Flugzeug Partenavia für Flugsurveys
Projektleitung: Prof. Dr. Ursula Siebert
Wiss. Bearbeitung: Dr. Anita Gilles, Verena Peschko
Förderung: Committee (JNCC UK), the Danish Nature Agency (NST DK), IMARES Wageningen
Bundesamt für Naturschutz, Joint Nature Conservation

Projektbeschreibung

Um die Datengrundlage zur Bewertung des Status von Kleinwalen in den Offshore-Gebieten der Nordsee zu verbessern, wurde im August 2011 eine Erfassung der marinen Säugetiere im Seegebiet Doggerbank durchgeführt, siehe Abb. 1.

Als Erfassungsmethode für die Flugzählungen kam das standardisierte „line transect distance sampling“ zum Einsatz. Das Survey Design im 66.768 km2 großen Untersuchungsgebiet bestand aus acht Strata, in denen insg. 6.460 km effektive Transektstrecke geplant wurde. Insgesamt wurden 5.997 km „on effort“ zurückgelegt, dabei erfolgten 711 Sichtungen von Schweinswalgruppen mit insgesamt 1.104 Individuen, davon 97 Kälber.

Der Survey im Seegebiet Doggerbank im Spätsommer 2011 stellt die erste räumlich hoch aufgelöste Erfassung dar, die die komplette Doggerbank samt angrenzenden Hängen umfasst. Dieses erfolgreich durchgeführte Projekt macht deutlich, dass Schweinswale die Doggerbank zu dieser Jahreszeit stark frequentieren. Andere Arten, wie der Zwergwal, und der Weißschnauzendelphin, wurden nur vereinzelt angetroffen.

Bedingt durch die relativ geringe Wassertiefe der Doggerbank in Kombination mit der besonderen Zirkulation (z.B. Wirbelbildung), kommt es zu einem hohen biologischen Produktionsniveau; dies sogar bis zur unmittelbaren Nähe des Meeresbodens. Dies bedingt gute Wachstumsbedingungen für Fischpopulationen, so dass reichhaltige, wenn auch geklumpt auftretende, Nahrungsressourcen für Top-Prädatoren wie marine Säugetiere und Seevögel zur Verfügung stehen.

Karte vom Untersuchungsgebiet im Seegebiet Doggerbank.
Abb. 1: Untersuchungsgebiet (rot umrandet) im Seegebiet Doggerbank.