Dr. Willa Bohnet, Institut für Tierschutz und Verhalten, und Dr. Amely Campe, Institut für Biometrie, Epidemiologie und Informationsverarbeitung, beschäftigen sich mit den verschiedenen in Deutschland zugelassenen Kennzeichnungsmethoden für Equiden. Sie verglichen die beiden verbreitetsten Kennzeichnungsmethoden auf ihre „Sicherheit“ miteinander: den traditionellen Heißbrand und das Setzen eines Transponders. Als „Sicherheit“ definierten sie die Wahrscheinlichkeit, dass das Pferd später anhand der Kennzeichnung eindeutig erkannt werden kann. Zusätzlich betrachteten sie, welche Faktoren beim Anbringen der Kennzeichnung die spätere Wiederkennung beeinflussen.
Während ihrer Arbeiten erfuhren die Wissenschaftlerinnen mehrfach, dass es diverse Tierärzte gibt, die nicht über das genaue Vorgehen beim sogenannten Chippen von Pferden informiert sind. Amely Campe sagt: „Es gibt sowohl praktizierende Tierärzte wie auch Kollegen in den Veterinärbehörden, die immer wieder Pferde kennzeichnen müssen. In Gesprächen mit diesen Kollegen haben wir erfahren, dass ihnen hilfreiche Unterlagen zur ordnungsgemäßen Kennzeichnung fehlen. Dadurch ist es verschiedentlich zu einer fehlerhaften subkutanen Applikation gekommen. Dies hat uns alarmiert, da die Gefahr besteht, dass die fehlerhaft gesetzten Transponder bei der Fellpflege durch Artgenossen beschädigt werden und die Pferde nicht mehr identifiziert werden können. Ferner könnten die Transponder, die mit Glas ummantelt sind, bei der Beschädigung auch die Pferde verletzen.“
Um kurz und übersichtlich Informationen zur Verfügung zu stellen, erarbeiteten Bohnet und Campe in Zusammenarbeit mit der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V. (TVT) ein Merkblatt. Die Informationen beruhen auf der Stellungnahme der TVT, dem oben genannten Literaturreview, der Durchführungs-VO (EU) 2015/262 sowie Angaben der Firma Virbac zur Applikation ihres BACKHOME-Transponders.
Das Merkblatt finden Sie im Internet unter <link www.tiho-hannover.de/merkblatt_chippen _blank>www.tiho-hannover.de/merkblatt_chippen</link>