
Informationen zum Umgang mit sexualisierter Diskriminierung und Gewalt
An der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover werden sexualisierte Diskriminierung und Gewalt nicht akzeptiert und nicht bagatellisiert!
Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt stellen in allen gesellschaftlichen Bereichen ein überwiegend tabuisiertes und oftmals unterschätztes Problem dar. Hochschulen als Arbeits- und Ausbildungsstätten sind diesbezüglich leider keine Schutzräume.
Die TiHo fördert die gleichberechtigte und vertrauensvolle Zusammenarbeit der Beschäftigten und Studierenden. Sie legt Wert auf eine angenehme Arbeitsatmosphäre, in der die Persönlichkeitsrechte aller Mitglieder und Angehörigen der Hochschule mit ihren individuellen Persönlichkeitsgrenzen anerkannt und geachtet werden.
Was ist sexualisierte Diskriminierung?
Unter den Begriff der sexualisierten Diskriminierung im Sinne des Allgemeinen Gleichberechtigungsgesetzes fällt jedes sexuell geprägte Verhalten (sei es direkt oder indirekt, verbal oder nonverbal), das als beleidigend, herabwürdigend, demütigend oder als Gewalt empfunden wird und unerwünscht ist!
Sexualisierte Diskriminierungen erzeugen ein unwürdiges Arbeitsklima. Dies gilt besonders auch für Handlungen, die sich nicht an Einzelne richten, z. B. das Aufhängen von Nacktfotos, das Erzählen obszöner Witze, das Versenden von E-Mails mit sexistischem Inhalt oder das öffentliche Anschauen von pornographischen Bildern im Internet.
Studien belegen, dass fast jede Frau im Laufe ihres Ausbildungs- und Erwerbslebens Formen von sexualisierter Anmache erlebt, z. B. taxierende Blicke, Anstarren und Hinterherpfeifen, scheinbar zufällige Körperberührungen, anzügliche Witze oder konkrete Aufforderungen zu sexuellen Handlungen unter Drohung. Aber auch Männer sind vor derlei Eingriffen in ihre Persönlichkeitssphäre nicht gefeit.
Unterstützung
Zur vertraulichen Beratung können sich die Betroffenen an die Gleichstellungsbeauftragte, den Personalrat, den Betriebsarzt und Studierende auch an die Vertrauensdozierenden oder die Psychologisch- Therapeutische Beratungsstelle (ptb) wenden.
Bei massiven tätlichen Übergriffen sollte sofort die Polizei eingeschaltet werden.
Die Ansprechpersonen beraten Sie gerne:
- wenn Sie selbst sexualisierte Diskriminierung oder sexualisierte Gewalt erfahren haben
- wenn Sie sich nicht sicher sind, ob das Erlebte sexualisierte Diskriminierung oder sexualisierte Gewalt ist
- wenn Sie sexualisierte Diskriminierung oder sexualisierte Gewalt beobachtet haben.
- wenn Sie sich unsicher sind ob Sie, bewusst oder unbewusst, selbst andere Personen belästigen
- wenn Sie sich als Führungskraft, Kollegin/Kollege, Kommilitonin/Kommilitone, Freundin/Freund oder wachsame Person über Möglichkeiten der Prävention und Intervention informieren wollen
- wenn Sie Kontaktdaten von Beratungsstellen in Ihrer Nähe benötigen.
- wenn Sie (Früh)formen von sexualisierter Diskriminierung am Arbeitsplatz als psychische Belastung erleben
Auf Wunsch können Sie sich anonym beraten lassen. Die Ansprechpersonen dürfen aufgrund ihrer Schweigepflicht in Ihrer Angelegenheit nur dann aktiv vorgehen, wenn Sie eingewilligt haben.
Was können Sie tun?
… als Betroffene oder Betroffener
Versuche, Übergriffe zu ignorieren, scherzhaft damit umzugehen oder die belästigende Person zu meiden, bringen häufig nicht den gewünschten Erfolg. Erfolgreicher ist in den meisten Fällen eine direktere und offensivere Gegenwehr:
- Verbitten Sie sich jegliche Art von sexualisierten Anzüglichkeiten!
- Notieren Sie sich den Vorfall mit Datum, Namen, Ort und möglichen Zeugen.
- Sagen Sie, dass Sie sich bei einer Wiederholung beschweren werden.
- Beschweren Sie sich!
... als Kollegin oder Kollege
- Machen Sie deutlich, dass Sie das übergriffige Verhalten eines Kollegen/einer Kollegin unangemessen finden.
- Wenn sich Betroffene an Sie wenden, ist vor allen Dingen Vertraulichkeit zu wahren.
- Überlegen Sie gemeinsam, welche Personen und Institutionen Sie hier unterstützen können. Nutzen Sie die Kontaktdaten dieses Flyers.
Sie können sich an Gleichstellungsbeauftragte, Personalrat oder Betriebsarzt wenden. Alle diese Personen sind zur Verschwiegenheit verpflichtet.
Ansprechpersonen
Gleichstellungsbeauftragte
Vertrauensdozentin
Stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte
Vertrauensdozent
Personalrat
Betriebsarzt
Psychologisch-Therapeutische Beratung für Studierende (ptb)
Psychologisch-Therapeutische Beratung für Studierende (ptb)
Im Moore 13
30167 Hannover
Tel.: +49 511 762 -3799
info@ptb.uni-hannover.de
Beratungsstellen in Hannover
hier finden Sie eine Liste mit verschiedenen Beatungsstellen in Hannover:
Beratungsstellen in der Region Hannover
Die Angebote in der Region Hannover hat Team Gleichstellung der Region Hannover in einem Flyer zusammengefaßt und thematisch gegliedert.

