Evaluierung von Belastungsfaktoren für in Schleswig-Holstein heimische Amphibienarten

Sampling a toad for infective fungi, a pond, toad on a hand covered with blue gloves
Projektdaten  
Projektleitung: Prof. Prof. h. c. Dr. Ursula Siebert
Wissenschaftliche Mitarbeiter: Lotte Caecilia Striewe, Sara Grau Camps
Laufzeit: Januar 2024 - Dezember 2026
Förderung: MEKUN
Kooperationspartner: Rachel Marschang und Christoph Leineweber, LABOKLIN GmbH, Bad Kissingen
Annika Jahnke und Nadin Ulrich, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, Leipzig
Krishna Das, University of Liege, Lüttich, Belgium
Arne Drews, Landesamt für Umwelt, Schleswig-Holstein
Christian Winkler, faunistische Gutachten
René Seifert, Bündnis Naturschutz in Dithmarschen e. V.

Projektbeschreibung

Amphibien weltweit, aber auch hierzulande, sind mit einer Vielzahl von Faktoren konfrontiert, welche ihre Bestände rapide zurückgehen lassen. Diese Bestandsrückgänge lassen sich auch in Schleswig-Holstein bei sonst weitverbreiteten Arten abzeichnen und sind allein durch strukturelle Parameter, wie Lebensraumverluste und -veränderungen, nicht zu erklären. Zu weiteren Einflussfaktoren auf Amphibien zählen Einträge toxischer Stoffe und sich invasiv ausbreitende Infektionserreger, deren Wirkung auf unsere heimischen Amphibien zu einem großen Teil noch unbekannt sind. Ebenso ist weitestgehend ungeklärt, inwiefern die verschiedenen Stressoren zueinander in Beziehung stehen, allerdings wird angenommen, dass die Wirkungsgrade verschiedener Stressoren sich gegenseitig potenzieren. Um langfristig erfolgreiche Artenschutzmaßnahmen durchzuführen zu können, ist es wichtig, die hierzulande relevanten Stressoren zu erfassen und zu bewerten. Ausgehend von den 2021-2023 durchgeführten Vorstudien am Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) sollen in dem angestrebten Projekt mögliche Stressoren für in Schleswig-Holstein heimische Amphibien untersucht werden. Dazu gehören das fortführende Monitoring von Infektionserregern wie den aus Asien stammenden Pilzen Batrachochytrium dendrobatidis (Bd) und B. salamandrivorans (Bsal) sowie Rana- und Herpesviren. Weiter sollen tierbezogene Daten und habitatspezifische Faktoren erhoben werden, welche die Unterschiede im Vorkommen von Infektionserregern erklären könnten. Um Daten von habitatspezifischen Faktoren zu erhalten, welche einen Einfluss auf Gesundheit, Infektions- und Immunstatus der Tiere haben könnten, sollen neben Nutzung, Struktur und umgebender Vegetation im Jahresverlauf auch Qualitätsmerkmale der Gewässer (z. B. pH-Wert, Wassertemperatur) sowie mögliche Kontaminationen mit Schadstoffen erfasst werden.
Neben der Erfassung möglicher Stressoren und ihrer Interaktion soll in dieser Studie eine Grundlage entwickelt werden, anhand derer Habitate im Zuge von Artenschutzprojekten wie Wiederansiedlungen beurteilt werden können.

Kreuzkröte auf einer Hand
Kreuzkröte (Epidalea calamita) ©ITAW
Hauttupferprobennahme bei einer Kreuzkröte (Epidalea calamita)
Hauttupferprobennahme © ITAW
Amphibien, Freilassung nach Hauttupferprobennahme
Amphibien, Freilassung nach Hauttupferprobennahme © ITAW

Kontaktperson

Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung
Werftstr. 6
25761 Büsum

Lotte Caecilia Striewe

Phone: +49 (0)511-8568180
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