Tilapia

Viruserkrankungen bei Fischen können eine sehr hohe Sterblichkeit und eine Störung der Produktion verursachen. Kürzlich wurde dies in der Nil-Tilapia-Aquakultur deutlich, wo eine Krankheit, die durch die Infektion mit dem Tilapia Lake Virus (TiLV) verursacht wird, in gezüchteten und in natürlichen Tilapia-Populationen zu einer hohen Sterblichkeit (>90% der Tiere) führt. Tilapien sind wichtige Fische für die Aquakultur. Sie werden in vielen Entwicklungsländern produziert werden und spielen für die Ernährung der lokalen Bevölkerung eine wichtige Rolle. In den letzten Jahren hat die Erzeugung von Tilapien in der Aquakultur die zweite Position auf der Liste der am häufigsten produzierten Fische in der Aquakultur erreicht. Daher kann jede Störung in der Produktion schwerwiegende Auswirkungen auf die globale Ernährungssicherheit haben. Die durch das TiLV verursachte Sterblichkeit kann starke Auswirkungen auf das Wohlergehen der Tiere und die Rentabilität der Tilapia-Aquakultur in jeder Produktionsform dieser Art haben. Deshalb sollte die Tilapia-Produktion mit allen Mitteln vor den Auswirkungen dieses Virus geschützt werden.

In Ländern, in denen das Virus vorkommt, gibt es mehrere Strategien, um die durch das Virus verursachten Verluste zu begrenzen:

  • Erhöhen der Biosicherheit
  • Impfung
  • Zuchtarbeit zur Erhöhung der Resistenz gegen den Erreger
  • Auswahl neuer antiviraler Medikamente

Die Erhöhung der Biosicherheit ist in der wenig industrialisierten Freiwasserproduktion, die in vielen Hauptproduktionsstätten von Tilapien in der Welt bevorzugt wird, schwer zu erreichen. Andererseits ist die Produktion eines Impfstoffs gegen Fischviren zeitaufwendig und erfordert große Vorabinvestitionen, während das Endprodukt möglicherweise zu teuer ist, um in der ländlichen Aquakultur mit geringer Gewinnspanne eingesetzt zu werden. Umgekehrt ist auch die Produktion von resistenten Nachkommen nicht trivial, vor allem dann nicht, wenn zur Entwicklung der resistenten Fischstämme die markergestützte Selektion (MAS) eingesetzt wird. Darüber hinaus wird ein Resistenzpotenzial im genetischen Aufbau der Fische benötigt, um in der MAS genutzt werden zu können. Die Erforschung bestehender Tilapia-Stämme kann eine Möglichkeit sein, um Resistenzeigenschaften in der Population zu finden und zu entwickeln. Darüber hinaus könnten bereits bestehende resistente Stämme ad hoc zur Abschwächung der durch das Virus verursachten Bedrohung verwendet werden. 

Für die erfolgreiche Infektion eines Organismus durch ein Virus ist der Eintritt des Virus in die Zellen einer der Dreh- und Angelpunkte. Die Blockierung dieses Prozesses könnte eine mögliche Grundlage für die Behandlung von Viruserkrankungen sein. Verschiedene Viren nutzen Cholesterin in der Zellmembran als Einfallstor in die Zelle. Bei diesen Viren können verschiedene Moleküle, die durch Hydroxylierung von Cholesterin entstehen, wie z.B. 25-Hydroxycholesterin, den Eintritt des Virus in die Zellen behindern. Ob dieser Mechanismus bei der Infektion von Tilapia-Zellen durch das TiLV eine Rolle spielt, wird in diesem Vorhaben untersucht.

 

Die Projektziele:

  • Untersuchung der Resistenz von unterschiedlichen Tilapia-Stämmen gegenüber einer Infektion mit TiLV und von Immunreaktionen, die bei resistenten Tilapia-Stämmen zu einer verbesserten Abwehr der Infektion führen
  • Einfluss von 25-Hydroxycholesterin in der Zellmembran auf den Eintritt von TiLV in Zellen
  • Modellierung der TiLV-Infektion bei Zebrafischen

 

Kollaborationen:

  • Kasetsart University, Thailand
  • Georg August University Göttingen, Germany
  • Jagellonian University Krakow, Poland
  • National Veterinary Institute in Pulawy, Poland

Kontakt

Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Abteilung Fischkrankheiten und Fischhaltung

Bünteweg 17, Gebäude 227
30559 Hannover
Tel.: +49 511 953-8889
Fax: +49 511 856-953-8587
Abteilung Fischkrankheiten und Fischhaltung

Geschäftszimmer, Patricia Lowles
Montag bis Freitag: 9:00 - 12:00 Uhr

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Wegbeschreibung

Navi-Adresse: Bünteweg 17, 30559 Hannover

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Vom Hauptbahnhof mit den U-Bahn-Linien 1 (Richtung Laatzen/Sarstedt), 2 (Richtung Rethen) oder 8 (Richtung Messe/Nord) zwei Stationen bis zum Aegidientorplatz fahren. Am Aegidientorplatz umsteigen und mit der Linie 6 (Richtung Messe/Ost) bis zur Haltestelle Bünteweg/Tierärztliche Hochschule fahren. Die Haltestelle befindet sich direkt vor dem Verwaltungsgebäude (TiHo-Tower, Bünteweg 2) der Hochschule. Die Einfahrt zum Bünteweg 17 befindet sich vom TiHo-Tower aus nach etwa 600 Metern auf der rechten Straßenseite.

Anreise mit dem Auto

von Norden/Westen/Osten

Auf dem Messeschnellweg (A37) Richtung Süden (Messe) fahren und an der Ausfahrt Bult den Schnellweg verlassen. Danach links abbiegen und dem Straßenverlauf Richtung Bemerode folgen. Der Bünteweg zweigt hinter der Eisenbahnunterführung nach links ab. Der TiHo-Tower befindet sich an der Ecke Bemeroder Straße/Bünteweg. Die Einfahrt zum Bünteweg 17 befindet sich vom TiHo-Tower aus nach etwa 600 Metern auf der rechten Straßenseite.

von Süden

Auf dem Messeschnellweg (A37) Richtung Celle an der Ausfahrt Bult rechts Richtung Bemerode abbiegen. Der Bünteweg zweigt hinter der Eisenbahnunterführung nach links ab. Der TiHo-Tower befindet sich an der Ecke Bemeroder Straße/Bünteweg. Die Einfahrt zum Bünteweg 17 befindet sich vom TiHo-Tower aus nach etwa 600 Metern auf der rechten Straßenseite.