Gruppe auftauchender Schweinswale
Projektleitung: Prof. Dr. Ursula Siebert
Wissensch. Bearbeitung: Susanne Prahl, Martje Ludwig, Andrea Frankenberg
Förderung: Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft BMVEL, 01HS089

Projektbeschreibung

Die Anatomie und Pathologie der Gehörorgane von Schweinswalen (Phocoena phocoena) aus der Deutschen und Dänischen Nord- und Ostsee wurden erstmalig in dieser Studie untersucht. Die Nordsee gilt als eines der weltweit am stärksten verlärmten Meeresgebiete. Die Lärmverschmutzung der Nordsee ist hauptsächlich auf verschiedene anthropogene Aktivitäten im marinen Bereich zurückzuführen. Hierzu gehören die Fischerei, Schifffahrt, Sportboote, Ölförderung, seismische, wissenschaftliche und militärische Aktivitäten, Sand- u. Kiesabbau und in Zukunft vor allem die Errichtung sowie der Betrieb der Offshore-Windkraftanlagen. Darüber hinaus wird der Einsatz von akustischen Abschreckvorrichtungen (Pinger) zur Beifangreduzierung in der Fischerei zukünftig zu einem erheblichen zusätzlichen Lärmeintrag in das Meer führen. Um den potenziellen Einfluss, insbesondere den der Pinger, auf die Morphologie der Gehörorgane abschätzen zu können, wurde in diesem Projekt eine Methode etabliert, die histologische und computertomographische Untersuchungen der Ohrregion umfasst. 

SSD-Rekonstruktion der Seitenansicht eines Schweinswalschädels.

SSD-Rekonstruktion der Seitenansicht eines Schweinswalschädels.  Der hellgelb markierte Bereich stellt die Bulla des rechten  Ohrkomplexes (Petro-Tympanicum) dar.

Left ear of a harbour porpoise in the decalcification phase

Left ear of a harbour porpoise in the decalcification phase (4. week). The bright white areas are calcified parts of the os petrosum (below) and os tympanicum (above). The darker white parts are decalcified collagenous areas. X-ray image was taken with a Unimat/Comet at 47 kV, 200 mA, 0.02 sec.