Feindvermeidungsstrategien des Muffelwildes in Niedersachsen

Landrover auf Getreideacker
Projektdaten  
Projektleitung: Prof. Prof. h. c. Dr. Ursula Siebert
Leitender Wissenschaftler: Dr. O. Keuling
Wissenschaftliche Mitarbeiter: Marika Koch (MSc)
Projektlaufzeit: 01.01.2024-31.12.2026
Förderung: Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Das Mufflon oder Muffelwild Ovis gmelini musimon kommt in Niedersachsen nur in wenigen verbliebenen Populationen vor. Einige Vorkommen in den Flachlandregionen sind wegen der Anwesenheit des Wolfes erloschen, aufgrund seiner Feindvermeidungsstrategie mit kurzen steilen Fluchten in felsigen Hängen könnte das Mufflon aber zumindest in einigen Mittelgebirgsregionen eine gute Überlebenschance haben.
Um die wenigen Tiere in Niedersachsen und generell in Deutschland wird viel diskutiert: Das Mufflon ist hier nicht ursprünglich heimisch (nicht autochthon) und verursacht lokal hohe Schäden in der Forstwirtschaft. Andererseits ist es in seiner Heimat Korsika und Sardinien als gefährdet eingestuft und eine Symbolart für die Jäger. Daher wollen wir in dieser Studie eine neutrale Betrachtung betreiben und mittels Fotofallen und Direktbeobachtungen Fakten zu Abundanzen, Verhalten und Feindvermeidungsstrategien sowie zu Schadenswirkung eruieren. Des Weiteren soll mittels Umfragen und Interviews ein Meinungsbild der verschiedenen Stakeholder (Jäger, Förster, Landwirte, sonstige Naturinteressierte etc.) ermittelt werden.
All diese Daten sollen dazu dienen, die Diskussion um Muffelwild, Großprädatoren und menschliche Interessen zu versachlichen sowie die Überlebenswahrscheinlichkeiten der niedersächsischen Muffelwildpopulationen bei Anwesenheit von Wolf und Luchs zu modellieren.

Kontaktperson

Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Bischofsholer Damm 15
30173 Hannover

 

Dr. rer. nat. Oliver Keuling
Tel.: +49 511 856-7396
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