Weiterführung Pilotstudie zur Untersuchung des Gesundheitszustands des Eurasischen Fischotters (Lutra lutra) in Schleswig-Holstein

Überfahrener Fischotter am Straßenrand
Projektleitung: Prof. Prof. h. c. Dr. Ursula Siebert
Ansprechpartner: Lotte Caecilia Striewe
Laufzeit: Juli 2021 - Juli 2023
Förderung: Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung

Projektbeschreibung

Die Population des Eurasischen Fischotters (Lutra lutra) besiedelt im Zuge ihrer Wiederausbreitung in Deutschland mittlerweile auch wieder alle Landesteile in Schleswig-Holstein (SH). Im Zuge steigender Otterzahlen rücken verschiedene Konfliktthemen in den Vordergrund, wie z.B. der Straßenverkehr als Haupttodesursache, Schadstoffbelastungen von Gewässern oder etwa das Problemfeld Fischerei und Artenschutz. Tot aufgefundene Fischotter können als wertvolle Grundlage für eine Vielzahl von Fragestellungen dienen, da immer noch viele Wissenslücken über diese streng geschützte und sehr heimlich lebende Art bestehen. In den zwei erfolgreichen ersten Jahren einer Pilotstudie seit 2019 wurde ein großes Netzwerk an Beteiligten aufgebaut, die alle toten Fischotter in SH strategisch sammeln und dem ITAW zur Untersuchung übergeben. Über 90 Fischotter aus den Jahren 2015-20 (teils eingelagerte Tierkörper) konnten bisher bereits untersucht werden. Während der standardisierten Obduktionen wird von allen Tieren das Alter und Geschlecht bestimmt, der Ernährungszustand wird beurteilt und alle Auffälligkeiten dokumentiert. Zudem erfolgt routinemäßig eine große Bandbreite an weiteren Untersuchungen und Diagnostik. Dies beinhaltet zurzeit: Histologie, Bakteriologie, Virologie, Parasitologie, Populationsgenetik, Nahrungsökologie, Reproduktion und teils Schadstoffanalysen. Somit ergibt sich ein umfassender Einblick in den momentanen Gesundheitsstatus der Population. Die gesammelten Erkenntnisse bilden die Grundlage für angewandten Artenschutz, Managemententscheidungen und Interessenskonflikte. Die Fortführung des Projekts für zunächst zwei weitere Jahre ist sehr wichtig, um eine langfristige Datenaufnahme zu gewährleisten und somit etwaige Trends in der Population bewerten zu können.

 

Kontaktperson

Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung
Werftstr. 6
25761 Büsum

Lotte Caecilia Striewe

Phone: +49 (0)511-8568180
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