Lebensraumverbesserung für das Niederwild - wildbiologische Begleituntersuchungen

Fasan (Phasianus colchicus)
Fasan (Phasianus colchicus) Foto ITAW
Projektdaten  
Projektleitung: Prof. Prof. h. c. Dr. Ursula Siebert
Leitender Wissenschaftler: Dr. U. Voigt
Projektdauer: Jan 2020 bis August 2023
Förderung: Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Projektbeschreibung

Das Ziel des vorliegenden Untersuchungskonzeptes ist es, die in Modellgebieten angelegten habitatverbessernden Maßnahmen für die Zielarten Fasan und Feldhase im ökologischen Kontext zu bewerten, um sie bei positiven Auswirkungen später in einer Vielzahl von Gebieten umzusetzen. Dadurch könnten die Populationen der Zielarten langfristig stabilisiert und ggf. angehoben werden. Ferner könnten die Erfahrungen und Ergebnisse der beantragten Untersuchung zu einer Verbesserung der bestehenden Agrarfördersysteme beitragen.
Es ist anzunehmen, dass die habitatverbessernden Maßnahmen nicht nur bei den Zielarten positive Effekte zeigen, sondern auch insgesamt zu einer Steigerung der gesamten Biodiversität beitragen. Daher ist der hier skizzierte Forschungsansatz konsequent zu vorhergehenden Studien und soll praktische Lösungsansätze und Empfehlungen für die Landwirtschaft und Jagd ergeben, die zu einer Verbesserung der Lebensraumqualität für die Zielarten beitragen. Darüber hinaus können aus den Ergebnissen auch Empfehlungen für eine verbesserte Prädatorenbejagung gegeben werden.

Folgende Fragestellungen sollen mit dem vorliegenden Untersuchungskonzept verfolgt werden:
a.Welche Landschaftselemente werden von Fasanen und Feldhasen im Jahresverlauf genutzt und welche Zeitanteile verbringen diese Wildarten darin?
b.Gibt es dabei eine jahreszeitliche Präferenz in Abhängigkeit vom Angebot an Landschaftselementen oder den habitatverbessernden Maßnahmen, insbesondere zur Aufzuchtzeit oder bei der Überwinterung?
c.Wie werden die habitatverbessernden Maßnahmen im Jahresverlauf von Prädatoren genutzt und wie sind sie in Verbindung mit ökologischen Fallen zu bewerten?
d.Werden die Ränder von streifenartig angelegten Maßnahmen durch Prädatoren stärker frequentiert als deren Mitte? Lassen sich daraus Mindestbreiten und -längen für diese Maßnahmen ableiten?
e.Lassen sich die Bestandsentwicklungen des Feldhasen und des Fasans in den Maßnahmegebieten hinreichend genau darstellen und welche Bedeutung erlangen die einzelnen Maßnahmen in Zusammenhang mit der Bestandsentwicklung?
f.Wie reagieren andere ausgewählte Vogelarten des Agrarlandes auf die Etablierung von habitatverbessernden Maßnahmen?
g.Literaturauswertung zum Raum-Zeitverhalten des Feldhasens und von Prädatoren sowie des Fasans, Rebhuhns und anderer Feldvögel im Hinblick auf habitatverbessernde Maßnahmen?
h.Welche Empfehlungen können für eine verbesserte Lebensraumgestaltung beim Niederwild gegeben werden, insbesondere vor dem Hintergrund der Integration in die nationalen und internationalen Agrarfördersysteme?
i.Welche Empfehlungen können für eine verbesserte Prädatorenbejagung gegeben werden?

 

Kontaktperson

Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Bischofsholer Damm 15
30173 Hannover

 

Dr. Ulrich Voigt
Tel.: +49 511 856-7549
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