Schalenwild auf einer Waldlichtung
Projektdaten  
Projektleitung: Prof. Prof. h. c. Dr. Ursula Siebert
Wiss. Bearbeitung: Marie Daniéle Sange
Projektlaufzeit: Juli 2018 - März 2019
Kooperationspartner: Research Center for Emerging Infections and Zoonoses, Hannover

Projektbeschreibung

Im Rahmen einer Doktorarbeit wird die Infektionsrate von Paratuberkulose bei Wild- und Hauswiederkäuen untersucht.  Die Paratuberkulose ist eine chronische Magen-Darm- Entzündung der Wiederkäuer (Haus-, Wild- und Zoowiederkäuer), die durch das Bakterium Mycobacterium paratuberculosis hervorgerufen wird. Diese Erkrankung ist weltweit verbreitet und unheilbar. Die Tiere erkranken an chronischen Durchfällen und aufgrund der Abmagerung nimmt die Krankheit stets einen tödlichen Verlauf. Die Erkrankung ist eine Zoonose, die nicht nur von Haustier auf Wildtier übertragen wird, sondern auch auf den Menschen. Der Erreger wird mit dem Kot ausgeschieden. Durch eine unzureichende Hygiene beim Aufbrechen (Perforieren des Darms und anschließender Kontakt zum Mund) oder einer unzureichenden Erhitzung des Wildbrets vor dem Verzehr, kann das Bakterium auf den Menschen übertragen werden. Die Übertragung des Erregers zwischen Rindern und Wildtieren erfolgt vermutlich über die gleiche Nutzung kontaminierter Weide- bzw. Äsungsflächen. Aufgrund des zoonotischen Potentials der Paratuberkulose ist es wichtig einen weitreichenden Überblick über das Vorkommen des Erregers, auch bei klinisch unauffälligen Tieren in Rinder- und Wildtierbeständen zu erhalten. Um eine Vorkommens Wahrscheinlichkeit durchführen zu können werden Kotproben von Reh-, Dam-, Muffel- und Rotwild benötigt. Dazu wird am einzelnen erlegten Stück der Enddarm ausgestrichen und die Kotprobe des jeweiligen Tieres in einem Probengefäß gesammelt. Die Probengefäße und Protokolle werden vom Institut gestellt. Eine Aufbewahrung der Kotprobe im Kühl- oder Gefrierschrank ist notwendig um ein Verkommen der Probe zu umgehen.

Toter Rothirsch mit Paratuberkulose
Abmagerung und Durchfall, 4 jähr. Rothirsch. Foto: HBLFA Raumberg-Gumpenstein
Vergrößerte Darmlymphknoten vom Rotwild
Vergrößerung der Darmlymphknoten, Rotwild. Foto: HBLFA Raumberg-Gumpenstein