stiftungen sowie aus Mitteln des Fördervereins. Forschungsaufträge werden dem Institut vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), der Stiftung Natur+Mensch sowie der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. erteilt. Eine wissenschaftliche Zusammenarbeit besteht mit zahlreichen Forschungseinrichtungen im In- und Ausland. Wissenschaftler des ITAW sind in verschiedenen internationalen Gremien (wie TSEG, ASCOBANS, ICES, IWC, IAPEME) vertreten und beraten die Bundesregierung bei der Umsetzung von Abkommen. (besonders: Staupeinfektionen bei Robben)
Hier finden Sie Beschreibungen von aquatischen Projekten und terrestrischen Projekten