CEV Kiemen
Kiemennekrose bei einem CEV infizierten Karpfen

Kiemenerkrankungen beeinflussen aufgrund der Beteiligung der Kiemen an verschiedenen physiologischen Prozessen den Gesundheitsstatus von Fischen erheblich und wirken sich negativ auf Aquakulturen aus. Untersuchungen der Auswirkungen von erregerbedingten Kiemenerkrankungen werden durch das Fehlen von Infektionsmodellen, die ausschließlich Kiemen betreffen, erschwert. Das Carp Edema Virus (CEV), ein für Karpfen infektiöses Pockenvirus, befallt vor allem die Kiemen. Es verursacht eine als Schlafkrankheit der Karpfen (engl: Koi Sleepy Disease, KSD) bezeichnete Kiemenerkrankung, die bei vielen betroffenen Fischen tödlich verlauft.

Aufgrund der massiven Auswirkung auf die Kiemen induziert eine CEV Infektion bei betroffenen Fischen erheblichen Stress und beeinträchtigt darüber hinaus ihre Immunität. Verschiedene Karpfenlinien weisen eine unterschiedliche Resistenz gegenüber dem Virus auf, wobei Amur-Karpfen (AS) eine hohe und Koi eine geringe Resistenz aufweisen. Unsere Arbeitshypothese ist deshalb, dass

  • Eine unterschiedlich starke Stressantwort bei AS und Koi für die unterschiedliche Ausprägung der Erkrankung verantwortlich ist
  • Eine starke Immunsupprimierung bei KSD-erkrankten Fischen die Anfälligkeit für Sekundarinfektionen und den Immunstatus überlebender Fische beeinflusst.
CEV Gif
Mit dem Carp Edema Virus infizierte Koi, die eine Schlafsymptomatik zeigen
CEV Kieme Histologie
Kiemen eines mit CEV infizierten Koi

Im Projekt "Auswirkung der durch das Carp Edema Virus (CEV) verursachten Kiemenerkrankung auf den immunologischen Status von Fischen", das durch die German Research Foundation - The National Science Centre Poland: Beethoven-Life 1 (DFG-NCN) gefördert wird, sollen Mechanismen, die Resistenzunterschiede von AS und Koi gegenüber CEV-Infektionen bedingen, untersucht werden. Außerdem soll untersucht werden, ob eine CEV-bedingte Immunsupprimierung die Empfänglichkeit von Karpfen für Infektionen mit anderen Pathogenen, wie dem Bakterium Flavobacterium branchiophilum, dem Cypriniden Herpesvirus 3 und dem Virus der Frühjahrsviramie beeinflusst. Um Mechanismen der Immunsupprimierung zu analysieren, soll der Zusatz von NaCl zum Haltungswasser genutzt werden, durch den die klinischen Syptome der Krankheit durch Verhinderung der physiologischen und immunologischen Reaktionen der Tiere vermieden werden können. Die Ergebnisse ermöglichen uns das Zusammenspiel von Stress und Immunantwort in Fischen mit virusbedingter Kiemenerkrankung zu verstehen und die Bedeutung für die Krankheitsanfälligkeit der Fische abzuschätzen. Die Ergebnisse ermöglichen uns zudem phylogenetisch konservierte Regulationsmechanismen antiviraler Immunreaktionen zu erkennen. Vertiefte Kenntnisse hierüber können zur Entwicklung neuer Strategien zur Bekämpfung viraler Erkrankungen bei Fischen beitragen.

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Abteilung Fischkrankheiten und Fischhaltung

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Abteilung Fischkrankheiten und Fischhaltung

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von Süden

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