Struktur

Flussdiagramm KELDAT

Ziele

  • Ziele des Kompetenzzentrums
    Förderung durch VolkswagenStiftung, BolognaZukunftDerLehre, Stiftung Mercator

Das Kompetenzzentrum E-Learning, Didaktik und Ausbildungsforschung der Tiermedizin (KELDAT) wurde  beantragt, um

  1. den Status quo der verschiedenen Formen des Tiermedizinstudiums und des Einsatzes der Erprobungsklausel zu evaluieren (systematische Untersuchung der bisher im Rahmen der Erprobungsklausel durchgeführten curricularen Alternativen) sowie
  2. eine tiermedizinische Fachdidaktik im Rahmen der Ausbildungsforschung zu entwickeln,
  3. eine didaktische Weiterbildung der Dozierenden an den teilnehmenden Hochschulen basierend auf den Ergebnissen dieser Ausbildungsforschung anzubieten und
  4. Kooperationen im Bereich der Lehre (inkl. E-Learning) zu etablieren.

Damit umfassen die Aufgaben des Kompetenzzentrums sowohl Ausbildungsforschung als auch Dienstleistung.

Das KELDAT bekennt sich zu folgenden Qualitätsmerkmalen:

  1. Kooperation: Entscheidungen sind im Konsens zu treffen, alle direkt involvierten und/oder direkt betroffenen Parteien sind zu hören und eine sachliche Bewertung der Anliegen (iSd Pkte. 2 und 3) ist vorzunehmen; außerhalb des KELDAT ist die Zusammenarbeit insbesondere mit Fachgesellschaften im veterinärmedizinischen bzw. didaktischen Bereich erwünscht
  2. Eigene Verantwortung wahrnehmen: Transparente (optimal: evidenzbasierte) Zugänge als Grundlage für nachhaltige Weiterentwicklung und eine vertrauensvolle Atmosphäre zu Auftraggebern und Mittelgebern (Förderern), wie auch bei den TeilnehmerInnen der Lerndienstleistungen und innerhalb des KELDAT
  3. Lösungs- und Ergebnisorientiertes Handeln: Maßnahmen (z.B. im Qualitätsmanagement) sind Mittel zur Zielerreichung, aber nicht das Ziel selbst
  4. Datenbasierte Evaluation: Überprüfung der Zielerreichung anhand von Zahlen, Daten und Fakten zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der Inhalte und Prozesse, aber auch der handelnden Personen
  5. Anwenderorientierung: Bei der Erstellung und Durchführung der Angebote ist darauf zu achten, dass die AnwenderInnen einen unterschiedlichen Grad an Expertise aufweisen und daher individualisierte Angebote benötigen (student-centered teaching)
  6. Transparenz: Interessenkonflikte sind zu vermeiden, sonst unaufgefordert offenzulegen; für die Allokation materieller Ressourcen gilt das Vier-Augen-Prinzip; die im KELDAT gemachten Erfahrungen und Erkenntnisse sollen möglichst breit publiziert werden.

Aufgaben

AP1: Projektleitung (Leitung: TiHo Hannover)

Projektleitung

Als ein bedeutendes Ergebnis ist die nationale und internationale gute Wahrnehmung des neu etablierten Kompetenzzentrums in der Tiermedizin zu nennen. Auch von anderen Fachdisziplinen in Deutschland wurde Bedeutung der Ausbildungsforschung in der Tiermedizin anerkannt.
Es sind Kooperationen der tiermedizinischen Bildungsstätten im DACH-Raum entstanden, gefördert und ausgebaut worden.
Die Projektleitung hat maßgeblich dafür gesorgt, dass eine Teilnahme an Kongressen/Tagungen stattgefunden hat und dass Beiträge über KELDAT publiziert worden sind. Somit konnte die Außenwahrnehmung und Wertschätzung, sowie die Bedeutung und Stellung der Didaktik und Ausbildungsforschung in der Tiermedizin gesteigert werden.
Weiterhin ist durch die Vergabe der Lehrpreise und Forschungsmittel ein gewinnbringender Beitrag zur steigenden Bedeutung und Wertschätzung geleistet worden.
Ein Umdenken und in Betracht ziehen von wissenschaftlichen Erkenntnissen in und um die Lehre in der Tiermedizin zur maßgeblichen Qualitätsverbesserung ist durch KELDAT vorangetrieben und publik gemacht worden.
Digitales Lehren und Lernen gewinnt immer mehr an Bedeutung in der universitären Ausbildung, da Studierende mit digitalen Medien aufwachsen. Universitäten müssen sich dieser Entwicklung stellen und den Prozess begleiten und Konzepte erstellen, um dieser Entwicklung gerecht zu werden.

