Klinisches Lehrgebäude mit Apotheke
Klinisches Lehrgebäude mit Apotheke

An der 1778 als „Roß-Arzney-Schule“ gegründeten Tierärztlichen Hochschule in Hannover wurden seit 1880 ei­genständige Vorlesungen über Pharmakologie gehalten, und zwar zunächst vom Groß­tierkliniker Lustig (von 1880-87), dann vom Veterinäranatomen Boether (von 1987-99).

1899 wurde an der Tierärztlichen Hochschule ein Ordinariat für Pharmakologie und All­gemeine Therapie geschaffen. Die Leitung zusammen mit der Spitalklinik für kleine Tiere erhielt Rievel. Die Führung dieser beiden Hochschuleinrichtungen, d.h. Pharmako­logie und Klinik für kleine Haustiere, in Personalunion bestand bis zum Jahre 1964.

Pharmazeutische Übungen in der Hochschulapotheke
Pharmazeutische Übungen in der Hochschulapotheke

Seit 1901 mit der Berufung von Otto Künnemann wird das Pharmakologische Institut als selbstän­dige Institutseinheit geführt. Die Tätigkeit des Instituts beschränkte sich jedoch vorwiegend auf die Abhaltung des Unterrichts in Arzneimittellehre und Arzneiverordnungslehre. Aus der Erkenntnis, dass eine reine Unterrichtspharmakologie, die nicht dauernd durch eigene experimentelle Arbeit vertieft wird, ihren Zweck, der klinischen Arzneitherapie die wissenschaftlichen Grundlagen zu liefern, nicht erfüllen kann, begann Künnemann bereits frühzeitig, Anträge auf Errichtung eines arbeitsfähigen Instituts zu stellen. Als 1914 die Bewilligung eines Neubaus greifbar erschien, erzwang der erste Weltkrieg eine Zurückstellung dieser Pläne, die leider zunächst nicht wieder aufgegriffen wurden.

Nach Künnemanns Emeritierung (1932) übernahm Richard Völker die Durchführung der Aufgabe, aus dem nur nominell vorhandenen pharmakologischen Institut eine den Bedürfnissen entsprechende Stätte für Forschung und Unterricht zu schaffen. Erstmalig wurden eigene Räume für das Institut geschaffen, in dem das Dachgeschoss der Kleintierklinik, die Völker in Personalunion leitete, ausgebaut wurde. Erst nach dem zweiten Weltkrieg gelang es Völker, nach der zunächst eher behelfsmäßigen Unterbringung das pharmakologische Institut als ein in sich geschlossenes und leistungsfähiges Institut zu etablieren. Aufgrund Völkers umfassendem klinischen und pharmakologischen Wissen wurde die klinische Pharmakologie zum Hauptthema in Lehre und Forschung des Instituts. Die damaligen Hauptarbeitsrichtungen lagen im Bereich der Anaesthesiologie und der Pharmakologie des autonomen Nervensystems; letztere wurde vor allem durch Völkers Mitarbeiter Dietrich Krause bearbeitet.

Ein eigenständiges Ordinariat für Pharmakologie wurde erst 1964 mit der Berufung von Kurt Kaemmerer geschaffen und in Lehrstuhl und Insti­tut für Pharmakologie, Toxikologie und Pharmazie umbenannt. Diesen Namen trägt das Institut bis heute. Die „Pharmazie“ wurde in den Institutstitel aufgenommen, da Tiermedizinstudent:innen aufgrund des tierärztlichen Dispensierrechts auch in der pharmazeutischen Herstellung von Arzneimitteln  unterrichtet werden. Zudem gehörte die Apotheke der Tierärztlichen Hochschule formal zum Institut. 1977 zog das Institut in einen Neubau um und konnte damit seine Arbeitsmöglichkeiten erheblich erweitern. Schwerpunkt der Tätigkeit von Kaemmerer waren pharmakologisch-toxikologische Fragestellungen im Rahmen der tierischen Produktion, z.B. Verträglichkeitsuntersuchungen von agrarrelevanten Wirk- und Hilfsstoffen. 1967 wurde eine von Hans-Jürgen Hapke geleitete Abteilung für Toxikologie im Institut eingerichtet.

1987 übernahm Wolfgang Löscher die Leitung des Instituts für Pharmakologie, Toxikologie und Pharmazie der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Unter seiner Leitung änderten sich die im Institut wissenschaftlich bearbeiteten Themen erheblich, und Fragestellungen mit klinischem Bezug für Tier- und Humanmedizin traten in den Vordergrund.

Tierärztliches Arzneibuch
Tierärztliches Arzneibuch

Ein eigenständiges Ordinariat für Pharmakologie wurde erst 1964 mit der Berufung von Kurt Kaemmerer geschaffen und in Lehrstuhl und Insti­tut für Pharmakologie, Toxikologie und Pharmazie umbenannt. Diesen Namen trägt das Institut bis heute. Die „Pharmazie“ wurde in den Institutstitel aufgenommen, da Tiermedizinstudent:innen aufgrund des tierärztlichen Dispensierrechts auch in der pharmazeutischen Herstellung von Arzneimitteln  unterrichtet werden. Zudem gehörte die Apotheke der Tierärztlichen Hochschule formal zum Institut. 1977 zog das Institut in einen Neubau um und konnte damit seine Arbeitsmöglichkeiten erheblich erweitern. Schwerpunkt der Tätigkeit von Kaemmerer waren pharmakologisch-toxikologische Fragestellungen im Rahmen der tierischen Produktion, z.B. Verträglichkeitsuntersuchungen von agrarrelevanten Wirk- und Hilfsstoffen. 1967 wurde eine von Hans-Jürgen Hapke geleitete Abteilung für Toxikologie im Institut eingerichtet.

1987 übernahm Wolfgang Löscher die Leitung des Instituts für Pharmakologie, Toxikologie und Pharmazie der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Unter seiner Leitung änderten sich die im Institut wissenschaftlich bearbeiteten Themen erheblich, und Fragestellungen mit klinischem Bezug für Tier- und Humanmedizin traten in den Vordergrund.

Künnemann, Otto (Direktor des Instituts von 1902-1932)

Völker, Richard (Direktor des Instituts von 1932-1964)

Kaemmerer, Kurt (Direktor des Instituts von 1964-1985)

Löscher, Wolfgang (Direktor des Instituts von 1987-2019)

Habilitierte Wissenschaftler:innen seit Gründung des Instituts

August Barke (1942)
Dietrich Krause (1950)
Hans-Hasso Frey (1958)
Hans-Jürgen Hapke (1965)
Hans-Dieter Lehmann (1974)
Siegfried Buntenkötter (1978)
Oskar Rohte (1978)
Manfred Kietzmann (1993)
Angelika Richter (1998)
Ulrich Ebert (1998)
Meike Mevissen (2001)
Manuela Gernert (2002)
Heidrun Potschka (2004)
Wolfgang Bäumer (2007)
Maren Fedrowitz (2010)