Indisch-deutsche Partnerschaft für veterinärmedizinische Ausbildung und Forschung ins Leben gerufen

Führende veterinärmedizinische Institutionen aus Indien und Deutschland unterzeichnen Absichtserklärung.

Veranstaltung des InDeVet in der indischen Botschaft in Berlin.
Prof. Dr. Maren von Köckritz-Blickwede, Prof. Dr. Klaus Osterrieder, Dr. Ramanuj Banerjee, Dr. Ahmed Abd El Wahed während der Einführungsveranstaltung des InDeVet in der indischen Botschaft in Berlin.
© Indische Botschaft Berlin

Führende veterinärmedizinische Institutionen aus Indien und Deutschland haben die Indisch-Deutsche Partnerschaft für Veterinärmedizinische Ausbildung und Forschung (InDeVet) ins Leben gerufen. Am heutigen Freitag tauschten sie eine Absichtserklärung in Neu-Delhi aus. Ziel der Initiative ist die Stärkung der veterinärmedizinischen Ausbildung, Forschung und Praxis in beiden Ländern sowie die Verbesserung der Gesundheit von Tieren und Menschen. Gemeinsame Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Tiergesundheit und Tierschutz, öffentliche Gesundheit, klinische Veterinärmedizin mit besonderem Schwerpunkt auf der Anwendung von künstlicher Intelligenz und der One-Health-Ansatz, der menschliche, tierische und ökologische Gesundheit vernetzt.

Das Memorandum of Understanding wurde von Vertretungen der Universität Leipzig, der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) und der Freien Universität Berlin sowie von indischer Seite von Vertretungen der West Bengal University of Animal and Fishery Sciences, der Guru Angad Dev Veterinary and Animal Sciences University in Ludhiana und der Tamil Nadu Veterinary and Animal Sciences University in Chennai unterzeichnet. Zu den wichtigsten Bereichen der Zusammenarbeit gehören Austauschprogramme für Studierende und Dozierende, gemeinsame Forschungsprojekte sowie die Entwicklung von Lehrplänen, Schulungsprogramme, technische Unterstützung, gemeinsame Konferenzen, Publikationen und Online-Plattformen.

Kofferlabor für schnelle Diagnose auch in abgelegenen Gebieten Indiens
Veterinärmediziner Dr. Ahmed El Wahed von der Universität Leipzig hat ein mobiles Kofferlabor zur Früherkennung gefährlicher Infektionskrankheiten bei Menschen und Tieren entwickelt. Die Technologie stellt er den Kolleginnen und Kollegen in Indien zur Verfügung. Dieses innovative Diagnosetool ermöglicht eine schnelle und genaue Diagnose von Infektionskrankheiten in ressourcenarmen Umgebungen. Die Universität Leipzig hat dazu eine weitere Absichtserklärung mit dem CSIR-Institute of Genomics & Integrative Biology in Neu Delhi, dem All India Institute of Medical Sciences in Neu-Delhi, VINS Biproducts Limited in Hyderabad und GenextGenomics in Nagpur unterzeichnet. Mobile Kofferlabore sollen künftig auch in Indien hergestellt und an strategischen Standorten, vor allem in abgelegenen Gebieten, eingesetzt werden. Zudem sieht die Partnerschaft vor, medizinische Fachkräfte in Indien zum Betrieb und zur Wartung der Labore zu befähigen und die diagnostischen Möglichkeiten des Labors für in Indien verbreitete Krankheiten zu erweitern.

Lange Geschichte der Zusammenarbeit zwischen Indien und Deutschland
Indien und Deutschland blicken auf eine lange Geschichte der Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technologie, Forschung und Innovation zurück. Diese Zusammenarbeit wird durch das Indo-German Science & Technology Centre (IGSTC) weiter gestärkt, das gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte unterstützt. Das InDeVet-Netzwerk und die Mobile Suitcase Lab-Initiative bauen auf diesem Fundament auf und erweitern die Zusammenarbeit auf den Bereich der Veterinärmedizin und des öffentlichen Gesundheitswesens.