Antibiotikaanwendung und bakterielle Resistenz

In der Arbeitsgruppe werden in verschiedenen Projekten Untersuchungen zur Beeinflussung der bakteriellen Resistenzentstehung von kommensalen und pathogenen Keimen gegen Antibiotika untersucht. Hierbei spielen vor allem Keime landwirtschaftlicher Nutztiere (Rind, Schwein, Huhn) sowie in enger Gemeinschaft zum Menschen lebenden Haustiere (u.a. Hund) eine Rolle. Darüber hinaus wird nach Alternativen zu Antibiotika geforscht und nach Möglichkeiten gesucht, die Empfindlichkeit eines Keimes gegenüber einem Antibiotikum zu verringern. 

Implantatmaterial, Nanopartikel

Die Arbeitsgruppe ist an zwei DFG-geförderten Forschungsprojekten beteiligt, in denen die Eignung von verschiedenen Legierungen als Implantatmaterial untersucht wird. Daneben werden Untersuchungen zur Optimierung der Oberflächenbeschaffenheit derartiger Implantate unter Verwendung verschiedener In-vitro-Modelle untersucht. So werden Untersuchungen zur Zell- und Gewebeverträglichkeit (Biokompatibilität) in verschiedenen Zellkultursystemen sowie isolierten Organen durchgeführt. Ergänzt werden diese Untersuchungen durch Biofilm-Untersuchungen an der Implantatoberfläche. In einem weiteren DFG-geförderten Projekt werden die Biokompatibilität und die durch Magnetfelder bedingte Anreicherung von wirkstoffbeladenen magnetischen Nanopartikeln untersucht. Diese Nanopartikel sollen nach Anreicherung im entsprechenden Gewebe eine gezielte Wirkstofffreisetzung ermöglichen und so Infektionen am Implantatort verhindern bzw. verringern.   

Immunpharmakologie

Allergische und autoimmune Erkrankungen entstehen durch eine Dysregulation des Immunsystems, die zu fehlgeleiteten Reaktionen auf harmlose Umweltantigene bzw. körpereigene Proteine führt. Im Fokus unserer Arbeitsgruppe steht dabei die Haut, da dieses Organ besonders häufig betroffen ist, so z.B. bei der atopischen Dermatitis des Hundes oder der Psoriasis (Schuppenflechte) des Menschen. Bei den Untersuchungen konzentrieren sich die Mitarbeiter der Arbeitsgruppe auf die Rolle der antigenpräsentierenden Zellen (dendritische Zellen) und Keratinozyten, weil diese Zelltypen für die Entstehung und Aufrechterhaltung der Krankheiten von entscheidender Bedeutung sind. Ein Hauptaugenmerk liegt auf der Fragestellung, ob Modulatoren des Histamin-4-Rezeptors auf das allergische Entzündungsgeschehen einwirken können. Hierfür werden verschiedene Entzündungsmodelle der Haut näher charakterisiert.

Transdermale Penetration, Permeation und Resorption

Unter Verwendung von geeigneten Modellsubstanzen werden vergleichend In-vitro- und Ex-vivo-Untersuchungen zur transdermalen Penetration, Permeation und Resorption durchgeführt. Neben Studien an nicht perfundierter Haut verschiedener Spezies (u.a. Pferd, Hund, Schwein) in Diffusionszellen werden dabei unter Verwendung des isoliert perfundierten Rindereuters auch Versuche an perfundierter Haut durchgeführt, die prädiktive Aussagen in Bezug auf pharmakologische und toxikologische Fragestellungen erlauben.

Das isoliert perfundierte Schafsbein als Ersatz- und Ergänzungsmethode zum Tierversuch 

Unter Berücksichtigung des 3R-Konzeptes wird in der Arbeitsgruppe das Modell des Isoliert perfundierten Schafbeins etabliert und hinsichtlich seiner Tauglichkeit als Ersatz- und Ergänzungsmethode zum Tierversuch untersucht. Hierbei werden verschiedene Vitalitätsparameter, sowie die Möglichkeit zur Freisetzung von Entzündungsmediatoren näher erfasst.