H – T – WI – WildLenkSys/Vergrämungsmittel auf Basis kombinierter Duftstoffe

Verkehrsschild Wildwechsel am Strassenrand
Foto: © bluedesign - Fotolia.com
Projektleitung: Prof. Prof. h. c. Dr. Ursula Siebert
Wiss. Bearbeitung: Camilla-Bernadette Tusché, M.Sc.
Projektlaufzeit: Mitte 2021 bis September 2023
Förderung: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

Projektbeschreibung

Wo Mensch und Wildtier sich ihren Lebensraum teilen, kommt es zu Überschneidungen und auch Konflikten. Dies kann sich durch Wildunfälle aber auch durch Fraß-Schäden an land- und forstwirtschaftlichen Kulturen äußern. Die Umzäunung von gefährdeten Bereichen gilt zwar als effektiv, zerschneidet jedoch Lebensräume und Wanderrouten von Wildtieren und stellt nicht zuletzt einen hohen finanziellen Aufwand dar. Auch optische und akustische Methoden (Reflektoren, abgespielte Warntöne, usw.) werden häufig verwendet, um Wildtiere abzuschrecken. Allerdings ist deren Wirkung nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen kritisch zu betrachten und führt oftmals nicht zum gewünschten Ergebnis. Sogenannte Vergrämungsmittel sind eine weitere Möglichkeit, die Tiere von Straßen und Anpflanzungen fernzuhalten. Dies kann durch bestimmte Duftstoffe erreicht werden – der Markt dafür ist groß und unübersichtlich. Eine hinreichende wissenschaftliche Erforschung der Wirksamkeit wurde bisher noch nicht unternommen.

Das Projekt „H – T – WI – WildLenkSys/Vergrämungsmittel auf Basis kombinierter Duftstoffe“ testet frei verkäufliche Mittel auf ihre Wirkung bei Gehege-Wild (Reh, Wildschwein, Rotwild) sowie bei freilebenden Tieren. Die ausgewählten Studienarten sind jene, die bei Verkehrsunfällen am häufigsten betroffen sind und in Forst-/Landwirtschaft Schäden verursachen können.

In diesem Verbundprojekt, welches durch das ZiM-Programm (Zukunft im Mittelstand) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert wird, arbeiten mittelständische Unternehmen und wissenschaftliche Institutionen an innovativen Ideen. Die Projektpartner erarbeiten den Entwurf für ein neuartiges Wildlenkungssystem auf Basis kombinierter Duftstoffe, welches beispielsweise an Straßen eingesetzt werden soll, um Wildunfälle zu verringern. Hierbei geht es um die Ausbringung von mit Duftstoffen getränkten Papierrings, welches biologisch abbaubar und für die Wildtiere unschädlich sind. Bei erfolgreicher Wirksamkeit wird eine erhöhte Wachsamkeit der Tiere erreicht, sodass sie „beduftete“ Gefahrenstellen meiden oder diese mit erhöhter Vorsicht queren.

In vier Aufgabenbereichen soll die Idee des Wildlenksystems auf ihre Durchführbarkeit geprüft werden. Die Rolle des ITAW Hannover ist in diesem Projekt die der wissenschaftlichen Begleitung und die Bearbeitung der Aufgabenbereiche 1 und 4.

  1. Eruierung geeigneter vergrämender Duftstoffe
    ->Gatterversuche in deutschen Wildparks
  2. Entwicklung der Maschine inkl. Steuerprogrammierung
  3. Entwicklung des Duftstoffträgers
  4. Erfolgskontrolle
    ->Versuche im Freiland (Unfallschwerpunkte, Forstpflanzungen)

 

Kontaktperson

Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Bischofsholer Damm 15
30173 Hannover

 

Camilla-Bernadette Tusché, M.Sc.

Tel.: +49 511 856-7564
E-Mail schreiben