AP2: Vergleich der Curricula (Leitung: TiHo Hannover)

Vergleich der Curricula

AP3: Assessment und Evaluation

Assessment und Evaluation

Informationen zum Progress Test Tiermedizin

AP4: Neue Medien (Leitung: LMU München)

Informationen zur Shibboleth-Schnittstelle

Im Rahmen des AP4 „Neue Medien“ haben wir unter anderem das Ziel verfolgt, allen Studierenden der beteiligten Institutionen einen kontrollierten Zugriff auf alle Learning Management Systeme der deutschsprachigen tierärztlichen Bildungsstätten zu ermöglichen. Aufgrund der Diversität der zum Einsatz kommenden Softwarelösungen erschien es besonders sinnvoll den Zugriff nicht etwa durch schwer zu vereinheitlichende Schnittstellen umzusetzen, sondern auf ein einheitliches Authentifizierungssystem zurückzugreifen. Aufgrund der sinnvollen Technologie und der schon bestehenden Infrastruktur viel die Wahl auf Shibboleth, welches über EduGAIN als Dachföderation und AcoNET, DFN und SWITCH als nationale Föderationen bereits weit im universitären Umfeld verbreitet war.

Gemeinsam mit den entsprechenden Abteilungen bei o.g. Föderationen ist es uns gelungen, einen vordefinierten Metadatensatz als sogenannte "Shibboleth Entity Categorie" zu definieren, der einerseits die gewünschten Funktionen ermöglicht, andererseits so wenig persönliche Daten wie möglich freigibt. Durch diese vordefinierte Struktur ist es auch technisch deutlich einfacher möglich auf Seite der Heimatuniversität des Studierenden und auf Seite des Learning Management Systems die freizugebenden Daten zu konfigurieren.

Zur leichten Implementierung wurden zusätzlich Konfigurationsvorlagen und -anleitungen erstellt und den Administratoren der beteiligten Bildungseinrichtungen zur Verfügung gestellt. Bei der Umsetzung standen und stehen die Mitarbeiter der nationalen Föderationen sehr professionell und geduldig mit telefonischen Hilfestellungen und ausführlicher Dokumentation auf ihren Webseiten zur Verfügung.
Durch die Nutzung der bestehenden Infrastruktur und personellem KnowHow bei AcoNET, SWITCH und DFN ist auch für Daten- und Rechtssicherheit, Weiterentwicklung und technische Betreuung für Nachhaltigkeit gesorgt.

Shibboleth fragt mit den so erstellten Einstellungen bei der Anmeldung an einem Lernportal an der Heimatinstitution des sich anmeldenden Studierenden dessen Immatrikulationsstatus und dessen Studiengangs-Zuordnung ab. Diese Informationen werden durch Schnittstellen zu bestehenden Verzeichnisdiensten der Bildungseinrichtungen bereitgestellt.
Somit wird es möglich, aktuell auf Änderungen im Status der sich anmeldenden Person zu reagieren und zu gewährleisten, dass nur berechtigte Personen Zugriff auf die angefragte Ressource erhalten. Und dies, ohne mit großem Aufwand eigene Verzeichnisdienste verwalten zu müssen.
Leider ist Shibboleth noch nicht an allen Standorten etabliert. Außerdem müssen sich die lokalen Administratoren bei einem so sensiblen Thema wie der Authentifizierung sicher im Umgang mit einer – wenn auch nur auf den ersten Blick - komplexen Technologie wie Shibboleth fühlen, um dessen Einsatz am eigenen Standort fördern zu können. Wir hoffen aber durch die geleistete Vorarbeit im Rahmen des KELDAT-Projektes den Weg soweit geebnet zu haben, dass eine vollständige Umsetzung in naher Zukunft möglich sein wird.

