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Projektleitung: | Prof. Prof. h. c. Dr. Ursula Siebert |
Leitender Wissenschaftler: | Dr. Ulrich Voigt |
Wissenschaftliche Mitarbeiter: | Dr. Claudia Maistrelli |
Projektlaufzeit: | 01.01.25-31.12.27 |
Förderung: | Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz |
Externe Kooperationspartner: | Veterinärinstitut Hannover des LAVES |
Projektbeschreibung
Titel Untersuchung zum Vorkommen und populationsrelevanter Bedeutung von Infektionskrankheiten, besonders mit zoonotischem Potential, bei Wildtieren in Niedersachsen und Beratung der Jägerschaften im Umgang mit betroffenen Wildtierarten
Infektionskrankheiten bei Wildtieren nehmen derzeit stark zu und damit auch die Fragen was diese Infektionserreger für die heimischen Wildtierpopulationen, für Jäger und andere Personen bedeuten, die mit diesen Tieren Umgang haben. Seit Covid-19 ist einmal mehr das Bewusstsein gestärkt worden, dass Infektionskrankheiten von Wildtieren eine Gefahrenquelle für den Menschen sein können. So wurden Influenza- und West-Nil-Viren bei immer mehr Spezies beobachtet und führen teilweise zu erheblichen Verlusten in den Populationen. Auch die erstmalige Feststellung von Usutu-Viren bei den heimischen Seehunden im Wattenmeer sowie die neu aufgetretene Myxomatose beim Feldhasen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen zeugen von der enormen Anpassungs- und Ausbreitungstendenz der Erreger.
Insgesamt besteht eine große Unsicherheit bei den Jägern und in der Bevölkerung in Bezug auf Infektionskrankheiten bei Wildtieren, so dass hier dringender Handlungsbedarf besteht.Das Lebensmittel- und Veterinärinstitut Braunschweig/Hannover des LAVES ist am Standort Hannover für die Untersuchung von Wildtieren zuständig. Das Institut befasst sich u.a mit den Erregersituationen, der Ätiologie für Erkrankungen und den Todesursachen eingeschickter Wildtiere.
Die durch das LAVES, die TiHo und der Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) vorliegenden Informationen und Erfahrungen zu Wildtierinfektionskrankheiten in Niedersachsen sollen durch die Studie gebündelt werden, um das Verständnis zum Vorkommen, zur Ausbreitung, Populationsbedeutung und zum Risikomanagement zu verbessern.
Die Ziele des Projektes sind die Folgenden:
1. Veterinärmedizinische Zusammenfassung von Einzeltierbefunden von Wildtieren aus Niedersachsen
2. Ermittlung der veterinärmedizinischen Bedeutung für die verschiedenen Wildtierpopulationen
3. Gezielte und statistisch repräsentative Beprobung und Untersuchung von neuauftretenden Infektionskrankheiten bzw. verdächtigen Todesfällen bei Wildtieren
4. Analyse des Vorkommens und eines potentiellen Einflusses von Infektionskrankheiten auf
Wildtierpopulationen, insbesondere bei neuartigen Erregern
5. Risikobewertung und Erarbeitung von Hygienekonzepten für Jäger und andere
Interessensvertreter
6. Beratung der Entscheidungsträger für ein nachhaltiges Wildtierinfektionsmanagement
Kontaktperson
Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Bischofsholer Damm 15
30173 Hannover
Dr. Ulrich Voigt
Tel.: +49 511 856-7549
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