Im Notfall , z. B.

  • komplette Reglosigkeit,
  • Atemstillstand,
  • Erstickungsgefahr,
  • Unfall,
  • Blutungen,
  • Vergiftung,
  • großflächige Wunden,
  • Bissverletzungen,
  • offene Panzerverletzungen,
  • Panzerbrüche,
  • Vorfälle aus der Kloake,
  • in der Kloake sichtbare Eier,
  • Augenverletzungen,

kann zügiges Handeln das Leben Ihres Tieres retten.

Wenn der Zustand Ihres Tieres dies zulässt, sollten Sie zu den Kliniköffnungszeiten (08:00 - 17:00 Uhr) zunächst Informationen unter der Nummer +49 511 953 6800 erfragen. Außerdem können wir durch Ihre Voranmeldung schon gegebenenfalls notwendige Maßnahmen im Vorfeld einleiten um Ihrem Tier schnellstmöglich helfen zu können.

In Notfällen außerhalb der Öffnungszeiten stellen Sie Ihr Tier bitte direkt im Notdienst der Klinik vor.

Die Notdienstklingel der Klinik befindet sich am rechten Eingang.

Bitte beachten Sie, dass bei einer Vorstellung Ihres Tieres im Notdienst (also, ohne vorheriger Terminabsprache bzw. regulärer Terminvereinbarung) grundsätzlich der doppelte Gebührensatz anfällt. An allen Feiertagen, Wochenenden und im Nachtdienst unter der Woche (17:00 - 08:00 Uhr) kommt zusätzlich eine einmalige Notdienstgebühr von 58 € inkl. MwSt. hinzu.

Wie verhalte ich mich in einem Notfall?

Bitte bewahren Sie Ruhe! Ihrem Tier ist am besten geholfen, wenn Sie ruhig und überlegt die nächsten Schritte planen. Gerne stehen wir Ihnen, falls es uns zu diesem Zeitpunkt möglich ist, telefonisch zur Seite.

Starke Blutungen können meist durch Druck mit einer sauberen Kompresse oder vergleichbaren Materialien vermindert oder sogar gestillt werden. Verletzte Tiere sollten umgehend aus anhaftendem Untergrund (z.B. Erde oder Sand) entnommen werden und auf eine saubere, möglichst sterile Unterlage (sauberes Handtuch oder Küchenrolle) verbracht werden. Verletzte oder akut erkrankte Wasserschildkröten sollten aus dem Wasser genommen und auf eine saubere, feuchte Unterlage gesetzt werden, damit es nicht zur weiteren Aufnahme von Wasser in die Lungen kommen kann. Dies gilt allerdings nicht für ausschließlich im Wasser lebende Amphibien!

Entdecken Sie einen Vorfall von Gewebe aus der Kloake, so sollten Sie diesen vorsichtig mit handwarmem Wasser abspülen, ohne die Atmung der Tiere zu beeinträchtigen. Aufnahme von Wasser über die Nase und die Maulhöhle sollte vermieden werden, also am besten den vorderen Teil des Tieres in die Höhe halten und den hinteren Teil weiter unten mit Wasser benetzen! Mittels eines feuchten, sauberen Tupfers sollte das vorgefallene Gewebe vor Austrocknung und vor weiteren möglichen Verletzungen geschützt werden. Trennen Sie das Tier umgehend von seinen Artgenossen. Andernfalls kann es zu weiteren Verletzungen kommen. Zusätzlich neigen vor allem Schildkröten dazu, aus der Kloake vorgefallenes Gewebe mit ihren eigenen Hintergliedmaßen vollends zu zerstören, was dann meist eine nachfolgende Amputation des Gewebes zur Folge hat und die Überlebensrate stark mindern kann.

Wie transportiere ich mein Tier in einem Notfall?

Beim Transport von Reptilien und Amphibien ist es immer wichtig, auf eine der Tierart entsprechende Temperatur zu achten. Besonders im Winter sind eine Wärmflasche oder andere Heizmöglichkeiten und ein entsprechend isoliertes Behältnis ein Muss! Um für den eventuellen Notfall bzw. für den Transport gerüstet zu sein, empfehlen wir Ihnen, ein solches Behältnis bereits mit der Anschaffung des Tieres griffbereit zu Hause zu halten. Dieses können sie dann auch zum Transport des Tieres zu regulären Terminen in unsere Klinik verwenden. 

Achtung: auch ein Reptil kann zu heiß transportiert werden! Kontrollieren Sie während des Transportes bitte die Temperatur. Wasserschildkröten bitte nicht in einem Wassereimer oder einem anderen mit Wasser gefüllten Behältnis transportieren. Hier besteht besonders bei geschwächten Tieren die Gefahr, dass die Schildkröte Wasser einatmet oder gar ertrinkt. Hier ist der Transport auf einem angefeuchteten sauberen Handtuch in einem entsprechenden Behältnis vorzuziehen.

Was muss ich mitbringen?

Sollten Sie von einem Tierarzt zu uns überwiesen worden sein, ist es für uns wichtig zu erfahren, welche Befunde der Kollege bereits erhoben hat und welche Behandlungen bereits durchgeführt wurden. Hierzu zählen neben der Angabe des Medikamentes auch die Aufführung der verwendeten Präparate (exakte Dosierungsangaben der wirksamen Substanz, sowohl der Menge, als auch der Dauer). Am besten bitten Sie darum Ihren behandelnden Tierarzt, eine schriftlich Überweisung mit den entsprechenden Informationen zu verfassen. Je mehr Information wir auf diesem Wege erhalten, umso schneller und zielgerichteter könne wir eine weiterführende Behandlung Ihres Tieres vornehmen. Bitte lassen Sie am besten dazu neben den exakten Behandlungsdaten auch gegebenenfalls angefertigte Röntgenbilder und weitere Untersuchungsergebnisse aushändigen. Je mehr Vorinformation wir haben desto besser. Dazu zählt selbstverständlich auch eine genaue Kenntnis der Lebensumstände Ihres Tieres. Bereiten Sie sich darum bitte Ihrerseits auf einen anstehenden Klinikbesuch vor, indem Sie ausführliche Informationen über Unterbringung, Fütterung, UV-Licht, Mineralstoff- und Vitaminversorgung  Ihres Tieres vorbereiten. Auch hier können Sie gerne Packungen angewendeter Präparate und Lampenpackungen mitbringen. Auch hier gilt:

Je besser die Information, umso leichter und schneller können wir zu einer Diagnose gelangen und eine adäquate Behandlung Ihres Reptils oder Amphibs durchführen.