AP5: Entwicklung einer tiermedizinischen Fachdidaktik (Leitung: TiHo Hannover)

Entwicklung einer tiermedizinischen Fachdidaktik

Zu den Leitlinien der tiermedizinischen Fachdidaktik

AP6: Schulung von Dozierenden (Leitung: TiHo Hannover)

Schulung von Dozierenden

Zum Schulungsangebot

AP7: Qualitätsmanagement (Leitung: Vetmeduni Vienna)

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Der Kompetenzcheck

Theoretischer Hintergrund:
Mit dem „shift from teaching to learning“ und dem zunehmenden Fokus auf Kompetenzen, die Studierende am Ende von Lernprozessen erwerben, wird immer klarer, dass bestehende Konzepte zur Lehrevaluation zu kurz greifen und den Ansprüchen einer kompetenzorientierten Lehre nicht gerecht werden. Bestehende Konzepte zielen in der Regel auf die Bewertung isolierter Aspekte der Lehre (z.B.: Evaluation einzelner Lehrveranstaltungen, ProfessorInnen-Ratings) ab. Sie führen meist zu Ergebnissen, die keine direkten Informationen über den Kompetenzerwerb der Studierenden enthalten. Weiters ist die Vermittlung von vielen Kompetenzen nicht auf eine einzelne Lehrveranstaltung beschränkt, sondern geschieht im Verbund mehrerer aufeinander abgestimmter und ineinander verzahnter Lehrveranstaltungen. Die Kompetenzen entwickeln sich daher kontinuierlich über die einzelnen Semester und Studienphasen hinweg. Nachhaltige Maßnahmen, die den gesamten Prozess kompetenzorientierter Lehre im Blickfeld haben, sind daher mit bestehenden Konzepten zur Lehrevaluation, die sich auf eine isolierte Betrachtung einzelner Aspekte der Lehre beschränken, kaum möglich.
Um die Studierenden und die Entwicklung ihrer Kompetenzen bestmöglich zu fördern, entschloss sich die Vetmeduni Vienna im Rahmen des KELDAT-Projekts Arbeitspaket 7 „Qualitätsmanagement“ gemeinsam mit WissenschaftlerInnen des Arbeitsbereiches Bildungspsychologie und Evaluation der Universität Wien ein Verfahren zur Kompetenzerwerbsanalyse, den sogenannten Kompetenz-Check, zu entwicklen.
Was ist der Kompetenz-Check?
Der Kompetenz-Check ist ein Onlinefragebogen zur Einschätzung von Kompetenzen und ein Screening- und Monitoring-Instrument zur Qualitätssicherung der Lehre. Beim Kompetenz-Check werden alle Kompetenzen, die im späteren Berufsleben von besonderer Bedeutung sind, von Studierenden des 6. und 10. Semesters hinsichtlich Wissen und Können bewertet. Die Studierenden schätzen einerseits ein, wie gut sie diese Kompetenzen beherrschen, und andererseits, wie gut diese Kompetenzen im Studium bisher vermittelt wurden. Um ein komplettes Bild zu erhalten, schätzen auch Lehrende und praktische Tierärzte, bei denen Studierende Praktika absolviert haben, das durchschnittliche Niveau der Kompetenzen von Studierenden bestimmter Semester ein. Die Ergebnisse des Kompetenz-Checks erlauben einen Soll-Ist-Vergleich. Die Universität bekommt damit einen guten Überblick über das Kompetenzprofil der Studierenden und über die Stärken und Schwächen der kompetenzorientierten Lehre. Sind Stärken und Schwächen bekannt, werden als nächster Schritt konkrete Maßnahmen zur Qualitätssicherung und Qualitätsverbesserung in der kompetenzorientierten Lehre eingeleitet. Ziel ist es, Schwächen im Lehrprozess gezielt zu eliminieren, und Stärken in einem Bereich beizubehalten und gezielt auf einen anderen Bereich zu übertragen.
Vorteile für Studierende, Lehrende und die Universität:
Der Kompetenz-Check bringt Vorteile für Studierende, Lehrende und die Universität. Mit ihrer Rückmeldung über die eigenen Kompetenzen und über die bisherige Kompetenzvermittlung an der Vetmeduni tragen die Studierenden zu systematischen Maßnahmen zur Qualitätssicherung und –weiterentwicklung bei. Der Nutzen liegt somit auf der Hand: Hohe Qualität in der Lehre und damit die Chance, sich bestmöglich auf das Berufsleben vorbereiten zu können. Weiters erhalten die Studierenden einen Überblick über die gesamte Bandbreite der im Berufsfeld relevanten Kompetenzen. Dies ermöglicht, Bilanz zu ziehen und über den Erwerb der eigenen Kompetenzen zu reflektieren: Wo haben sie bereits hohe Kompetenzen? Wo möchten sie sich selbst noch verbessern? Was können sie selbst unternehmen, um diese Kompetenzen zu erwerben?
Der Kompetenz-Check gibt den Lehrenden Rückmeldung, wie gut es ihnen gelingt, die Inhalte der Studierenden über mehrere Semester hinweg aufzubauen und die Kompetenzen der Studierenden dadurch zu fördern. Dies führt zur aktiven Auseinandersetzung mit dem Erwerb von Kompetenzen der Studierenden und kann beim bewussteren und selbstreflektierten Handeln im Lehrprozess helfen. Dadurch bekommen auch die Lehrenden Anregungen, und lernen den Kompetenzerwerb ihrer Studierenden noch gezielter zu fördern: Was klappt gut? Was funktioniert noch nicht so gut? Mit wem können sie sich und ihre Lehrveranstaltung noch besser abstimmen? Können sie mit anderen Lehrmethoden oder Prüfungsformaten Verbesserungen bewirken?
Der Universität ermöglicht der Kompetenz-Check ein zeitnahes Eingreifen, um gegen etwaige identifizierte Schwächen in der Kompetenzvermittlung und im studentischen Kompetenzerwerb gegensteuern zu können. Längerfristig sollen dadurch auch finanzielle und personelle Ressourcen zum Wohle der Studierenden wirksamer eingesetzt werden können. Die Universität kann mittels des Kompetenz-Checks sicherstellen, dass die Studierenden und die Entwicklung ihrer Kompetenzen bestmöglich gefördert werden und die AbsolventInnen bestens qualifiziert ins Berufsleben starten können.
Bisherige Durchführungen des Kompetenz-Checks:
Im Jahre 2012 wurden die technischen Abläufe und das Layout des Kompetenz-Checks mittels einer ersten Pilotstudie geprüft. Im Jahr 2013 wurde die Durchführung des Kompetenz-Checks im Rahmen einer zweiten Pilotstudie zum ersten Mal im Regelbetrieb erprobt. Ziel dieser zweiten Pilotstudie war insbesondere die Ableitung von Empfehlungen für die Verbesserung der zukünftigen Implementierung in den Regelbetrieb. Im Jahre 2014 wurden die Verbesserungsvorschläge eingearbeitet und eine teil-automatisierte Berichtsgenerierung erarbeitet. Ab dem Sommersemester 2015 wird der Kompetenz-Check an der Vetmeduni Vienna im Regelbetrieb jährlich durchgeführt.

