
Maßnahmen zum Klimaschutz und Nachhaltigkeit auf dem Campus
Bei Planungen zu Investitionen und baulichen Maßnahmen berücksichtigt die TiHo Umweltaspekte und setzt soweit wie möglich nachhaltige und umweltschonende Technologien ein. Die TiHo ist bestrebt den Verbrauch von Energieressourcen und Wasser sowie das Abfallaufkommen kontinuierlich zu verringern. Hier ist sie auch auf die Initiative der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewiesen. Dazu gehört u. a.
- Engagement zur Einsparung von Energie und CO2 – Schließung der Fenster am Abend, Reduzierung der Heizung, Abschalten von Lichtquellen, Ausschalten des Computers am Abend, Nutzung der Treppe statt des Fahrstuhls
- Regelmäßige Inspektion der (Tief-)Kühlschränke in den Instituten und Kliniken auf effiziente Lagerung von essentiellem Material und Proben, Einsatz von Probenmanagementsystemen zur Reduzierung der Anzahl der (Tief)kühlschränke und -80 Grad Schränke sowie Reinigung und Wartung der TK-Schränke mit energieeinsparender Temperatureinstellung
- Vermeidung von Ausdrucken von Mails oder Dateien
- Sparsamer Umgang mit Wasser
- Vermeidung von Abfall
2021 wurde erstmal ein "Greenhouse Gas Protocol Accounting and Reporting Standard" (GHG Protocol) veröffentlicht, das auch im Hochschulkontext, einen international meistgenutzten Methodenstandard für den CO2-Fußabdruck des Unternehmens (Corporate Carbon Footprint, CCF) darstellt. Zudem wird es für Normen und Verordnungen bezüglich der Treibhausgas (THG) - Bilanzierung herangezogen. U. a. beinhaltet es die Gruppierung nach sog. Scopes: Unter Scope 1 werden alle direkten energiebedingten Emissionen aus eigenen Anlagen und dem Fuhrpark summiert, unter Scope 2 die indirekten energiebedingten Emissionen von zugekauftem Strom oder Wärme und unter Scope 3 sonstige indirekte Emissionen vor- und nachgelagerter Aktivitäten. Hierzu sind Emissionen u. a. durch Transport von Gütern, Abfall, Dienstreisen und das Moblitätsverhalten der Mitarbeitenden zur Arbeitsstätte, Papierverbrauch oder Wasserverbrauch relevant. Studien haben gezeigt, dass Dienstreisen und Pendlermobilität den wesentlichen Anteil im Scope 3 an Hochschulen ausmachen (siehe hier (Zwischenbericht "Counts")).
Energiemanagementsysteme und Zertifizierungen nach ISO-Normen oder zumindest daran angelehnte Reportings werden für die Hochschulen verpflichtend.
Maßnahmen zur Energieeinsparung
Energiemanagement
Teilnahme der TiHo an Ökoprofit seit 2012/13, Mitgliedschaft im Ökoprofit Klub seit 2014
Generelle technische Maßnahmen zur CO2-Einsparung:
- Kontinuierlicher Anschluss an Fernwärmeversorgung
- Nutzung von Ökostrom (Konsortialvertrag über Land)
- Austausch von Leuchtmitteln 100 % LED
- Installation und Nutzung von PV-Anlagen auf dem Klinikum und auf dem Forschungsgebäude BeSt31
Energetische Sanierung der Gebäude
Einbringung von Wärmemengenzähler in den alten Gebäuden zur Ausweitung des Einsatzes eines flächendeckenden Energiemanagementsystems, das in den modernen Gebäuden bereits im Einsatz ist.
2012
- Fassadensanierung des 7-geschossigen Laborgebäudes, 1. Dreierinstituts am Bünteweg – Erhebliche Verringerung von Transmissionswärmeverlusten bei Steigerung der Laborhygiene: Jährliche Einsparung von 400MWh Fernwärmeenergie, entspricht 40.000 Kg CO2.
2014
- Dach- und Fenstersanierung des Instituts für Lebensmitteltoxikologie, Bischofsholer Damm – Austausch von 173 Fenster und Dämmung der Obergeschossdecke und Modernisierung der Laboreinrichtungen für Lehrzwecke: Jährliche Einsparung von 110 Megawattstunden Fernwärme, entspricht etwa 11.000 Kg CO2.
- Austausch der Fenster im Richard-Götze-Haus, Bischofsholer Damm: Jährliche Einsparung von 75 Megawattstunden Fernwärme – entsprechend 7.500 Kg CO2.
2015/2016
- Fenster- und Türsanierung im Gebäude des Instituts für Tiergenomik, Bünteweg – Einbau von 77 hochwärmegedämmten Fenster- und Türelementen aus Aluminium und Installation einer motorbetriebenen Sonnenschutzanlage, sowie Erneuerung der raumlufttechnischen Anlagen im Hörsaal: Energiesparende Temperaturregulierung.
- Sanierung der Kältetechnik und der Mess- und Steuerungselemente im Anatomischen Institut, Bischofsholer Damm: Energieeinsparung und Einbau von steuerbaren Einheiten
2017/2018
- Erneuerung der Klimakammern im Institut für Parasitologie, Bünteweg Austausch der 5 Klimakammern aus den 70er Jahren für die Unterbringung von tropischen Tierarten mit der dazugehörige RLT- und MSR-Technik: Jährliche Einsparung von 117.456 kWh Strom, entspricht 12.126kg CO2.
