Neue Lebensmittel - neue Überwachung?

Überwachung von Lebensmittelersatzprodukten: Produkte, Anforderungen, Bewertung, Diagnostik und Methoden

Laborantin hält veganes Fleisch in der Hand
Bild von DCStudi auf Freepik

09. Februar 2024

9:00 - 17:00 Uhr Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

Hörsaal der Pathologie

In Deutschland und der Europäischen Union ist die Einhaltung von Vorschriften des Lebensmittelrechts, Bestandteil der tierärztlichen Tätigkeit. Durch die Verordnung VO (EG) Nr. 178/2002 und dem Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB) wird die Überwachung von Lebensmittelbetrieben auf allen Stufen der Lebensmittelerzeugung geregelt. Lebensmittel tierischer Herkunft werden u.a. mikrobiologisch und auf Rückstände, Toxine, Allergene oder gentechnisch veränderte Organismen (GVO) untersucht. Zudem wird die Sensorik und die Kennzeichnung des Lebensmittels überprüft.

Die Nachfrage an Milch- und Fleischersatzprodukten ist in den letzten Jahren stetig gestiegen und dadurch auch das Angebot dieser Produkte.  Auch diese Lebensmittel werden von Tierärzten überwacht und untersucht. Da der Prozess zur Herstellung dieser Ersatzprodukte, sowie deren Zusammensetzung und Haltbarkeit bzw. Verderb dieser Lebensmittel von Lebensmitteln tierischer Herkunft abweicht, müssen die Methoden zur Überwachung und Untersuchung der neuen Matrix angepasst werden.

Ein Fachausschuss der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission (DLMBK) hat im Jahr 2018 die „Leitsätze für vegane und vegetarische Lebensmittel mit Ähnlichkeit zu Lebensmitteln tierischen Ursprungs“ entwickelt. Es handelt sich hierbei allerdings nicht um eine verbindliche Rechtsnorm oder Verwaltungsrichtlinie. Auch beschäftigten sich diese Leitsätze hauptsächlich mit der Sensorik von Lebensmitteln.

Vor diesem Hintergrund sollen im Seminar Veterinary Public Health 2024 der derzeitige Status Quo und die daraus abzuleitenden Aufgaben für die Überwachung genauso wie wissenschaftliche zukünftige Aufgaben beleuchtet werden. Des Weiteren sollen neben der Vorstellung und Diskussion der Besonderheiten dieser Ersatzprodukte auch Fragen zur Nachhaltigkeit und ernährungswissenschaftlichen Bewertung nachgegangen werden. Eine Risikobewertung dieser Lebensmittel und eine abschließende Diskussion soll das Seminar "Neue Lebensmittel – neue Überwachung?" abrunden.

Programm

I Begrüßung und Einführung  
9:00 Begrüßung und Einführung in das Thema Madeleine Plötz, Hannover
Lothar Kreienbrock, Hannover
II Was sind eigentlich neue Lebensmittel? Vorsitz: Madeleine Plötz
9:15 Neue Lebensmittel: Eine Übersicht über die Produkte Nadja Jeßberger, Hannover
9:45 Wie wird ein neues Lebensmittelprodukt entwickelt? Technologische Aspekte neuer Lebensmittelmatrices Volker Heinz, Quakenbrück
10:15 Was ist Zellkulturfleisch und wie wird es hergestellt? Antonina Lavrentieva, Hannover
10:45 Kaffeepause  
III Erfahrung und Widersprüche aus der Praxis Vorsitz: Lisa Siekmann
11:15 „Gar nicht wurscht“ Ein Erfahrungsbericht zur Beurteilung veganer und vegetarischer Ersatzerzeugnisse aus der amtlichen Lebensmitteluntersuchung Siglinde Keck, Braunschweig
11:45 Vorstellung der Leitsätze für vegetarische und vegane Erzeugnisse und des Leitfadens zur Sensorik Marcus Langen, Neukirchen-Vluyn
12:15 Herausforderungen bei der Beurteilung mikrobiologischer Ergebnisse veganer und vegetarischer Ersatzerzeugnisse – Ein Bericht aus der Praxis Sabine Thielke, Hannover
12:45 Relevanz von Mykotoxinen in neuen Lebensmitteln Christina Rehagel, Mönchengladbach
IV Bewertung von neuen Lebensmitteln Vorsitz: Nadja Jeßberger
13:15 Mittagspause  
14:00 Verleihung Konrad-Bögel-Preis  
14:30 Wie müssen neue Lebensmittel ernährungswissenschaftlich bewertet werden? Tuba Esatbeyoglu, Hannover
15:00 Nachhaltigkeitsbewertungen – Zirkularität im Kontext der Lebensmittelproduktion und Nutztierhaltung Volker Wilke, Hannover
15:30 Sind neue Lebensmittel auch eine Herausforderung in der Risikobewertung? Matthias Greiner, Berlin
V Abschlussdiskussion Vorsitz: Lothar Kreienbrock
16:00 Abschlussdiskussion  
16:45 Zusammenfassung des Tages  
17:00 Veranstaltungsende  

Fortbildungsanerkennung

ATF-Anerkennung*:

7 Stunden

* gemäß einer Ausnahmeregelung des § 10 der ATF-Statuten sind auch Humanmediziner, Biologen und im Bereich der Lebensmittelqualität und -sicherheit tätige Personen alsTeilnehmende zugelassen.

Anmeldung und Kosten

Teilnahmegebühr Frühbucher (bis 09.01.2024) Normalpreis
Regulär 95,- 125,-
Online-Teilnahme 90,- 90,-
Anmeldung für Online-Teilnahme bis 05.02.2024 möglich    

Veranstaltungsort

Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Hörsaal der Pathologie

Bünteweg 17, Gebäude 229
30559 Hannover

Lageplan zum Downloaden

Veranstalter

Institut für Biometrie, Epidemiologie und Informationsverarbeitung
WHO Collaborating Centre for Research and Training for Health at the Human-Animal-Environment Interface

Institut für Lebensmittelqualität und –sicherheit

der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

Organisation und Auskünfte

Institut für Biometrie, Epidemiologie und Informationsverarbeitung 

Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

Postfach 71 11 80

30545 Hannover

Dr. Sandra Brogden
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Telefon
+49 511 953-7967