Kompetenz-Check 2015
Informationsoffensive:
Im Jahr 2015 wurde der Kompetenz-Check zum dritten Mal durchgeführt. In den Monaten vor der Durchführung des Kompetenz-Checks wurden alle beteiligten Zielgruppen im Rahmen einer umfangreichen Informationsoffensive über den Kompetenz-Check informiert. Zusätzlich zu einer Informationsemail an alle betroffenen Studierenden und Lehrenden, wurden Informationsveranstaltungen für Lehrende und Studierende angeboten. Informationen zum Kompetenz-Check wurden ferner durch die Hochschülerschaft vorgestellt und in Form eines Artikels in der Zeitschrift der Hochschülerschaft veröffentlicht. Außerdem wurde der Kompetenz-Check durch im Projekt involvierte Lehrende an den Instituten vorgestellt. Letztlich wurde der Kompetenz-Check auch im Rahmen eines Impulsfrühstücks an der Vetmeduni Vienna vorgestellt, das HIER online verfügbar ist.
Berichtlegung und weitere Schritte:
Nach der Durchführung des Kompetenz-Checks wurden die Ergebnisse systematisch an alle Interessensgruppen rückgemeldet. Nach der Berichtlegung wird sich außerdem ein Evaluationszirkel, bestehend aus Lehrenden und Studierenden, mit den Ergebnissen auseinandersetzen und im Dialog mit den Interessensgruppen Maßnahmen zur Qualitätssicherung erarbeiten.