
In der Inneren Medizin wird ein sehr breit gefächertes Spektrum an Untersuchungen und Therapieverfahren angeboten. Zu unseren Aufgaben zählen die Untersuchungen sämtlicher innerer Organsysteme, die Intensivmedizin, die Fohlenmedizin, sowie die Sportmedizin und Leistungsdiagnostik. Durch die exzellente Ausstattung der Klinik ist es möglich, auf hohem Niveau zu arbeiten. Die Versorgung unserer Patienten erfolgt zudem interdisziplinär unter Einbeziehung der erforderlichen Spezialisten aus den anderen Abteilungen.
Als Überweisungsklinik wird in enger Kooperation mit Ihrer Haustierärztin bzw. Ihrem Haustierarzt gearbeitet. Sie übermitteln uns bei einer Patientenüberweisung einen Vorbericht über bereits gestellte Diagnosen, erfolgte Behandlungen und deren Erfolg. Mit Ihrer Zustimmung informieren wir die überweisenden Kolleginnen und Kollegen nach der Untersuchung und Behandlung in der Klinik, zur Abstimmung der weiteren Betreuung. Auch nach dem Klinikaufenthalt stehen wir bei Fragen gerne für Sie telefonisch zur Verfügung.
Allgemeine Informationen
Terminvereinbarung
- Unsere Kolleginnen am Empfang informieren Sie gerne über die empfohlenen Untersuchungen, um in jedem individuellen Fall eine sichere Diagnose und passende Behandlung zu ermöglichen.
- Bitte teilen Sie uns mit, wenn Sie mehr als eine Untersuchung wünschen. Gerne planen wir für Sie einen Termin mit Kolleginnen und Kollegen aus der Zahnmedizin, Orthopädie oder Chirurgie. Spontane Untersuchungen sind leider schwer zu gewährleisten.
- Gerne berücksichtigen wir frühere Untersuchungsergebnisse oder anderweitige wichtige Informationen. Bringen Sie diese schriftlich mit oder schicken Sie sie gerne vorab per Mail.
- In manchen Fällen ist der Vorbericht von besonders großer Bedeutung. Darum haben wir für folgende Vorstellungsgründe ein Formular, das Sie vorab ausfüllen und uns per Mail zuschicken können:
- In Notfällen sind wir immer für Sie da. Gerne hilft Ihnen unsere Anmeldung dabei zu entscheiden, ob es sich um einen Notfall handelt oder nicht. Bitte beachten Sie, dass die Abrechnung bei einer Vorstellung als Notfall bis zum Folgetag im doppelten Satz erfolgen muss.
Stationärer Aufenthalt
- Unsere stationären Patienten bekommen mehrmals am Tag Heu und nach Wunsch auch Kraftfutter oder Müsli. Spezialfutter, Pferdedecken oder sonstiges Pferdezubehör können Sie gerne mitbringen.
- Bei stationär aufgenommen Patienten melden wir uns in vereinbarten Abständen bei Ihnen. Gerne können Sie Ihr Pferd, Pony oder Esel auch selbst besuchen. Die Besuchszeiten finden Sie auf unserer Startseite.
Leistungsspektrum
Atemwegserkrankungen
Die ausführliche Untersuchung von Atemwegserkrankungen kann in vielen Fällen ambulant durchgeführt werden. Die empfohlenen weiterführenden Untersuchungen sind von den Symptomen des Pferdes abhängig.

Neben Belastungsuntersuchungen (auf dem Laufband, an der Longe oder unter dem Reiter), werden Blutgasanalysen, endoskopische- und röntgenologische Untersuchungen der Lunge, sowie Lungenultraschall und Lungenbiopsien angeboten. Bei Atemgeräuschen kann auch eine Belastungsendoskopie durchgeführt werden, die in der Regel sehr gut toleriert wird.

Im Rahmen einer Endoskopie ist meistens die Entnahme von Schleim aus der Luftröhre (Tracheobronchialsekret = TBS) oder aus tieferen Bereichen der Atemwege (Bronchoalveoläre Lavage = BAL) indiziert, um eine genaue Diagnose zu erreichen.

Viele Operationen im Bereich der Atemwege können minimalinvasiv am stehenden Pferd durchgeführt werden. Dazu gehören Fohlen mit Luftsacktympanien, die sich meistens besonders schnell erholen.
- Vorbericht für Atemwegspatienten (pdf, 535 KB) Das Erreichen einer Diagnose und passenden Therapieempfehlung erfordern eine genaue Anamnese. Schicken Sie uns im Zuge der Terminvereinbarung bitte das angehängte Formular ausgefüllt per Email zu.
Hauterkrankungen

Hauterkrankungen wie z.B. Nesselfieber können verschiedene Ursachen haben. Die Diagnostik ist oft zeitaufwändig und erfordert den Einsatz von Spezialtests.

