Schweinswal, Küstenwache, POD Verankerungen, Computer für Auswertungen
Projektleitung: Prof. Prof. h. c. Dr. Ursula Siebert
Wissenschaftler: Dr. Johannes Baltzer
Förderung: Landesbetrieb f. Küstenschutz, Nationalpark u. Meeresschutz Schleswig-Holstein, Tönning
Laufzeit: November 2019 bis Oktober 2020

Projektbeschreibung

Schweinswale sind Repräsentanten der Top-Prädatoren aus der Gruppe der Säugetiere in Nordsee und Wattenmeer. Mit der Novellierung des Nationalparkgesetztes in 1999 wurde ein Teil des Nationalparks explizit dem Schweinswalschutz gewidmet, da dort eine hohe Dichte von Mutter-Kalb-Gruppen festgestellt wurde.
Im Rahmen der Neuordnung des Bund-Länder-Meeresprogramms (BLMP) wurde im Januar 2011 ein Programm zum gemeinsamen Monitoring von Meeressäugern verabredet, das die Anforderungen eines Monitorings nach den einschlägigen europäischen Richtlinien und internationalen Konventionen erfüllt. Die schleswig-holsteinische Nationalparkverwaltung (NPV) im Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN) hat in diesem Programm die Aufgabe, das akustische Monitoring von Schweinswalen zu organisieren, umzusetzen und zu finanzieren.
Die akustischen Untersuchungen für die NPV werden vom Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) durchgeführt. Diese sind ein wichtiger Bestandteil des gemeinsamen Meeressäugermonitorings im Rahmen des BLMP. Hierfür werden Messstationen über einen Zeitraum von bisher 8 Jahren an vier festgelegten Standorten im schleswig-holsteinischen Wattenmeer (Lister Tief, Meldorfer Bucht, Rochelsteert und Westerland) betrieben. An den Messstationen befinden sich Klickdetektoren (C-PODs), welche die Echoortungsaktivität von Schweinswalen aufzeichnen. Die C-PODs werden turnusmäßig gewartet und ausgelesen. Um eine Vergleichbarkeit der Detektionsergebnisse der C-PODs zu gewährleisten werden die Messgeräte in regelmäßigen Abständen kalibriert. Die so gewonnenen Daten werden vor dem Hintergrund der Optimierung des akustischen Monitorings sowie erforderlichen Erweiterungen bei einem dauerhaften Betrieb der Messstationen ausgewertet. Die Daten dieser Langzeitstudie sollen Informationen zu einer möglichen Rhythmik sowie Tidenabhängigkeit in den Schweinswaldetektionen über den Tag und im Jahresverlauf liefern. In diesem Jahr wird zusätzlich zu den vier bereits bestehenden Messstationen im schleswig-holsteinischen Wattenmeer eine weitere Station im Bereich der Elbemündung ausgebracht. Dies soll Aufschluss über die Schweinswalaktivität im Bereich von Flüssen geben.