Die Rebhuhn- und Fasanenbestände sind in Schleswig-Holstein, wie auch in anderen Teilen Deutschlands, besonders in den letzten Jahren auffallend zurückgegangen. Die Gründe hierfür sind vielschichtig, gesicherte Erkenntnisse liegen bisher noch nicht vor. Auch aus Dithmarschen berichten Jäger von einem Rückgang insbesondere der Fasanenbestände.
Das Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) der Stiftung Tierärztlichen Hochschule Hannover mit Sitz in Büsum, hat in Schleswig-Holstein ein Pilotprojekt gestartet, um den Einfluss von Infektionskrankheiten auf den Fasanenrückgang zu untersuchen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden in ihre Untersuchungen auf Fallwild und auf Tiere aus Jagdstrecken zurückgreifen. Finanziert wird das Projekt vom Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein (MELUR) als Oberste Forst- und Jagdbehörde. In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen führen Mitarbeiter des ITAW in Hannover bereits vergleichbare Forschungsarbeiten durch – finanziert durch die jeweiligen Jägerschaften der Bundesländer.
„In Schleswig-Holstein haben wir bisher hauptsächlich an Seehunden, Kegelrobben und Schweinswalen geforscht“, sagt ITAW-Leiterin Professorin Dr. Ursula Siebert. „Neben den marinen Forschungsschwerpunkten werden wir künftig gemeinsam mit der Jägerschaft auch Themen an landlebenden Wildtieren bearbeiten.“
So werden sie in einem weiteren Projekt Infektionskrankheiten bei Prädatoren, also Räubern wie Füchsen und Steinmardern untersuchen. Einen besonderen Fokus legen sie hier auf Krankheiten, die auf den Menschen übertragbar sind, sogenannte Zoonosen. In beiden Projekten wird das ITAW vom WildTierKataster Schleswig-Holstein (WTK SH) unterstützt. Finanziert werden die Projekte von der Obersten Forst- und Jagdbehörde des Landes Schleswig-Holstein.
Kontakt
Apl. Professorin Dr. Ursula Siebert
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW)
Tel.: +49 511 856-8158