In der Klinik können neben Allergietests (Intrakutaner Allergietest) auch ausführliche Blutuntersuchungen durchgeführt werden. Bei der weiterführenden Hautuntersuchung werden häufig verschiedene Hautbeprobungen, inklusive Hautbiopsien durchgeführt.

Melanome (Schwarzer Hautkrebs) sind Hauttumore, die vor allem bei älteren Schimmeln vorkommen. Obwohl sie trotz Einordnung als „bösartiger Tumor“ meist eine gutartige Entwicklung zeigen, schränken sie nicht selten Körperfunktionen ein und führen dementsprechend zu einer verminderten Lebensqualität. In Zusammenarbeit mit den KollegInnen aus der Chirurgie besprechen wir mit Ihnen gerne die individuell passendsten Therapieoptionen.
- Dermatologischer Vorbericht (pdf, 1 MB) Ein detaillierter Vorbericht ist bei Hauterkrankungen für uns besonders wichtig. Bevor Sie Ihr Pferd, Pony oder Esel in der dermatologischen Sprechstunde vorstellen, beantworten Sie bitte die Fragen in diesem Formular und schicken Sie es uns per Email samt Bilder zu.
Headshaking

Headshaking ist eine schwerwiegende Erkrankung, die zu erheblichen Leiden des Individuums führen kann. Als Ursachen kommen schmerzhafte Prozesse im Rücken und Halsbereich, raumfordernde oder entzündliche Prozesse am Kopf, oder auch eine Erkrankung des Angesichtsnerven (Trigeminusnerv) in Frage. Darum ist eine sorgfältige Aufarbeitung notwendig, um die Ursache zu identifizieren und die verfügbaren Therapieoptionen zu ermitteln.

Seit vielen Jahren bietet die Klinik für Pferde ein sehr gefragtes und speziell für Pferde mit Headshaking entwickeltes Untersuchungsprotokoll zu einem Pauschalpreis von 2700,- Euro im Rahmen einer fortlaufenden wissenschaftlichen Studie an.

Neben verschiedenen medikamentösen Therapieformen ist die PENS-Therapie (Perkutane elektrische Nervenstimulation) die derzeit vielversprechendste Therapieform bei dem Trigeminus-mediiertem Headshaking. Sie wird in der Klinik angeboten und kann auch je nach Fall ambulant durchgeführt werden.
- Vorbericht bei Headshaking (pdf, 535 KB) Headshaking kann viele Ursachen haben. Um den Auslöser gezielt identifizieren und eine passende Therapie empfehlen zu können, benötigen wir einen detaillierten Vorbericht. Schicken Sie uns bitte das angehängte Formular mit Videos der Symptome per Email zu.
Herzkrankheiten

Herzrhythmusstörungen oder Herznebengeräusche fallen häufig bei Routineuntersuchungen auf. Oft stellt sich im Anschluss die Frage, ob die zugrundeliegende Erkrankung das Pferd im Laufe des Lebens beeinträchtigen kann. Um den Schweregrad einer solchen Erkrankung zu beurteilen ist spezialisierte, weiterführende Diagnostik notwendig.

Eine Herzuntersuchung kann je nach Indikation ein bis zwei Tage dauern und beinhaltet eine klinische Untersuchung, einen Herzultraschall sowie nach Bedarf ein Langzeit- und Belastungs-EKG. Die Beurteilung des reiterlichen Risikos erfordert in der Regel eine vollumfängliche Untersuchung.

Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung beim Pferd und kann mit einer Leistungsschwäche einhergehen. Wir bieten als derzeit einer von wenigen Kliniken in Europa die risikoarme Therapie mittels transvenöser elektrischer Kardioversion (TVEC) an.
Intensiv- und Fohlenintensivmedizin

Für die Überwachung Ihres Pferdes ist rund um die Uhr ein Team mit mindestens zwei Tierärztinnen und Tierärzten, sowie 1 bis 3 weiteren Helferinnen und Helfern, vor Ort. Wir sind stolz darauf die sehr variablen Anforderungen an die intensivmedizinische Versorgung nach aktuellstem Stand der Wissenschaft leisten zu können. Dafür stehen uns speziell konzipierte Boxen mit Infusionskränen, Sauerstoffanschluss, Schwerlastkränen, gepolsterten Wänden oder auch Wärmematten zur Verfügung.

