LIFE CIBBRiNA - Coordinated Development and Implementation of Best Practice in Bycatch Reduction in the North Atlantic, Baltic and Mediterranean Regions

Delphine, Meeresschildkröte, tauchender Seevogel, Hai
Projektdaten  
Projektleitung: Prof. Prof. h. c. Dr. Ursula Siebert
Wissenschaftliche Mitarbeiter: Dr. Lilja Fromme, Robabe Ahmadi
Laufzeit: September 2023 bis August 2029
Förderung: European Climate, Infrastructure and Environment Executive Agency (CINEA)
Weitere Projektteilnehmer: EU Funding & Tenders Portal
Logo cibbrina

Projektbeschreibung 

Der unbeabsichtigte Beifang in Fischernetzen stellt weltweit eine erhebliche Bedrohung für Meerestiere dar, insbesondere für gefährdete, bedrohte und geschützte Arten, darunter Meeressäuger, Seevögel, Schildkröten und Hai- oder Rochenartige.

Fishing vessel, lifting a net

Bislang waren die Bemühungen, den Beifang solcher Arten zu minimieren kaum erfolgreich. Ein koordinierter internationaler Ansatz ist notwendig, um dieses Problem anzugehen. LIFE CIBBRiNA ist ein internationales und sektorenübergreifendes Projekt im Rahmen des EU LIFE-Programms, in dem Forschungseinrichtungen, Umweltbehörden, die Fischereiwirtschaft und Nichtregierungsorganisationen aus 13 europäischen Ländern zusammenarbeiten, um Strategien zur Verringerung des Beifangs in der Nord- und Ostsee sowie im Mittelmeer zu entwickeln und ihre Umsetzung zu fördern.

Beach photo overlayed with icons from dolphin, shark, sea turtle, bird and sea lion

Im Rahmen von LIFE CIBBRiNA wird das ITAW Methoden für ein Monitoring und die Erfassung von Daten zum Beifang gefährdeter, bedrohter und geschützter Arten erarbeiten. Insbesondere wird das Potenzial von Strandungsdaten als kosteneffiziente Datenquelle zu Beifängen und als Ergänzung zu herkömmlichen Datensätzen untersucht. Mithilfe von pathologischen Untersuchungen der gestrandeten Tiere soll ermittelt werden, ob die Tiere Opfer von Beifang wurden. Zu diesem Zweck werden auch spezifische Biomarker (z. B. Stressproteinmarker) für die Identifizierung von Beifängen entwickelt. Aus den Daten können artspezifische Beifangraten und Gesamtbeifangmengen abgeleitet werden. Außerdem soll die Anwendung von Driftmodellen für Kadaver die Identifizierung von Beifang-Hotspots ermöglichen. Darüber hinaus wird eine Datenbank entwickelt, um Daten über gestrandete Tiere zusammenzuführen und eine zeitliche und räumliche Analyse der Daten zu ermöglichen.
Die Projektergebnisse von LIFE CIBBRiNA werden an relevante Interessengruppen, einschließlich der Fischereiwirtschaft, nationale und regionale Behörden, Nichtregierungsorganisationen und die breite Öffentlichkeit kommuniziert und in Fachzeitschriften für die wissenschaftliche Gemeinde publiziert. Zusätzlich werden Forschungsboxen als didaktisches Material für Bildungseinrichtungen entwickelt. Darüber hinaus sollen durch Vernetzungsaktivitäten neue Partner in Ländern erreicht werden, in denen LIFE CIBBRiNA noch nicht vertreten ist, um den Wissensaustausch zu fördern.