Sound Refine; Untersuchung und Modellierung von kumulativen Effekten aus dem Bau von Offshore Windparks auf den Bestand des Schweinswals

Zeichnung mit Schiff, Schweinswalen und Schallquelle

Projektdaten

Projektleitung: Prof. Prof. h. c. Dr. Ursula Siebert
Wissenschaftler: Dr. Andreas Ruser
Dr. Johannes Baltzer
Laufzeit: Januar 2022-Dezember 2022
Förderung: Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, BSH

Projektbeschreibung

Das Ziel des Forschungsprojektes ist die Beantwortung von wissenschaftlichen Fragestellungen im Zusammenhang mit Effekten von Offshore Windparks auf Schweinswale in deutschen Gewässern. Hierbei werden sowohl die schallbedingten Auswirkungen auf den Bestand der Schweinswale untersucht, die während des Baus auftreten, als auch die kumulativen Effekte aus dem Bau von Offshore Windparks, für die ein Bewertungskonzept entwickelt wird. Das Ziel des Forschungsprojektes ist letztendlich, das Ursache-Wirkungsprinzip zwischen Schallbelastung und Schweinswalvorkommen sowie die Evaluierung der Effektivität von eingesetzten Maßnahmen zur Reduzierung von Effekten auf Schweinswale (Schallschutz und Vergrämung). Zunächst werden Unterwasserschallaufnahmen, die während des Baus von Offshore Windparks gemacht wurden, hinsichtlich der Schalleinträge durch die Rammungen analysiert. Basierend auf diesen Daten und unter Berücksichtigung von physikalischen gebietsspezifischen Parametern, wird die Schallausbreitung modelliert. Diese Modellierung ermöglicht die Abschätzung von Schallemission im gesamten Untersuchungsgebiet. Mit Hilfe eines Modells wird ermittelt, ob die vorhandenen Daten hinreichend sind, um Effekte auf dasVorkommen von Schweinswalen zu erklären. In einer Studie sollen Daten identifiziert, Kriterien aufgestellt und mit Hilfe eines Modells deren Anwendbarkeit zwecks Erforschung von kumulativen Effekten durch den Bau von Offshore Windparks auf das Vorkommen des Schweinswals erprobt werden.

Die Arbeiten in diesem Projekt werden folgende Fragestellungen beantworten:

  1. Wie können die Effekte der anthropogenen Schalleinträge, die während des Baus von Offshore Windenergieanlagen auf Schweinswale entstehen kumulativ bewertet werden?
  2. Können die erhobenen Daten zum Rammschall, Vergrämung und Schweinswaldetektionen sowie baubedingtem Schiffsverkehr den Effekt der Bauarbeiten auf das Vorkommen von Schweinswalen hinreichend erklären?

Eine Auswertung, die alle bisher errichteten Windparks berücksichtigt, wurde bislang noch nicht durchgeführt, ist jedoch zukünftig zwingend erforderlich, unter anderem auch um den Erfolg der Anwendung und Weiterentwicklungen in Schallschutzmaßnahmen zu evaluieren. Die Evaluierung des aktuellen Schallschutzkonzepts und Stand der Technik unter Verwendung von Daten und Erkenntnissen aus den bisherigen Vorhaben leistet einen wichtigen Beitrag bei der Planung des anstehenden weiteren Ausbaus der Offshore Windenergie.
 

 

Kontaktperson

Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung
Werftstr. 6
25761 Büsum

Dr. Johannes Baltzer

Phone: +49 (0)511-8568166
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