Externe Beratungen für Beschäftigte der TiHo
Die Dienststelle hat einen Vertrag zur psychosozialen Beratung („Beratung in Lebenskrisen“) mit dem Evangelischen Beratungszentrum-Diakonisches Werk Hannover (Oskar-Winter-Straße 2) abgeschlossen.
Lassen Sie sich professionell von Fachleuten aus der Evangelischen Beratungsstelle beraten. Die Kolleginnen und Kollegen der Beratungsstelle sind zur Verschwiegenheit verplichtet.Die Bestimmungen der Schweigepflicht und des Datenschutzes werden strikt eingehalten.
Eine Beratung ist unabhängig von Ihrer Konfession.
Bei unserem Betriebsarzt Herrn Dr. Glüer oder beim Personalrat erhalten Sie einen Gutschein für drei Beratungen. Diese Beratungen sind für Sie kostenlos.

Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“
Betroffene Frauen können sich an das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ wenden. Als erstes bundesweites Beratungsangebot unterstützt es rund um die Uhr, kostenlos und vertraulich Frauen, die von psychischer und/oder physischer Gewalt betroffen sind – barrierefrei und in 15 Sprachen. Mehr als 60 qualifizierte Beraterinnen sind unter der Rufnummer 08000 116 016 sowie per E-Mail und im Chat auf www.hilfetelefon.de erreichbar und stehen auch Angehörigen, Freundinnen und Freunden sowie Fachkräften zur Verfügung.

Hilfetelefon "Gewalt an Männern"
Auch Männer erleben oder haben Gewalt erlebt – in ihrer Partnerschaft, auf der Straße, in Institutionen oder in ihrer Kindheit.
Beim Männerhilfetelefon gibt es insgesamt 15 Mitarbeiter, die verteilt über drei Bundesländer montags bis donnerstags von 8 bis 20 Uhr und freitags von 8 bis 15 Uhr beraten – per Telefon unter der 0800 123 99 00, per E-Mail und Chat auf www.maennerhilfetelefon.de. Die Beratungen erfolgen vertraulich und auf Wunsch anonym.