Die Forschung des Fachgebietes umfasst Themen aus den Bereichen Allgemeine Radiologie und Medizinische Physik in der Veterinärmedizin.

 

Dabei gibt es drei Schwerpunkte:

 

Anwendung und Optimierung bildgebender Verfahren in der Tiermedizin

Die Forschungsarbeiten werden in enger Zusammenarbeit mit den Kliniken der Tierärztlichen Hochschule durchgeführt. Sie erfolgen auf den Gebieten Bildgebung mit ionisierender Strahlung (Digitale Radiographie, Computertomographie (CT), Mikro-CT), Magnetresonanztomographie (MRT) einschließlich funktioneller MRT und passive Infrarot-Thermographie (passive IRT).

 

Das Ziel dieser Untersuchungen ist in der Regel die Beantwortung der Frage,

  • ob ein bildgebendes Verfahren prinzipiell zur Anwendung bei einer klinischen Fragestellung geeignet ist oder
  • ob ein bildgebendes Verfahren bei einer bestimmten Indikation in der klinischen Routine anwendbar ist oder
  • inwieweit ein bereits in der klinischen Routine angewendetes Bildgebungsverfahren optimiert werden kann (z. B. bezüglich der Bildqualität und des Strahlenschutzes).

 

Computersimulationen und Modellierungen bei tiermedizinischen Fragestellungen

Um grundlegende physikalische Abläufe innerhalb von Lebewesen zu verstehen, werden im Rahmen von interdisziplinären Forschungsprojekten mechanische, thermische oder elektrische Vorgänge im Tier mit Hilfe der so genannten Finite-Elemente-Analyse im Computer simuliert. Die Forschungsarbeiten werden in enger Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen der Tierärztlichen Hochschule durchgeführt.

 

Sie betreffen vor allem Simulationen

  • der mech. Spannungen und Deformationen im Pferdegebiss während des Kauens,
  • der Wärmeausbreitung und -verteilung im Pferdezahn bei der Zahnbehandlung,
  • des tierschutzgerechten Betäubens und Tötens von Fischen (z. B. Simulation der Stromdichteverteilung im Gehirn bei der Elektrobetäubung),
  • des tierschutzgerechten Betäubens und Tötens von Saugferkeln (z. B. Simulation der Stromdichteverteilung in Gehirn und Herz bei der Anwendung elektrischen Stroms).

Die Simulationen führen neben einem besseren Verständnis physiologischer und pathologischer Abläufe in Tieren auch zu einer Eingrenzung der Variationsbreite relevanter Parameter bei Tierexperimenten und damit zu einer Reduzierung der Tierversuchszahlen.

 

Forschung auf den Gebieten Strahlenschutz und Dosimetrie ionisierender Strahlung

Durch die zunehmende Anwendung bildgebender Verfahren mit ionisierender Strahlung in der Veterinärmedizin einerseits und die anhaltende Tendenz einer Absenkung von Dosisgrenzwerten für beruflich strahlenexponierte Personen andererseits, ergeben sich Fragestellungen in Hinblick auf den Strahlenschutz und die Dosimetrie ionisierender Strahlung. Die Forschungsarbeiten werden häufig in enger Zusammenarbeit mit den Kliniken der Tierärztlichen Hochschule durchgeführt.

 

Sie erfolgen vor allem auf den Gebieten

  • Strahlenexposition von radiologisch tätigem Personal und Tierbegleitpersonen bei radiologischen Maßnahmen und
  • Optimierung der physikalisch-technischen Parameter bei der Auswertung von Dosimetern (z. B. Thermolumineszenzdosimeter).

Ziele dieser Forschung sind in der Regel die Beurteilung und die Verbesserung der Strahlenschutzsituation bei der Anwendung bildgebender Verfahren mit Röntgenstrahlung.

 

Die Forschungsprojekte des FG beinhalten häufig auch die Entwicklung und/oder Anwendung von elektronischer Messtechnik (z. B. Sensoren und Signalverstärker).