Bei Schwergeburten kommen unsere Spezialistinnen und Spezialisten aus der Reproduktionsmedizin, Inneren Medizin und Chirurgie zusammen. In diesen Fällen können Minuten zwischen Leben und Tod entscheiden, weshalb wir spezielle Protokolle etabliert haben, um das bestmögliche Ergebnis zu ermöglichen. Zur Versorgung von neugeborenen Fohlen steht auch rund um die Uhr ein Fohlenteam bereit. In besonders dafür eingerichteten Stuten-Fohlenboxen können neugeborene und lebensschwache Fohlen intensivmedizinisch betreut werden.
Kolik und weitere Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts

Die Behandlung einer Kolik ist in der Regel ein Notfall. Bei einer Vorstellung in unserer Klinik werden eine klinische, labordiagnostische und sonographische Untersuchung durchgeführt, um eine schnellstmögliche Diagnose- und Prognosestellung zu ermöglichen. Wir können Ihr Pferd mit Flüssigkeitseingaben, Bewegung, Infusionen oder einer Blinddarmpunktion behandeln. Für Fälle, die sich konservativ nicht lösen lassen, steht auch rund um die Uhr ein Team aus ChirurgInnen und AnästhesistInnen für eine Kolik-OP zur Verfügung.

Bei Gewichtsverlust, Durchfall oder wiederkehrenden Koliken, kann ein individueller Untersuchungsplan mit Ihnen gemeinsam gestaltet werden. Je nach Vorbericht können hier neben der klinischen Untersuchung auch ausführliche Laboruntersuchungen, Kotuntersuchungen, Ultraschalluntersuchungen, Gewebeprobenentnahmen, Magenspiegelungen oder Funktionstests angeboten werden.
Lebererkrankungen

Die Symptome und möglichen Ursachen einer Lebererkrankung bei Pferden sind vielfältig. Der erste Schritt zur Diagnostik einer Lebererkrankung ist daher ein ausführlicher Vorbericht. Eine Überweisung Ihres Haustierarztes und ein schriftlicher Vorbericht über Haltung, Fütterung und Krankheitsverlauf ist daher unerlässlich.
Diagnostisch bieten wir spezielle Blutuntersuchungen, Ultraschalluntersuchungen und die minimalinvasive Entnahme einer Leberbiopsie. Diese Verfahren lassen sich durch Futtermittel- und Tränkewasseranalysen ergänzen.
Muskelerkrankungen

Leistungsschwäche oder ein steifes Gangbild sind unspezifische Symptome von Muskelerkrankungen, die erst sich durch ein standardisiertes Belastungsverfahren in Kombination mit Laboruntersuchungen und/oder der Entnahme einer Muskelbiospie diagnostizieren lassen. In Einzelfällen kann auch ein EMG (Elektromyographie) sinnvoll sein, um muskuläre von neurologischen Problemen zu unterscheiden.
Neurologische Erkrankungen

Da eine ruhige Atmosphäre für die Beurteilung der Befunde wichtig ist, kann eine stationäre Aufnahme erforderlich sein. Für spezielle Fragestellungen, wie Anfallsleiden, können Pferde in videoüberwachten Boxen gehalten werden.

Die Untersuchungen auf Infektionserreger können aus Nasensekret, aus Blut oder aus Rückenmarksflüssigkeit erfolgen. Letztere bieten wir auch ultraschallgestützt am stehenden Pferd an.

Eine Bildgebungsspezialistin steht uns zur Auswertung von Röntgen-, CT- und MRT-Aufnahmen von neurologischen Patienten zur Seite. In besonderen Fällen, können auch eine Transkranielle Magnetstimulation, ein EEG (Elektroenzephalogramm) oder ein EMG (Elektromyogramm) durchgeführt werden.
Nieren- und Blasenerkrankungen

Die Untersuchung der harnleitenden Wege beinhaltet die Nieren, die Harnleiter, die Harnblase sowie die Harnröhre und das äußere Genital. Unsere Klinik ist für eine umfangreiche Diagnostik von Erkrankungen dieses Organsystems bestens ausgestattet. Eine vollständige Untersuchung beinhaltet spezielle Blutuntersuchungen, eine Harnuntersuchung inklusive Nierenfunktionsanalyse, einen Ultraschall der Nieren und der Blase, sowie eine Blasenspiegelung (Zystoskopie).
Ophthalmologie

