Untersuchungen zum Umgang mit Gänsen in Niedersachsen. Teilprojekt „Einfluss der Jagd auf Gänse und Gänsefraßschäden“.

Fliegende Graugänse
Projektdaten  
Projektleitung: Prof. Prof. h. c. Dr. Ursula Siebert
Wiss. Bearbeitung: Dr. Oliver Keuling
Projektdauer: September 2015 bis August 2019
Förderung: Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen

Projektbeschreibung

In einem Expertenkreis (bestehend aus dem IfV, ITAW, IWWR, NLWKN/VSW) wurde ein Untersuchungsprogramm entwickelt, das sich mit einer Verbesserung und Ausweitung des Monitorings sowie den Einflüssen jagdlicher Störungen auf die Gänsepopulationen befasst. Es hat drei Schwerpunktbereiche, die z.T. inhaltlich verzahnt sind und aus diesem Grund kombiniert analysiert werden sollen.

·         Wasservogelmonitoring der Staatlichen Vogelschutzwarte (VSW) im NLWKN 

·         Weitergehende etho-ökologische bzw. wildbiologische Fragestellungen

Diese Aspekte sollen im Rahmen dieses Projektpakets gemeinsam untersucht und anschließend ausgewertet werden, auch wenn sich die einzelnen Komponenten aufgrund der behördlichen Pflichtaufgaben (z.B. Monitoring als Pflichtaufgabe bei internationalen Konventionen sowie der Effizienzkontrolle im Rahmen von EU Mitteln) in der Finanzierung auf die nachgeordneten Stellen von NMU und NML verteilen.

Teilprojekt „Untersuchungen zum Einfluss der Jagd als Störfaktor für Gänse“ Einfluss der Jagd auf Wintergäste (Fokus: Bläss- und Weißwangengans) sowie brütende Graugänse und Einfluss der Jagd auf durch Gänse verursachte Schäden.

1)     Raum-Zeit-Nutzungsmuster rastender Gänse in zwei Schwerpunktunter­suchungsgebieten (Ems-Dollart-Region EDR und Nordkehdingen) mit Hilfe von hochauflösenden GPS-Sendern und ggf. Untersuchung markierter Individuen (durchgeführt von IWWR, ITAW und IfV), Fokus: Bläss- und Weißwangengans.

Raum-Zeit-Analyse von (jungenführenden) Lokalvögeln in Monitoring-Schwerpunktgebieten Großes Meer und Dümmer (IWWR, ITAW, IfV)

a.  Fein skalierte Bewegungsmuster

b.  Errechnung von Energiebudgets

2)     Raum-zeitliche Analyse der jagdlichen Wirkfaktoren in den Schwerpunktuntersuchungsgebieten (ITAW) sowie landesweite Ableitungen

a.  Analyse von Abweichungen der Bewegungsmuster und Energiebudgets durch Störungen im allgemeinen und Jagd (auf andere Arten) im besonderen Einfluss der Jagd auf Brutpopulationen (Zuwachs, Raumnutzung, Schäden)

1)     Demographieuntersuchung brütender Graugänse in Monitoring-Schwerpunktgebieten Großes Meer und Dümmer mit Raum-Zeit-Analyse von (jungenführenden) Lokalvögeln (IWWR,ITAW, IfV) (Sender, Halsringe)

2)     Ermittlung jagdlicher Aktivitäten sowie Demographiestudie erlegter Gänse (ITAW)

 

Ab Sommer 2017 werden dann in der abschließenden Synthesephase die einzelnen Untersuchungen zusammengeführt und eine umfassende Wirkfaktorenanalyse durchgeführt. Hieraus sollen Vorschläge für Management von Gast- und Brutvögeln (Lenkung, Schadensminimierung, Nutzung) entwickelt werden.

Sie können die Wege der Gänse im Internet zeitnah nachvollziehen

(www.gänseforschung.de)

Für die Interpretation beachten Sie allerdings, dass zur Webdarstellung die Menge der dargestellten Positionen reduziert und die räumliche Auflösung vergröbert ist. Zum Schutz insbesondere gegen die Frühjahrsbejagung in Russland und Weißrussland wird die Webpräsenz bei den Blässgänsen ab dem 20.3. bzw. Weißwangengänsen ab dem 20.5. für das Sommerhalbjahr ausgesetzt.

 

Durchgeführt wird das Gesamtprojekt von:

Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

Institut für Vogelforschung "Vogelwarte Helgoland" (IfV) in Wilhelmshaven

Institute for Waterbird and Wetlands Research (IWWR) e.V. Germany

Bitte um Mitwirkung

Dieses Projekt ist auf Ihre Mitarbeit angewiesen. Um aussagekräftige Ergebnisse zu den Bewegungsmustern der Gänse in Niedersachsen zu erhalten, brauchen wir zusätzlich zu den Senderdaten viele weitere Quellen.

So können Sie einen wichtigen Beitrag dazu leisten:

  • Melden sie alle Sichtungen von beringten Gänsen!

Insbesondere sind wir an Informationen zum sozialen Status der Tiere (verpaart, Jungvögel ja / nein usw.) interessiert. Für die Meldung der Beobachtungen nutzen Sie bitte www.geese.org

Der Nutzer muss sich registrieren und kann aber direkt nach Eingabe die Beringungsdaten und Lebensgeschichte des Vogels inkl. Karte einsehen.

  • Bitte melden Sie Ringe von Totfunden aller Arten und von erlegten Graugänsen an die „Vogelwarte Helgoland“, oder über www.ring.ac
  • Sammeln Sie die Schwingen der Jagden auf Grau- und Kanadagänse!
  • Protokollieren Sie die Daten von Störungen!

Nur wenn wir so viele Störungen wie möglich erfassen und zusätzlich Ihre Daten von Ihren Jagden haben, können die unterschiedlichen Beeinflussungen mit den Bewegungsdaten abgeglichen werden.

Graugans-Schwingenmonitoring -Protokollvordruck download

Jagd und Störungen -Protokollvordruck download

Weitere Infos zum Projekt finden Sie auch hier: Artikel im Niedersächsischen Jäger 15/2016 S.28-33 (mit freundlicher Genehmigung des DLV-Verlags)

Weitere Informationen finden Sie auch unter: 

Wildtiermanagement Niedersachsen

Kontaktperson

Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Bischofsholer Damm 15
30173 Hannover

Dr. Oliver Keuling
Tel.: +49 511 856-7396
E-Mail schreiben