Zoonosen im Fokus

Tagung zu Vorkommen und Risiken von Erregern in der Lebensmittelkette

Foto: Alexas_Fotos, Pixabay
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Sind unsere Lebensmittel sicher? Diese Frage wird besonders in Zeiten von Lebensmittelskandalen sehr laut gestellt. Eine besondere Rolle spielen Infektionskrankheiten, die zwischen Menschen und Tieren übertragen werden können – sogenannte Zoonosen. Sie können, wie beispielsweise Salmonellen, über Lebensmittel tierischen Ursprungs übertragen werden. Am Freitag, den 5. Februar 2016 diskutieren Referentinnen und Referenten aus Forschungseinrichtungen und Behörden von 9 bis 16.30 Uhr unter dem Titel „Zoonosen in der Lebensmittelkette – Vorkommen und reale Risiken" wie sicher Lebensmittel tierischen Ursprungs sind. Die Tagung findet an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover im Hörsaal des Instituts für Pathologie am Bünteweg 17 statt.

In der Öffentlichkeit wird der Begriff der Zoonose meist so aufgefasst, dass darunter ausschließlich Erkrankungen des Menschen verstanden werden, die von Tieren verursacht werden. Erreger können aber auch vom Mensch zum Tier übertragen werden, oder Erkrankungen des Menschen haben ganz andere Ursachen als der Kontakt zu Tieren. Die oft sehr selektive Wahrnehmung des Risikos zeigen auch jüngste Erhebungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Hier wurde gezeigt, dass 53 Prozent der Befragten fälschlicherweise der Auffassung sind, dass Antibiotikaresistenzen (beim Menschen) am Ehesten durch den Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung verursacht seien (BfR-Verbraucher Monitor 2015).

Die Tagung soll einen Beitrag zum derzeit objektiv verfügbaren Wissenstand des Auftretens von Zoonoseerkrankungen in Deutschland liefern. Hierbei liegt ein Schwerpunkt auf der Zusammenarbeit von Human- und Tiermedizin, Stellen der öffentlichen Gesundheitsvorsorge und der Wissenschaft. Dieser Ansatz, der in letzter Zeit auch unter dem Schlagwort „One Health" Aufmerksamkeit erlangt hat, wird bereits von internationalen Organisationen wie WHO, OIE und FAO als Schlüssel zur Bekämpfung dieser Erkrankungen gesehen.

Das Programm finden Sie unter www.tiho-hannover.de/vph2016

Kontakt
Professor Dr. Lothar Kreienbrock
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Institut für Biometrie, Epidemiologie und Informationsverarbeitung
WHO-Collaborating Center for Research and Training for Health at the Human-Animal-Environment Interface
Tel.: +49 511 953-7950
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