Konfliktsmanagement im Begegnungsbereich Fischerei/Muschelzucht mit Eiderenten (Somateria mollissima) sowie Gesundsheitsuntersuchungen von Eiderenten vor dem Hintergrund des Populationsrückgangs

Eiderenten (Somateria mollissima) ©Abbo van Neer
Eiderenten (Somateria mollissima) ©ITAW
Projektdaten  
Projektleitung: Prof. Prof. h. c. Dr. Ursula Siebert
Leitender Wissenschaftler: Dr. Luca Aroha Schick
Wissenschaftliche Mitarbeiter: Caroline Berger
Laufzeit: Mai 2024 bis Dezember 2026
Kooperationspartner: Kieler Meeresfarm GmbH & Co. KG, Ostsee Info-Center Eckernförde
Förderung: Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN)

Projektbeschreibung

Die Eiderente (Somateria mollissima) gilt in Europa aufgrund stetiger Rückgänge als gefährdet. Gleichzeitig birgt ihr Vorkommen vor den Küsten Schleswig-Holsteins Konfliktpotential im Bereich der kulturell etablierten und wirtschaftlich bedeutsamen Küstenfischerei.

Die in der Pilotstudie untersuchten Methoden scheinen in ihrer Wirkung vielversprechend: der getestete Eiderentenschutzzaun hat die Muschelleinen effektiv vor Fraßschäden durch Eiderenten geschützt und es waren deutliche Unterschiede zu Kontrollleinen sichtbar, die für die Eiderenten frei zugänglich waren. Die Maßnahmen sind jedoch bisher nur in einem kleinen Versuchsrahmen getestet worden. Um die Praktikabilität in einem realistischen Rahmen zu untersuchen, sollen in diesem Verlängerungsprojekt die Versuche auf eine größere Muschelfarmfläche ausgeweitet werden sowie ggf. durch weitere Maßnahmen ergänzt werden, die im Pilotprojekt bisher keine Anwendung fanden.

Es sollen langfristig praktikable Methoden gefunden werden, die für wirtschaftlich betriebene Muschelfarmen anwendbar sind und gleichzeitig im Sinne des Tierschutzes funktionieren oder sogar zur Verminderung von Beifang in anderen Anwendungsbereichen beitragen können.

Parallel werden weiterhin Totfunduntersuchungen durchgeführt, um Aufschlüsse über Krankheitsgeschehen innerhalb der Population zu geben, pathologische Veränderungen festzustellen und diese im Kontext des Populationsrückganges einzuordnen. Dies beinhaltet bakteriologische, virologische und parasitologische Analysen. Außerdem sollen toxikologische Untersuchungen Rückschlüsse auf die Schadstoffbelastung der Tiere geben.

Tote, weibliche, Eiderente auf Sektionstisch
Eidernte ♀︎, © ITAW
Tote, männliche, Eiderente
Eiderente ♂, © ITAW

Kontaktperson

Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung
Werftstr. 6
25761 Büsum

Luca Aroha Schick

Phone: +49 (0)511-8568174
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