Garnelen

Die Haltung tropischer Riesengarnelen in Aquakultur-Kreislaufanlagen nimmt in den vergangenen Jahren in Regionen, die nicht in direkter Küstennähe liegen, zu. 

In Zusammenarbeit mit Polyplan-Kreikenbaum Gruppe GmbH arbeitet die Abteilung Fischkrankheiten an Fragestellungen zur nachhaltigen Produktion von tropischen Riesengarnelen in Aquakultur-Kreislaufsystemen. 

Ein erstes Projekt, "Entwicklung von Verfahren zur Kontrolle der Mikrobiologie in Aquakultur-Rezirkulationsanlagen zur Sicherung einer nachhaltigen Garnelenproduktion (KoMARe I)", konnte bereits erfolgreich abgeschlossen werden. 

Im Rahmen dieses Projektes wurden von der Abteilung Fischkrankheiten die Auswirkungen von Wasserhygienisierungsmaßnahmen auf das Mikrobiom im Haltungssystem und auch auf die bakterielle Besiedlung von Oberflächen der Garnelen untersucht. Die Untersuchungen fanden unter Laborbedingungen in Aquakulturkreislaufanlagen für tropische Riesengarnelen statt. Die Ergebnisse zeigten, dass einige der untersuchten Wasserhygienisierungsmaßnahmen negativen Einfluss auf die bakteriellen Gemeinschaften in den Anlagen und auf den Tieren hatten und daher mit Bedacht gewählt werden sollten. Um die Stabilität und die Diversität des Mikrobioms im System trotz Managementmaßnahmen zu erhalten, bieten sich Maßnahmen an, die nicht zu einer Selektion auf weniger empfindliche Bakterienspezies führen. Als am besten geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der mikrobiologischen Wasserqualität stellten sich im ersten Teil des Projekts "KoMare" die Ozonisierung des Wassers heraus. Durch den Einsatz von Ozon kam es nur zu geringen Verschiebungen innerhalb der bakteriellen Gemeinschaften im Wasser, in Biofilmen von Oberflächen und auf und in den im System gehaltenen Garnelen. Auch die chemischen Wasserparameter konnten durch die Ozonapplikation stabil gehalten werden. Beim Einsatz von UV-Licht und bei der Zugabe von Peressigsäure zum Wasser fand dagegen vermutlich eine Selektion auf weniger empfindliche Bakterien statt.  UV-Licht in niedriger Dosierung führte dabei zu einer Verschlechterung der chemischen Wasserqualität. Die Zugabe von Peressigsäure ab Konzentrationen von 1 mg pro Liter Wasser schien zwar ebenfalls nicht geeignet für einen dauerhaften prophylaktische Einsatz in Aquakulturanlagen zu sein, zur Reduktion spezifischer Pathogene könnte eine kurzfristige Applikation von Peressigsäure in dieser Dosierung jedoch unter Praxisbedingungen Anwendung finden.

Die Ergebnisse zum Projekt "KoMARe I" wurden in zwei wissenschaftlichen Artikeln publiziert:

Garnelen

Im Folgeprojekt "Entwicklung von betriebs- und verfahrenstechnischen Lösungen für eine nachhaltige, stickstoffeffiziente und tierwohlgerechte Indoor-Garnelenzucht auf Basis der Biofloc-Technologie (KoMARe II") werden Untersuchungen zum Mikrobiom und zum Tierwohl von Garnelen in einer kommerziellen Kreislaufanlage durchgeführt. Auswirkungen unterschiedlicher Betriebszustände sollen im Hinblick auf die bakteriellen Gemeinschaften und deren Bedeutung für die Garnelengesundheit überprüft werden. Auch dieses Projekt wird durch die Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert.

Garnele

Bedeutung der Salinität in der Garnelenhaltung

In Haltungseinrichtungen für tropische Riesengarnelen wird der Salzgehalt des Wassers während der Aufzucht der Tiere in der Regel von  30 ‰ auf 15 ‰ abgesenkt. Dies reduziert die Kosten für artifizielles Meersalz und führt zu einer geringeren Salzbelastung des Abwassers. Im Projekt "KoMare" und aus Daten aus unserer diagnostischen Sprechstunde konnte jedoch gezeigt werden, dass die Änderung des Salzgehaltes auch zu einer Änderung der Zusammensetzung von Bakterien der Gattung Vibrio in den Systemen führte. Bei niedriger Salinität wurden dabei vermehrt für Garnelen als pathogen beschriebene Vibrio Spezies nachgewiesen. Dies zeigt, dass aus Sicht der Tiergesundheit eine Reduzierung der Salinität nicht empfehlenswert erscheint. Auch diese Ergebnisse wurden in einer wissenschaftlichen Publikation veröffentlicht:

Kontakt

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Abteilung Fischkrankheiten und Fischhaltung

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30559 Hannover
Tel.: +49 511 953-8889
Fax: +49 511 856-953-8587
Abteilung Fischkrankheiten und Fischhaltung

Geschäftszimmer, Patricia Lowles
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Wegbeschreibung

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Anreise mit dem Auto

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Auf dem Messeschnellweg (A37) Richtung Süden (Messe) fahren und an der Ausfahrt Bult den Schnellweg verlassen. Danach links abbiegen und dem Straßenverlauf Richtung Bemerode folgen. Der Bünteweg zweigt hinter der Eisenbahnunterführung nach links ab. Der TiHo-Tower befindet sich an der Ecke Bemeroder Straße/Bünteweg. Die Einfahrt zum Bünteweg 17 befindet sich vom TiHo-Tower aus nach etwa 600 Metern auf der rechten Straßenseite.

von Süden

Auf dem Messeschnellweg (A37) Richtung Celle an der Ausfahrt Bult rechts Richtung Bemerode abbiegen. Der Bünteweg zweigt hinter der Eisenbahnunterführung nach links ab. Der TiHo-Tower befindet sich an der Ecke Bemeroder Straße/Bünteweg. Die Einfahrt zum Bünteweg 17 befindet sich vom TiHo-Tower aus nach etwa 600 Metern auf der rechten Straßenseite.