Tiergesundheit und Lebensmittelqualität

Schwein vn Vorn in die Kamera schauend

Gesunde Tiere - gesunde Lebensmittel

Der Forschungsschwerpunkt „Tiergesundheit und Lebensmittelqualität“ beinhaltet viele Themenbereiche der Ziele der EU (Green Deal) und spiegelt die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Institute und Kliniken an der TiHo wider, die sich mit den verschiedenen Aspekten der nachhaltigen Erzeugung von Lebensmitteln tierischen Ursprungs über die gesamte Lebensmittelkette befassen. Dies beginnt bei der Primärproduktion in Stall und Betrieb und geht über die Gewinnung der Lebensmittel, deren technologische Verarbeitung bis hin zum verzehrsfertigen Produkt für den Verbraucher sowie den Methoden und Anwendungen des Veterinary Public Health. Die Tiergesundheit ist die wichtige Voraussetzung für die Lebensmittelqualität, so dass die klinischen und paraklinischen Disziplinen mit den lebensmittelwissenschaftlichen Fachgebieten in diesem Forschungsschwerpunkt eng verknüpft sind.

Das Ziel ist, den Beitrag der Lebensmittelgewinnung und -verarbeitung zu Tiergesundheit, Lebensmittelqualität und damit einerseits zum Wohlbefinden der Tiere und andererseits zum Verbraucherschutz in interdisziplinären Forschungsansätzen zu beleuchten. Dazu gehören z. B. Themen wie:

  • Nachweis und Charakterisierung von Lebensmittelinfektions- und Intoxikationserregern und Verfolgung der Kontaminationswege über die Lebensmittelkette, insbesondere Salmonellen, Campylobacter, Listeria, Clostridium botulinum
  • Mikrobiologische Schnellverfahren für die Lebensmitteluntersuchung
  • Moderne Technologien in der Fleischgewinnung und der umweltverträglichen Herstellung von qualitativ hochwertigen und sicheren Lebensmitteln
  • Resistenzverhalten, molekularbiologische Charakterisierung und Übertragung von Resistenzen durch lebensmittelhygienisch relevante Bakterien

In direkter Verbindung mit diesen Themen stehen Aspekte des Tierschutzes und Tierwohls. Dieses beinhaltet zum einen die Interaktionen von Tieren mit ihrer Umwelt zu untersuchen, zu beschreiben und zu kombinieren, um auf dieser Grundlage im Sinne des Tierschutzes Ansätze zur Förderung von Wohlbefinden, Gesundheit und Leistung zu entwickeln. Dazu gehören Aspekte wie z. B.:

  • Tier-Umwelt-Interaktionen, der Verbreitung potentiell pathogener Erreger und möglicher Rückstände
  • Reduktion der Verbreitung von Erregern, vor allem von Zoonose- und lebensmittelhygienisch relevanten Erregern, in und aus Tierhaltungen
  • Haltungsbedingungen von Nutztieren (z. B. Lüftung, Luftqualität, Erregereintrag und -ausbreitung, Fütterung, Management und Pflege)
  • Entwicklung von an das Tierverhalten angepassten und zukunftsweisenden Haltungssystemen
  • Verbindung der Analyse hygienischer Aspekte in der Tierhaltung mit modernen Methoden der Molekularbiologie

Die Forschungsprojekte in oben genannten Gebieten an der TiHo werden vorrangig von dem Bundeslandwirtschaftsministerium oder dem Nds. Landwirtschaftsministerium oder von der EU gefördert, in den meisten Projekten handelt es sich um Verbundprojekte. An der 2016 gestarteten Förderlinie Europäische Innovationspartnerschaft „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“ (EIP-AGRI) ist die TiHo derzeit an sechs Projekten beteiligt.

Des Weiteren hat der Forschungsschwerpunkt die Verbesserung der Tiergesundheit im Fokus, unter dem Aspekt, die Prävention in den Vordergrund zu stellen. Dieses wird durch die klinische Forschung an der TiHo dargestellt. Es umfasst Bereiche wie z. B. Futtermittel, Impfstoffe, Reduzierung des Einsatzes von Medikamenten beim Lebensmittel-liefernden Tier (Bestandsbetreuung und Einzeltier). Dazu gehören auch Forschungsprojekte zur Tiergesundheit bei Pferden, Kleintieren (Hund, Katze), Heimtiere (Nager) Reptilien oder Vögel.

Als weiteren wichtigen Bestandteil des Forschungsschwerpunktes werden die bereits an der TiHo bestehenden Projekte zu alternativen Proteinquellen als Lebensmittel (z. B. Insekten) gesehen, die im weiteren Sinne des Green Deal Programms der EU an Bedeutung gewinnen werden.