Wildbiene auf grünem Blatt

Schutz durch Artenvielfalt

„One Health“ beschreibt die Wechselbeziehung von Mensch, Tier und Umwelt. Die Biodiversität oder biologische Vielfalt spielt in der „One Health“-Thematik und in den vorausgenannten Forschungsschwerpunkten eine bedeutende Rolle. Die durch Menschen verursachte Zerstörung und Veränderung der natürlichen Lebensräume führt zum einen zu einer stetigen Änderung der Zusammensetzung der Tierpopulationen und einem Verlust an Artenvielfalt (z. B. bei Insekten). Die Problematik wird durch Neozoen noch verstärkt. Der Verlust an Biodiversität führt in der Folge zur Zunahme einzelner anpassungsfähiger Arten, unter denen sich Infektionskrankheiten besser ausbreiten können. Zum anderen kommt es zur Zunahme von Mensch-Tier-Kontakten in verkleinerten und veränderten Lebensräumen. Das immer enger werdende Zusammenleben von Mensch und Tier in einem gemeinsamen Ökosystem führt dazu, dass eine große Anzahl an Krankheitserregern zwischen diesen übertragen werden kann. Dieses hat Auswirkungen auf die Tiergesundheit, die Lebensmittelsicherheit als auch auf das Infektionsgeschehen beim Menschen.

Die TiHo befasst sich mit vielen Aspekten dieser zukunftsträchtigen und essentiellen Thematik wie z.B.:

  • Prozesse und Mechanismen der Evolution und Anpassung von Tieren an ihre Umwelt und das Management gefährdeter Wildtiere
  • Projekte zur Biodiversitätsforschung in Modellhabitaten
  • Entschlüsselung der Evolution von Evertebraten und Vertebraten und Untersuchungen zur Artenschutzgenetik bedrohter Tiere, auch unter Nutzung des merkmalbasierten DNA-Barcoding zur Erfassung von „tierischen Einheiten“ (insbesondere Arten)
  • Vorkommen und Ausbreitung verschiedener Zeckenarten
  • Habitatnutzung und Auswirkungen von Eingriffen wie Fischerei, Müll, chemische oder akustische Belastung auf die Tiergesundheit der marinen Säuger Seehunden, Kegelrobben und Schweinswalen