2020
- Erneuerung der Lüftungsanlage in der Tierhaltung im Geb. 225, Büntweg
- Erneuerung Klima-Lüftungsanlage und MSR-Technik, Institut für Pharmakologie, Bünteweg
2021
- Erneuerung der gesamten Haustechnik im Geb. 251, Eberstall der Reproduktionsmedizinischen Einheit der Kliniken, Bünteweg
- Erneuerung Lüftungsanlage, Medientechnik, Erneuerung Brandschutz, etc. in der Aula, Bischofsholer Damm
- Erneuerung Dach und Fenster im der sog. Röhrs-Villa am Bünteweg (Gebäude 222)
2022
- Sanierung Lüftungsanlage Mensa im TiHo Tower, Bünteweg
2023/24
- Installation von Photovoltaik auf dem Dach des Klinikums am Bünteweg
- Erneuerung der Steuerung im TiHo-Tower, Bünteweg
In der Planung und Umsetzung:
- Energetische Sanierung an Gebäuden -
Geb. 102/103 (Physiologie und Zellbiologie, Physik) Fassaden- und Dachsanierung
Geb. 115 (Lebensmittelqualität und -sicherheit) Fassaden- und Dachsanierung
Außenstelle Bakum Fassadensanierung - Errichtung einer Wärmepumpe, PV-Anlage und E-Mobilität in der Außenstelle Bakum
- Stilllegung der gasgetriebenen thermischen Anlage zur Desinfektion der Abwasser für das Institut für Pathologie und RIZ
Abfallmanagement
- Enge Trennung von Abfällen und kontinuierliches Monitoring
- Abgabe des Mistabfalls an Biogasanlage für Entsorgung bzw. Nutzung
- Abgabe der Milch von stehenden Kühen an Biogasanlage als Homogenisierungsmittel
- Kein Einmalgeschirr in der Mensa
- Reduzierung des Einsatzes von Formalin in der Pathologie und Anatomie. Hier wird derzeit der Einsatz einer alternativen Formalin-freien Lösung geprüft.
- Anwendung von Isotopenfreien Techniken in der Forschung und Schließung der Isotopenlabore. Nahezu vollständige Eliminierung von langabklingenden radioaktiven Stoffen bis auf Jod 125. Schnellabklingende Isotope von Schwefel und Phosphor werden bis zur normalen Entsorgung entsprechend gelagert.
Als besondere Herausforderung wird die Reduzierung des in den Kliniken, insbesondere in der Kleintierklinik, anfallenden Abfalls aus der Patientenbehandlung gesehen
Wassermanagement
- Ersatz der klassischen Wasser-verschwendenden Wasserstrahlpumpen
- Ressourcenschonender Einsatz des Wassers bei der Reinigung von Ställen
- Prüfung der Option einer Nutzung von Brunnenwasser in der Abteilung Fischkrankheiten
Mobilität
- Umstellung des Fuhrparks auf E-Mobilität, Fahrzeug der Hochschulleitung und 3 weitere Dienstfahrzeuge bis dato 100% elektrisch
- Betriebsvereinbarung für die generelle Möglichkeit zur persönlichen Verminderung des CO2 -Fußabdrucks im Rahmen des „mobile Arbeiten“ bis zu 2 Tagen in der Woche ja nach Vereinbarung mit direktem Vorgesetzten
In Planung: Aufstellen von Ladesäulen für Elektrofahrzeuge und -fahrräder
Grünflächen
Die TiHo verfügt am Bünteweg über zahlreiche Grünflächen, der einen Gestaltungsspielraum bietet. Gemeinsam mit dem Insektenbündnis Hannover wurden einige Projekte im Rahmen von Bachelor und Masterarbeiten durchgeführt mit Fokus auf Förderung der Biodiversität.
- Reduzierung der Mähfrequenz der Grünflächen im Park hinter dem Westfalenhof (Institut für Tierökologie)
- Etablierung von Blühflächen mit Aussaat von regionalem Saatgut des Insektenbündnisses Hannover am Forschungsgebäude BeSt31 (Bemeroder Str.)
- Umgestaltung des Heil- und Giftpflanzengartens Westfalenhof mit Bezug auf Insektenschutz mit Insektenlehrpfad
- Installation von modularen Nisthilfen (Insekten und Vögel)
Beschaffung
Der Einkauf hat die Verwaltungsvorschrift zur nachhaltigen Beschaffung (VV-N) einzuhalten und Kriterien des Klimaschutz und der Nachhaltigkeit zu berücksichtigen. Dieses betrifft alle Beschaffungen von Büromaterial, Labormaterial, IT bis zu den Dienstwagen.
Im Bereich der IT haben sich für mehr Energieeffizienz die Niedersächsischen Hochschulen zusammengeschlossen und planen die Einrichtung einer Niedersächsischen Kompetenzstelle für Green IT als zentrale Anlaufstelle für die Umsetzung von umweltfreundlichen IT-Praktike. Ziele sind u. a. .
- Entwicklung eines ganzheitliches Energieeffizienzkonzept für die Hochschulen in Niedersachsen mit klaren Zielen und Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen
- Umsetzung der strengen Umweltstandards des "Blauen Engels" für Rechenzentren an, (Verwendung energieeffizienter Geräte, die Minimierung von Ressourcenverbrauch und Abfall sowie die Nutzung erneuerbarer Energien)
- Kontinuierliches Monitoring des Stromverbrauchs
- Nachhaltige IT-Beschaffung: (Berücksichtigung von Umweltaspekten bei der Auswahl von Hardware, die Förderung von Recycling und Wiederverwendung von IT-Geräten sowie die Einhaltung von sozialen und ökologischen Standards entlang der Lieferkette)