Projektdaten | |
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Projektleitung und leitende Wissenschaftlerin: | Prof. Prof. h. c. Dr. Ursula Siebert |
Wissenschaftliche Mitarbeiter: | Dr. Luca Schicke, Dr. Stephanie Groß, Dr. Jana Klink,TÄ Lotte Caecilie Striewe, TÄ Insa Herzog |
Projektlaufzeit: | März 2024-Dezember 2024 |
Förderung: | Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN) |
Projektbeschreibung
Das Vorkommen von Seehunden in den Gewässern Schleswig-Holsteins hat in den letzten Jahren zugenommen. Gleichzeitig sind die Seehunde einer zunehmenden Gesamtmenge an menschlichen Aktivitäten ausgesetzt. Hierbei sind besonders chemische Belastungen, Konstruktionen von Offshore-Windkraftanlagen, Fehmarnbeltquerung, Schifffahrt, militärische und zivile Sprengungen (Munitionsaltlasten), Fischerei, Müll, Habitatverlust und anderweitige Störungen etwa durch den Tourismus zu benennen. Auch die zunehmenden Kegelrobbenbestände in der Nordsee haben in den letzten Jahren zu Prädation und Vergewaltigung von Seehunden durch Kegelrobben geführt.
Insgesamt sollen im Rahmen dieses Forschungsprojektes 30 tote Seehunde aus der schleswig-holsteinischen Nord- und Ostsee eingehend auf ihren Gesundheitszustand überprüft werden. Diese 30 Individuen werden zusätzlich zu den 30 Seehunden untersucht, die im Rahmen des Projektes, das durch die Oberste Jagdbehörde im Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz des Landes Schleswig-Holsteins (MLLEV) obduziert werden, so dass eine Gesamtzahl von 60 obduzierten Seehunden aus Schleswig-Holstein erreicht wird. Es sollen histologische mikrobiologische sowie parasitologische Untersuchungen durchgeführt werden.
Die Parasitenfauna und ihre Prävalenz bilden wichtige Informationen über ihren Einfluss auf die Gesundheit der Seehunde. Ferner sollen Proben, die im Rahmen der von der obersten Jagdbehörde finanzierten Obduktionen genommen und nicht untersucht wurden, als Teil dieses Forschungsprojektes genommen werden. Des Weiteren sollen bei den Obduktionen auch Proben für Untersuchungen von Schadstoffen, Müll, Reproduktionsbiologie und Nahrungsökologie genommen und für spätere Projekte asserviert werden.
Diese Untersuchungen sollen im Rahmen weiterer Forschungsprojekte für die Entwicklung von Bewertungsparameter des GES (Good Environmental Status) in Nord- und Ostsee genutzt und für OSPAR, HELCOM und die Meeresschutzrahmenrichtlinie angewendet werden.
Die systematischen Untersuchungen der Seehunde sind insgesamt sehr wichtig, um die Verpflichtungen Schleswig-Holsteins im Rahmen des Trilateralen Wattenmeerabkommens, HELCOM und OSPAR zu erbringen.
Kontaktperson
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung
Werftstr. 6
25761 Büsum
Dr. Luca Aroha-Schick
Phone: +49 (0)511-8568174
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