Praktika am Institut für Virologie

Am Institut für Virologie besteht die Möglichkeit im Rahmen von Praktika in den Laboralltag eines Virologen „reinzuschnuppern“. Meist bieten sich hierfür insbesondere die im Rahmen des Biologie- oder Veterinärmedizinstudiums vorgesehenen Pflichtpraktika an.
Studierende der Veterinärmedizin können im Rahmen des „Praktischen Jahres“ (PJ) 14 bzw. 16-wöchige Praktika (i.d.R. Mitte Oktober- Mitte Februar, Mitte Februar- Mitte Mai) absolvieren. Für Studierende der Biologie besteht zum Beispiel die Möglichkeit zur Durchführung eines Vertiefungspraktikums als Vorbereitung für eine anschließende Bachelorarbeit. Studierende im Masterstudiengang Biologie können im Rahmen der „Forschungswochen“ ein praktisches Modul belegen, bei dem „state-of-the-art“ Methoden kennengelernt und angewendet werden. Ein solches Praktikum kann nach Absprache auch zur Vorbereitung einer Masterarbeit genutzt werden.
Bei den unterschiedlichen Praktika ist es immer Ziel, in bestehenden Forschungsprojekten mitzuarbeiten und so tiefere Einblicke in den Laboralltag zu bekommen. Die Praktika können außerdem eine wertvolle Entscheidungshilfe sein, ob die Anfertigung einer experimentellen Master-, Doktor- oder PhD- Arbeit für die persönliche Weiterqualifizierung in Frage kommt. Aufgrund der Einbindung in die Forschungsprojekte und dem damit verbundenen Betreuungsaufwand ist die Zahl der verfügbaren Praktikumsplätze jedoch begrenzt. Grundsätzlich macht es daher Sinn sich frühzeitig um einen Praktikumsplatz zu bemühen. Sofern ein Praktikum im gewünschten Zeitraum möglich ist, werden einzelne Bewerber zu einem persönlichen Kennenlernen ins Institut eingeladen.
Anfragen und Bewerbungen um einen Praktikumsplatz senden Sie bitte per Email an das Geschäftszimmer des Instituts. Wir freuen uns darauf Sie kennenzulernen!
Nachfolgend finden Sie einige von den Praktikanten selber verfasste Erfahrungsberichte, die Ihnen weitere Informationen und Eindrücke zu den Praktika liefern sollen.

Praktikum im Praktischen Jahr im Rahmen des Veterinärmedizinstudiums, Febr.-Mai 2021, von Babette Fletemeyer

Babette

Nach dem Studium nicht zu praktizieren, sondern stattdessen in die Forschung zu gehen, war für mich schon von Beginn des Studiums ein Gedanke, mit dem ich immer wieder gespielt habe. Deswegen habe ich auch nicht lange gezögert und mich im praktischen Jahr neben dem klassischen Klinikzyklus auch für einen paraklinischen Zyklus in der Virologie beworben.
Ich hatte das Glück schon mit etwas Laborerfahrung durch andere Praktika in den Zyklus zu starten. Das wird aber auf keinen Fall vorausgesetzt. Innerhalb des Instituts wurde ich in die Arbeitsgruppe von Dr. Alexander Postel aufgenommen. In Projekten zum Virus der klassischen Schweinepest und dem Atypischen Porzinen Pestivirus haben wir Mechanismen des Viruseintritts und die Prozessierung der Hüllproteine untersucht. Während der 14 Wochen in der Virologie konnte ich ein paar mir schon bekannte Methoden und Techniken vertiefen und andere, wie das Arbeiten mit Zellkulturen und dem Western Blot, ganz neu kennen lernen. Dabei durfte ich sehr schnell selbstständig arbeiten, hatte aber immer Ansprechpartner für aufkommende Fragen und Probleme als Backup.
Die Zeit in der Virologie verging viel schneller als gedacht. Ein Praktikum hier kann ich allen empfehlen, die für eine spätere Doktorarbeit, eine Karriere an der Uni oder Industrie oder einfach nur aus Interesse Erfahrung im Labor und zum wissenschaftlichen Arbeiten sammeln wollen. Auch möchte ich dem gesamten Team des Instituts für Virologie, vor allem Sabrina Rohde, Elena Gräf und Alexander Postel für die schöne und lehrreiche Zeit danken, an die ich mich noch lange gerne zurück erinnern werde.

Praktikum im Praktischen Jahr im Rahmen des Veterinärmedizinstudiums, Febr.-Mai 2021, von Munia Gölner

Munia

Im Rahmen des Studiums an der Tierärztlichen Hochschule Hannover habe ich in meinem praktischen Jahr ein 14-wöchiges Praktikum im Institut für Virologie absolviert.
Zu meinem Aufgabenfeld gehörte in erster Linie die Arbeit an der Sterilbank mit Zellkulturen; dabei durfte ich zwei verschiedene Zelllinien sowie eine Leishmanien-Kultur versorgen. Mit diesen Zellen wurden z.B. Infektionsversuche mit Bunyaviren durchgeführt, in deren Rahmen ich dann regelmäßig mittels RNA-Extraktion und qPCR die Zellen auf das Virus untersuchte. Des Weiteren konnte ich am Entwicklungsprozess für einen Antigen-ELISA teilhaben, bei welchem die Leishmanien zur Proteinproduktion genutzt wurden. Dabei durfte ich verschiedenste Methoden im Bereich der Proteinbestimmung kennenlernen - zu den häufigsten gehörten dabei vor allem die SDS-PAGE und der Western Blot, aber auch FPLCs habe ich mit durchgeführt, eine Chromatographie zur Proteinaufreinigung.
Mir hat die Zeit im Institut sehr gut gefallen, da ich viel eigenständig arbeiten durfte und eine große Bandbreite an gängigen Methoden im „Laboralltag“ kennen gelernt habe. Diesen erfährt man im Tiermedizinstudium meist nur in kleineren Wahlpflichtveranstaltungen, obwohl Forschung und Labordiagnostik für viele Tiermediziner durchaus ein interessantes Berufsfeld darstellen. Daher freue ich mich sehr über diese Chance und möchte mich bei der gesamten Arbeitsgruppe sowie insbesondere bei Johanna Kennedy, PhD für die umfangreiche Betreuung bedanken.