Bei Augenerkrankungen zeigen Pferde häufig geschwollene Lider, Tränenfluss und eine gerötete Bindehaut. Auffällig werden betroffene Pferde oft auch, weil sie lichtempfindlich sind und die Augenlider zusammenkneifen. Weil sich Probleme am Auge schnell verschlimmern und zu dauerhaften Schäden am Auge führen können, sollten sie stets ernst genommen werden.
Unsere Klinik ist bestens für die umfassende Untersuchung des Pferdeauges ausgestattet. Das Behandlungsspektrum umfasst u.a.
- die konservative Behandlung von Hornhauterkrankungen sowie Hornhautchirurgie, z.B. bei nicht heilenden Hornhautentzündungen oder Hornhautverletzungen
- die chirurgische Versorgung bei Lidrandverletzungen und Tumoren in der Augenumgebung
- das Management bei wiederkehrender Augenentzündung (ERU)
- die Entfernung eines Auges bei unheilbarem, dauerhaften Schmerzzustand, wenn möglich am sedierten Pferd (d.h. ohne Narkose)

Bei der Equinen Rezidivierenden Uveitis (ERU) handelt es sich um eine relativ häufige Augenerkrankung, die bei ca. 10% der Pferde im Verlaufe ihres Lebens auftritt. Betroffene Pferde zeigen in variablen Abständen und in variabler Ausprägung wiederkehrende Augenentzündungen, erkennbar an Tränenfluss, geröteter Bindehaut, Schwellung mit Zukneifen der Augenlider und erhöhter Lichtempfindlichkeit. Leider wird die Erkrankung häufig übersehen, weshalb bei Verdacht eine Untersuchung durch einen erfahrenen Tierarzt zu empfehlen ist, bevor es zu schweren bleibenden Schäden am Auge kommt.
Wegen ihrer Schmerzhaftigkeit und des Risikos bleibender Schäden, ist ein akuter Entzündungsschub ein Notfall zur sofortigen Behandlung. In vielen Fällen ist es nach Behandlung der Entzündung mithilfe von Augensalben und Medikamenten möglich, durch eine Augenoperation (Vitrektomie) das Auftreten von weiteren Entzündungsschüben zu verhindern. Fallabhängig können auch andere Behandlungsmöglichkeiten sinnvoll sein. Ohne Behandlung wird das Pferd meistens auf dem betroffenen Auge früher oder später erblinden.
Als Vorreiterin im Bereich der Vitrektomie, bietet unsere Klinik schon seit vielen Jahren eine umfassende Versorgung von Pferden mit ERU an, einschließlich der Behandlung der akuten Entzündung sowie der Behandlung gegen weitere Entzündungsschübe (z.B. Vitrektomie, Injektionstherapie) unter Verwendung modernster Geräte aus der Humanophthalmologie.
Sportmedizin und Leistungsdiagnostik

Leistungsschwäche wird bei orthopädisch unauffälligen Pferden am häufigsten durch Erkrankungen der Atemwege, des Herzens, oder der Muskeln verursacht. Gerne beraten wir Sie zur Erstellung eines individuellen diagnostischen Plans, um das ursächliche Organsystem zu identifizieren.
Für Belastungsuntersuchungen an der Longe oder unter dem Reiter stehen in der Klink ein Reitplatz und eine Reithalle zur Verfügung. Diese werden durch ein Hochgeschwindigkeitslaufband ergänzt. Die Belastungsuntersuchung lässt sich zum Beispiel mit EKG, labordiagnostischen Messungen (Laktat, arterielle Blutgasmessungen, Muskelenzyme) aber auch Belastungsendoskopien ergänzen. Mithilfe einer genauen Diagnostik soll die Erstellung einer individueller Trainingsempfehlungen und/oder eines Therapieplans ermöglicht werden.
Stoffwechselkrankheiten

Das Equines metabolisches Syndrom und PPID (auch als equines Cushing Syndrom bekannt) haben mittlerweile eine große Bedeutung bei unseren Pferden und gehen mit einem hohen Risiko von Hufrehe einher. Die Untersuchung dieser Themengebiete ist ein Schwerpunkt unserer Klinik und unserer Forschungsprojekte. Wir bieten Ihnen eine vollständige diagnostische Aufarbeitung dieser Erkrankungen unter Einsatz spezifischer Hormontests zur Erstellung individueller Behandlungs-, Fütterungs- und Bewegungspläne.

Natürlich gehören auch alle weiteren Stoffwechselerkrankungen zu unserem Repertoire. Erkrankungen wie Schilddrüsentumore oder Diabetes insipidus (Wasserharnruhr) sind beim Pferd deutlich seltener aber bedürfen einer systematischen Diagnostik, um eine passende Therapie zu ermöglichen.