Sie haben in der Nord- oder Ostsee einen Schweinswal, oder eine Robbe gesehen?

Dann füllen sie bitte unseren online Meldebogen aus (Wale und Robben), oder die Meldebogen PDF-Version (download), für die Sichtungen von Walen und senden diesen an uns zurück!

Der Schweinswal (Phocoena phocoena) ist ein Zahnwal und gehört mit einer Körperlänge von nur 1,80 m zu den kleinsten Walen überhaupt. Schweinswale sind keine Delphine. Sie bilden eine eigene Familie mit weltweit sechs Arten. Der gemeine Schweinswal kommt in allen kalten und gemäßigten Gewässern der Nordhalbkugel vor und ist der einzige Kleinwal, der an unseren Küsten heimisch ist.

Früher kam der Schweinswal in großer Zahl in Nord- und Ostsee vor. Als ständiger Begleiter von Fischer- und Segelbooten und natürlich auch auf dem Speiseplan war er in den Köpfen der Bevölkerung ein selbstverständlicher Vertreter der heimischen Fauna.
Heute ist sein Bestand im Vergleich dazu stark dezimiert.
Kaum jemand weiß überhaupt, dass vor den Stränden Deutschlands ein kleiner Wal lebt - und ihn zu Gesicht zu bekommen ist eine Besonderheit!

Das Institut für Aquatische und Terrestrische Wildtierforschung (ITAW) befasst sich in mehreren Projekten mit der Bestandsaufnahme und Erforschung der Schweinswale vor unseren Küsten (siehe Projekte aquatisch).
Nach einer europaweiten Studie von 1994 (SCANS) wird das Vorkommen der Schweinswale in Nord und Ostsee auf ca. 400.000 Tiere geschätzt. Doch vor allem Beifang (zufälliger Fang in der Fischerei) und Umweltbelastungen setzen dem Bestand stark zu.

Weitere Erkenntnisse über Vorkommen und Verbreitung des Schweinswals verdanken wir aufmerksamen Seglern, Schiffsbesatzungen, Fischern und Spaziergängern, die Zeitpunkt, Position und Anzahl zufällig gesichteter Schweinswale festhalten und dem ITAW über den Meldebogen für Sichtungen von Walen zukommen lassen. Diese Daten werden am ITAW anonymisiert und ausgewertet.
Auch Sie können zum Schutz dieser Tiere beitragen, indem Sie jeden von Ihnen gesehenen Schweinswal melden!

Der Meldebogen für Sichtungen von Walen wurde zusammen mit der Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere e.V. (GSM) ausgearbeitet. Seit Mai 2011 übernimmt nun das Deutsche Meeresmuseum das seit 2002 erfolgreich laufende Projekt „Wassersportler sichten Schweinswale“ von der GSM.

Das Deutsche Meeresmuseum in Stralsund ist in Mecklenburg-Vorpommern für die wissenschaftliche Erfassung der Meeressäugetiere verantwortlich. Sichtungen von Walen sowie Totfunde in diesem Gebiet melden Sie bitte telefonisch und mit einem entsprechenden Meldebogen. Den Meldebogen und die Kontaktdaten finden Sie auf folgender Website: www.deutsches-meeresmuseum.de/wissenschaft...
Sichtungen aus Weser, Jade, Ems und Elbe, deren Mündungsgebieten und angrenzenden Nordseeregionen können zusätzlich auch bei der Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD) gemeldet werden.