Nutzung von Schlachtnebenprodukten

TiHo-Kongress nimmt das Fütterungsverbot zehn Jahre nach der BSE-Krise kritisch unter die Lupe

Der Anteil eines Schlachttieres, der vom Menschen als Lebensmittel konsumiert wird, ist je nach Tierart sehr unterschiedlich, insgesamt aber seit Jahren rückläufig. Die nicht zum menschlichen Verzehr bestimmten Teile wurden in der Vergangenheit auf verschiedene Weisen fast vollständig als Rohstoffe genutzt. Die Verwertung der Schlachtnebenprodukte als Futtermittel galt einmal als ein positives Beispiel einer ökologisch ausgerichteten Kreislaufwirtschaft – bis zur BSE-Krise. Die Tierseuche führte zu einem fast vollständigen Verbot, Schlachtnebenprodukte als Futtermittel bei Lebensmittel liefernden Tieren zu verwerten.

 

Am Freitag, 4. Februar 2011 findet von 9:00 bis ca. 16:30 Uhr an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover im Institut für Pathologie, Bünteweg 17 das Seminar Veterinary Public Health zum Thema „Die (Wieder-)Nutzung von Schlachtnebenprodukten“ statt.

 

Zehn Jahre nach dem „Verfütterungsverbot“ soll im Rahmen der Veranstaltung ein kritischer Blick zurück geworfen und Fragen nach den Perspektiven für eine Verwertung von Schlachtnebenprodukten als Rohstoff, Dünger und Substrat oder als Futtermittel für Nutztiere diskutiert werden.

 

Tagungsort

Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

Institut für Pathologie

Bünteweg 17

30559 Hannover (Kirchrode)

 

Anmeldung und Auskünfte

Dr. Roswitha Merle

Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

WHO Centre Veterinary Public Health

Tel.: +49 511 953-7970

Fax: +49 511 953-7975

E-Mail: E-Mail senden

 

Weitere Informationen zu der Tagung finden Sie hier.

 

 

Programm

 

I. BSE – Status quo Epidemiologie und Risiko

 

BSE – 10 Jahre danach: Rückblick, Status Quo und Ausblick auf die epidemiologische Situation

Dr. Matthias Kramer, Friedrich-Loeffler-Institut, Wusterhausen

 

Stand der aktuellen Risikoanalysen zur BSE

Dr. Matthias Greiner, Bundesinstitut für Risikobewertung, Berlin

 

II. Schlachtnebenprodukte – Definition und Rahmenbedingungen

 

Umsetzung der rechtlichen Vorgaben für die Überwachung von Verarbeitungsbetrieben für Material der Kategorie 3

Dr. Isabel Krabs, Landkreis Diepholz

 

Status quo der Entsorgung von Schlachtnebenprodukten

Harald Niemann, Servicegesellschaft Tierische Nebenprodukte, Bonn

 

New by-products from slaughtering swine – collection, production, inspection, description

Carine van Vuure, Sonac, Son, Niederlande

 

New by-products from slaughtering poultry – collection, production, inspection, description

Dr. Franz-Peter Rebafka, GePro Geflügel-Protein GmbH, Diepholz

 

III. Schlachtnebenprodukte – Potentieller Nutzen

 

Ökonomische und ökologische Konsequenzen der derzeitigen Praxis der Entsorgung und Verwertung von Schlachtnebenprodukten

Prof. Dr. Alois Heißenhuber, Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues der Technischen Universität München, Freising-Weihenstephan

 

Die Nutzung von Schlachtnebenprodukten als Dünger

Prof. Dr. Julius Schnug, Julius-Kühn-Institut, Braunschweig

 

Schlachtnebenprodukte als Protein- und Phosphorressource für die Tierernährung

Prof. Dr. Josef Kamphues, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

 

Die Bedeutung von Schlachtnebenprodukten für die Aquakultur

Prof. Dr. Frank Liebert, Georg-August-Universität Göttingen

 

IV. Schlachtnebenprodukte – Perspektiven

 

Zukünftige Entwicklung der Nutzung von Schlachtnebenprodukten

Dr. Udo Wiemer, Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Bonn

 

Verleihung des Konrad Bögel-Nachwuchsförderpreises für veterinärmedizinische Epidemiologie und Veterinary Public Health